336 Die Pilze.
Cystopus candidus stets durch die hier nur in der Einzahl vorhandenen (bisher
nicht beobachteten) Poren ein (Fig. 44, IX2, X2).
Bemerken will ich noch, dass nach Beobachtungen, die ich an den Antheridien
von der den Waldmeister bewohnenden Peronospora calotheca machte, hier in
allerdings seltenen Fällen im Antheridium eine kleine Spore entsteht, die bis
auf die Kleinheit alle Charaktere der Oospore zeigt (Fig. 44 XII S), während im
Oogon eine gewóhnliche grosse Oospore sich ausbildet. Solche Erscheinungen
zeigen mindestens, dass auch bei den Peronosporeen nicht immer Befruchtung
stattfindet.
Durchwachsen der Sporangientrüger. Man hat es bei gewissen
Saprolegnien (z. B. Saprolegnia 7huretii DE Bary) beobachtet. Sobald das
Schwirmsporangium entleert ist, wächst der Träger durch das Sporangium
hindurch, um dann in seinem Endtheile wieder zum Zoosporangium oder auch zu
einem Oogon zu werden. Mitunter wiederholt sich dieser Prozess sogar bis ein
Dutzend und mehrere Male.
2. Sporangienlager.
Sie entstehen dadurch, dass von einem Mycel dicht neben einander in
palissadenartiger Anordnung zahlreiche ungestielte oder auf kleinen Trágern stehende
Sporangien entspringen. Die Sporangienlager entsprechen also den Conidien-
lagern, sind indessen seltener als diese. Die Conidienlager von Cystopus sind
zugleich Sporangienlager, da jede Conidie zu einem Sporangium werden kann.
Unter den Schlauchpilzen (Ascomyceten) bilden Sporangienlager nur die
Reprásantenten der Gattung Zxeaseus im weiteren Sinne, sowie vAN TiEGHEM's!)
Ascodesmis nigricans, bei welcher das Sporangienlager einer kleinen, fleischigen
Scheibe aufgesetzt ist, die einem Stroma entspricht.
3. Sporangienfrüchte.
Sie bestehen aus Sporangien, welche umschlossen sind von einer besonderen
Hülle. Nur in seltenen Fállen reducirt sich die Sporangienzahl auf 3—1; meistens
sind zahlreiche Sporangien beisammen.
Die Sporangienfrucht kommt nur bei den Ascomyceten vor. Hier wird
sie, da man, wie bereits erwühnt, die Sporangien dieser Pilze Schläuche (Asci)
nennt, als Schlauchfrucht (Ascusfrucht) bezeichnet,
1. Bau der fertigen Schlauchfrucht. Sie ist entweder allseitig ge
schlossen (cleistocarp, Fig. 48, 49), was durchgüngig in der Gruppe der Peri-
sporiaceen, sowie bei manchen Hysteriaceen und wenigen Pyrenomyceten der
Fall; oder aber mit enger, porenfórmiger oder schmal-rissfórmiger Mündung
versehen (peronocarpisch)?) (Fig. 58), wie bei fast allen Pyrenomyceten; oder
endlich breit geóffnet, becher- oder scheibenfórmig (discocarp, Fig. 14; Fig. 49, V),
wie bei den Scheiben- oder Becherpilzen (Discomyceten). Für die cleistocarpische
Schlauchfrucht ist die Kugel- oder Ellipsoidform charakteristisch; für die perono-
carpische die Birnform (Fig. 58) (doch erscheint der Mindungshals dieser Früchte
oft linger oder kürzer ausgezogen); für die discocarpische die schon er
erwühnte Scheiben- oder Becherform (Fig. 59, V; Fig. 14). Dabei kónnen alle die
Schlauchfrucht-Formen vóllig stiellos (Fig. 59, V) oder mit einem Stiel versehen
sein (z. B. Fumago salicina, Sclerotinia sclerotiorum Lis. Fig. 14, I, II).
1!) Bull. Soc. bot. de France 1876. ZUCKAL, Mycologische Untersuchungen. Taf. II
Fig. 5— 10.
?) von mepety durchbohren.
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