Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
      
    
    
     
  
   
   
    
  
   
  
  
   
    
  
   
  
  
  
     
Abschnitt II. Fructificationsorgane. 331 
B. Endosporen- oder Sporangienfructification. 
Von der Exosporen- oder Conidienfructification ist sie durch den 
wichtigen Umstand verschieden, dass ihre Sporen nicht an Trägern abgegliedert 
werden, sondern im Innern von Mutterzellen, also endogen, entstehen, 
Man nennt solche 
Sporen daher Endo- 
sporen (oder Goni- 
dien) und die Mutter- 
zellen, in denen sie 
entstehen, Sporenbe- 
hälter oder Sporan- 
gien. Sind die Endo- 
sporen membranlos 
und mit Be wegungs- 
organen (Cilien) ver- 
sehen, mittelst deren 
sie sich im Wasser 
fortbewegen,so spricht 
man von schwär- 
menden Endospo- 
ren (Schwärmsporen- 
Schwärmern, Plane- 
ten) (Fig. 45, VIIT) und Fig. 43. (B. 652.) 
bezeichnet dann die Protomyces macrosporus. A Stück eines Blattstiels von Aegopodium 
Podagraria mit zahlreichen, durch den Parasiten hervorgebrachten 
Sporangien als Roaas n r 3 i 
Schwielen, 2fach vergr. P Fragment eines Durchschnitts durch eine 
Schwármsporan- solche Schwiele. 227 Parenchymzellen, 7 ein zwischen denselben hin- 
gien oder Zoospo- wachsender Mycelfaden, an welchem intercalar eine später zum Spo- 
rangien (Fig. 45, su werdende Spore s entstanden ist. € Stück eines Mycel- 
; adens mit einer reifen Spore. D Spore zum 5porangium auskeimend, 
VIII). Mit Membran die Aussenhaut abstreifend. Z Bildung der Endosporen in den Spo- 
versehene Endospo- rangien. B—Æ 390 fach vergr. nach DE BARY aus FRANK’s Handbuch. 
ren besitzen niemals Bewegungsorgane (Cilien) und werden daher ruhende 
Endosporen genannt. Schwärmsporangien kommen nur bei den Phycomyceten 
vor, nicht aber bei den Mycomyceten. 
Für die Sporangien der Ascomyceten hat man aus später zu erôrternden 
Gründen die besondere Bezeichnung Schläuche (Asci) gewählt; die Sporen der 
letzteren heissen Schlauchsporen oder Ascosporen. 
Diejenigen Sporangien der Saprolegnieen und Peronosporeen, welche 
grosse dickwandige ruhende Sporen (z. Thl. wie man annimmt, in Folge eines 
sexuellen Aktes) erzeugen, führen den Namen der Oogonien (Eibehilter) oder 
Oosporangien?) (Fig. 45, III, IV), ihre Sporen die Bezeichnung Oosporen. 
Zoosporen, welche eine sexuelle Function haben und zwar als mánn- 
liche Organe fungiren, heissen Spermatozoiden. Sie sind übrigens bisher nur 
bei einem einzigen Phycomyceten und zwar bei Monoblepharis sphaerica von 
ComNu nachgewiesen. 
Die Sporangien entstehen entweder unmittelbar im Verlaufe des Mycels 
(z. B. Protomyces, Fig. 43 C), oder aber an besonderen Trägern (Fig. 45, VII). 
Meist werden sie hier terminal erzeugt, wie bei den Mucor-Arten (Fig. 2, 5, 6, 1), 
  
  
  
T?) Mehr conform mit »Zoosporangium« würde der Ausdruck Oosporangium sein. 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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