Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
    
Die Pilze: 
  
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so bei Phallus impudicus, vielen Agaricus-Arten nach DE BARY, Sphaerobolus stellatus 
nach FıscHER. Schön chromrothe Mycelstränge fand ich bei Corfinarius Bulliardi; 
sehr breite (bis 6 Millim.) bei Peziza cerea, wenn dieselbe auf faulendem Zimmerholz 
wuchs, sowie bei Xylaria Tulasnei NITSCHKE, die auf Kaninchenkoth vegetirte. 
Mycelhäute sind bloss sehr verbreiterte Stränge und weisen daher, im Wesent- 
lichen denselben Bau wie diese auf. Sehr entwickelt sind sie beim Hallimasch und 
verschiedenen anderen Basidiomyceten, namentlich solchen, die faulendes Holz be- 
(B. 626.) Fig. 17. 
Rhizophiaium pollinis (A. BRAUN) ZoPr, in Pollenkórnern von Kiefern. 
I Pollenkorn mit einem noch sehr jungen Parasiten, der eben erst aus 
einem Schwármer entstanden ist; e die der Pollenhaut áusserlich auf- 
sitzende, mit stark lichtbrechendem kleinem Kern versehene Zelle, die 
sich später zu einem Schwärmsporangium ausbildet. Sie hat bereits 
einen feinen sich verzweigenden Mycelschlauch in das Pollenkorn hinein- 
getrieben. II Pollenkorn mit zwei Individuen des Pilzes 274, das Mycel we 
und ebenso die beiden jungen Sporangien in der Entwickelung weiter 
vorgeschritten. III Pollenkorn mit einem entwickelten Parasiten, dessen 
grosses reifes Sporangium 5 zahlreiche Schwürmer enthält. ;; Mümn- 
dungen des Sporangiums, welche vorliufig noch durch Gallertpfrópfe 
verschlossen sind. IV Dasselbe Object. Die Schwürmsporen s im 
Ausschlüpfen aus den Mündungen begriffen, die feine Cilie nachziehend, 
jede mit einem stark lichtbrechenden Kern versehen. V. Pollenkorn 
mit 4 Schwirmsporangien tragenden Pflánzchen a£: (bei c sind dieselben 
bereits entleert) und mit 2 Dauersporen tragenden Individuen; 
de Dauersporen mit dicker Wandung und grossem Fetttropfen. Alle 
Figuren 350fach vergr. / die Luftsäcke der Pollenkôrner. 
  
wohnen. Sphaerobolus 
stellatus fand ich Ha- 
senkothstücke mit sei- 
nen Mycelhäuten oft 
völlig überkleidend. 
7. Reducirte My: 
celien, 
Sie sind relativ 
selten, nur beistrengen 
Parasiten zu finden 
und zwar solchen, 
welche eine einzige 
Wirthszelle (Pflanzen- 
oder Thierzelle) be- 
wohnen, ohne jemals 
über diesen Rahmen 
hinaus zu gehen. Dem- 
nach wird ein Haupt- 
character solcher My- 
celienseinrelativ sehr 
geringe Grósse 
(Fig. 17, IIm) Dazu 
kommt in vielen Fil- 
len noch wenig aus- 
giebige Verzweigung, 
ja es giebt manche 
Beispiele, wo jegliche 
Zweigbildung  unter- 
bleibt, das Mycel also 
nur einen einfachen 
Schlauch oder Faden 
darstellt, in manchen 
Fällen selbst eine 
nicht einmal mehr ge- 
streckte, sondern viel- 
mehr rundliche Zelle. 
Beispiele für solche 
reducirten Mycelien 
bieten fast sämmtliche 
Repräsentanten der 
Familie der Chytri- 
     
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