Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
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geachtet glaube ich, dass unter ihnen Blätter der Gattungen Diospyros, Sym- 
plocos und Styrax sich befinden, weil sie zum Theile die Lücken in der heutigen 
Verbreitung ausfüllen. Von SAPORTA und MARION wird von Meximieux /. proto- 
lotus, verwandt mit J. Lotus L. angegeben. 
Aus der Reihe der Contorten haben sich Reste der Oleaceen, Gentia- 
naceen, Apocynaceen und Ascle piadaceen erhalten. Von diesen seien zuerst 
die Gentianaceen erwähnt, für deren frühere Existenz zunächst im Quartär an 
den Samen von Menyanthes trifoliata L. ein sicherer Anhaltspunkt gegeben. In 
den praeglacialen, interglacialen und postglacialen Bildungen von Cromer, von 
Biarritz, Dürnten, Wohlscheidt in der Eifel, Aschaffenburg, Lauenburg an der 
Elbe kommen die Samen mit jenen der recenten Art übereinstimmend in Torf- 
bildungen vor. Ich habe sie selbst von mehreren Fundorten und aus den Pfahl- 
bauten von Robenhausen untersucht. In dem Unter- und Mittelmiocän von Lau- 
sanne, Münzenberg, Hessenbrücken werden Samen als AM. /erfaria von FEER 
angeführt, ob diese Samen solche dieser Gattung sind, ist mir zweifelhaft, eben- 
so die von HEER aus dem Tertiär von Grönland als M. arctica beschriebenen 
Blätter. Wenn die beiden Fragmente auch von Blättern einer Wasserpflanze her- 
rühren können, so spricht gar nichts dafür, dass sie solche von Menyanthes sind. 
Ebenso bezweifle ich, dass die Frucht als solche von Menyanthes ohne nähere Unter- 
suchung erkannt wird. Meiner Ansicht nach sind sie unbestimmbar. Eine 
andere Gattung, Fraxinus L., aus der Gruppe der Oleaceen, ist für das Tertiär 
und Quartär durch das Vorkommen der an der Spitze geflügelten Schliessfrüchte 
sichergestellt. Solche Früchte sind vom Oberoligocán bis in das Obermiocán ge- 
funden, z. B. F. juglandina Sav., F. stenoptera HEER, F. macroplera ETTINGSH., 
F. lonchoptera ErTINcsH, aus Südfrankreich, von Oeningen und Leoben. Auch 
an Blättern, wenn auch meist nur in einzelnen Fiederblättern, fehlt es nicht. 
Nach diesen und den in Gränland gefundenen Früchten ist die Gattung früher 
in Grönland vorhanden gewesen, ob die Früchte indess mit den als X. macrophylla 
HEER bezeichneten Blüttern. zusammengehóren oder zu einer der anderen be- 
schriebenen Arten, ist fraglich, da letztere bei ihrer Unvollstándigkeit (7. denziculata 
Heer, #. Johnstrupi HEER) zu keinem anderen Ausspruch berechtigen, als dass 
sie nicht mit den oben genannten identisch sind. Auch an anderen Fundorten des 
europäischen Tertiárs fehlen sie nicht, ebensowenig in Nordamerika, unter dessen 
Fundorten Florissant (Greenrivergroup) hervorzuheben ist. Gegenwärtig im atlan- 
tischen wie pacifischen Nordamerika verbreitet, scheint sie dort wáhrend der Tertiär- 
zeit gefehlt zu haben. Der Leitbündelverlauf der an der Basis mit Ausnahme des 
Endblattes ungleichseitigen meist sitzenden Fiederblätter ist gefiedert, aus einem 
ziemlich starken Mittelleitbündeltreten unter spitzem Winkel camptodrome Secundär- 
leitbtindel aus, ihre Aeste in den Buchten oder in den Zähnen endend, die anasto- 
mosirenden Tertiürleitbündel meist sehr zart, kaum sichtbar, die von ihnen ge- 
bildeten Felder mit kleinen polygonalen Maschen ausgefüllt. Die geringe Stärke 
der Tertiärleitbündel macht es unwahrscheinlich, dass jene fossilen Fraxinusblätter, 
bei welchen sie sehr stark ausgeprägt sind, dieser Gattung angehören. Zraxinus 
Ornus in den Tuffen von Toscana, in jenen von Resson Æ excelsior. Die 
stumpf abgerundeten Flügel der Früchte von durch schief verlaufende Aeste ver- 
bundenen parallelen Leitbündeln durchzogen. Unter den zu O/ea L. gezáhlten 
Resten ist O. praemissa LESQ. aus der Greenrivergroup von Florissant ein be- 
blätterter Zweig mit axillären Blüthenständen einer der interessantesten, leider 
ohne gut erhaltenen Leitbündelverlauf, habituell O. americana ähnlich. Die 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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