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Angiospermen. Dicotylen. 253
der Schweiz Bd. 3, tab. 132, 133, 137, 140. 141 abgebildeten Leguminosenfriichten
gegenüber, welche zu Zrigonella, Robinia, Gleditschia, Cassia, Acacia etc. gezogen
werden. Die Blätter, welche mit ihnen zusammen vorkommen, beweisen, da sie
nicht die einzigen sind, nichts, die Früchte selbst zeigen nichts, was sie als
Früchte der genannten Gattungen erkennen liesse, wir können nichts mit Be-
stimmtheit sagen, als es seien Früchte von Leguminosen. Zusammenhang mit
beblätterten Zweigen ist so wenig vorhanden, wie bei jenen von UNGER abge-
bildeten. Ganz dasselbe gilt für 77Zgonze//a und Colutea, es sind dies vielleicht
Papilionaceenfrüchte, bewiesen ist indess dies auch nicht. Auf die zur Unter-
scheidung der Arten benutzten Merkmale gehe ich nicht ein, vor der Kritik halten
sie ebenfalls nicht Stand. Was nun die zu den Leguminosen gestellten Blätter
betrifft, so treffen wir unter ihnen einmal die bereits besprochenen Gattungen,
ausserdem noch eine Reihe anderer, zum Theile den Tropen angehöriger, sodann
solcher, deren recente Arten entweder der nördlichen Halbkugel Asien, Nord-
Amerika und Europa angehören, eine Verbreitung, welcher wir bei Tertiär-
pflanzen ófter begegnen. Maassgebend ist bei den Blättern Form und Leit-
bündelverlauf. Insoferne die erstere in Frage kommt, würden die von HkER als
Cylisus, Kobinia und. Co/ufea beschriebenen Blätter diesen Gattungen angehóren
können, während dagegen die meisten übrigen bei dem Wechsel der Formen in
den einzelnen Gattungen und der Möglichkeit, dass sie anderen Familien ange-
hören können, mehr oder weniger zweifelhaft sind. Der Leitbündelverlauf ent-
scheidet wenig, da er bei sehr vielen Gattungen derselbe ist, er kann aber in
manchen Fällen in Verbindung mit der Blattform die Abstammung eines Blattes
wahrscheinlich. machen, wie z. B. bei Cercis L., bei welchen der strahlige Verlauf
der Leitbündel, dann die kreisrunden, an der Basis herzförmigen Blätter das Vor-
handensein der Gattung im Tertiär wahrscheinlich machen. Ist der Leitbündel-
verlauf einer Leguminose gefiedert, so ist er camptodrom entweder durch die Ver-
bindung mit den Tertiärleitbündeln oder durch Gabeltheilung, die Leitbündel häufig
sehr zart, und kann er bei der grossen Verbreitung dieses Leitbündelverlaufes garnicht
als Charakteristicum benutzt werden, zumal bei der Zartheit des Leitbündelver-
laufes derselbe bei vielen Gattungen nur durch die Loupe sichtbar ist. Es frägt
sich daher, ob nicht Blätter, welche man Gattungen, wie Cassia angereiht, an-
deren, wie Maakia Maxim, Cladrastis, Gymnocladus, Wistaria angehôren, deren
heutige Verbreitung darauf hinweist, dass sie im Tertiär existirt haben. Dies
scheint mir viel wahrscheinlicher als die gewöhnliche Annahme, weil sie im Ein-
klang mit anderen Resten steht und weder Form, noch der Leitbündelverlaut
widerspricht. Ebenso verhält es sich mit den Gattungen der Mimoseen. Dass
Acacia im Tertiär existirt haben kann, folglich ein Theil der zu dieser Gattung,
au Mimosites, Inga, Prosopis gezogenen zu Acacia und Prosopis gehören, wird
nicht in Abrede zu stellen sein, da Acacia jetzt noch im Norden Afrika’s, Pro-
sopis und Cassia im pacifischen Nord-Amerika vorkommen, von ersterer durch
UNGER zwei Arten in der fossilen Flora von Kumi beschrieben sind. Man wird
daher unter den fossilen Cassia-Blittern auch einen Theil zu Cassia ziehen kónnen,
nur muss man alle diese Blätter nicht tropischen Arten anreihen. Die von
NATHORST aus dem Tertiär von Mogi als Sophora fallax beschriebenen Blätter
können nach Form und Leitbündelverlauf hierher gehören. In den Quartärbildungen
Toscana’s und von Aygelades haben sich die Blätter und Früchte der jetzt noch im
Mediterrangebiet vorkommenden Cercis Siliguastrum L. erhalten, welche in der von
SAPORTA aus dem Pliocän von Meximieux beschriebenen C. inaequalis einen Vor-