Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

368 Die: Pilze. 
der bekannten Bänder (Fig. 60, V—VII) und Schwänze (Fig. 6o, VII) aufge- 
lagert erscheinen, sowie bei E. Cun. HaNwsENs's!) Ascophanus Holmskjoldii, wo 
sie in Form von kleinen terminalen Borstenbündeln vorkommen, und bei 
Ascobolus-Arten, wo sie als laterale Menisken auftreten (Fig. 59, IV). 
Die centripetalen Verdickungen zeigen bisweilen auffállige Máchtigkeit, 
die sogar soweit gehen kann, dass das Lumen der Zelle sehr verengert wird und 
schliesslich beinahe verschwindet (Sporenstiele von JAragmidium, Hyphen des 
Hutgewebes vom Feuerschwamm [Polyporus fomentarius], Capillitium-Fasern von 
Bovista-Arten, Conidien verschiedener Sphaeriaceen). 
2. Faltungen. 
Sie treten im Ganzen selten auf. Fine sehr auffällige Form ihres Vor- 
kommens habe ich für die Schläuche der mistbewohnenden Sordarien, speciell 
der Untergattung Ææsordaria nachgewiesen.?) Hier trägt sie den Charakter einer 
im Scheitel des Ascus gelegenen Ringfalte. Besonders stark entwickelt er- 
scheint sie bei meiner Sordaria Brefeldii (Fig. 60, I II). Ihre Bedeutung ist 
eine mechanische, insofern sie den Ascusscheitel gegen den starken hydrostati- 
schen Druck der Ascusflüssigkeit bei der Reife widerstandsfähiger macht und so 
vor dem Zerreissen schützt, ein Moment, was für die Ejaculation von Wichtig- 
keit ist. 
Neuerdings hat WORONIN an den Querwänden der Conidien von Sclerotinia 
Vaccinii Wor. ebenfalls Faltenbildungen nachgewiesen. Sie kommen hier da- 
durch zu Stande, dass zwischen den beiden Lamellen der Querwánde der Dis- 
junctor eingeschaltet wird (vergl. Fig. 52). Spàáter stülpen sich die Falten aus und 
dienen so zur Isolirung der Sporen, was bereits auf pag. 349 berücksichtigt wurde. 
3. Differenzirungen. 
Mit zunehmendem Alter zeigt die anfangs völlig ungeschichtet erscheinende 
Zellwand in der Regel Difterenzirungen in Form von Schichtenbildung. Am 
ausgesprochensten pflegt dieselbe im Allgemeinen an den Wandungen der Sporen, 
speciell der grösseren Sporenformen aufzutreten; doch wird sie auch an dickeren 
Wänden vegetativer Zellen, oft selbst auch an ziemlich dünnen nicht vermisst. 
Meistens sind in solchen Fällen zweı Lagen zu unterscheiden, die Innenschicht 
und Aussenschicht, welche bezüglich der Sporen als Endosporium oder 
Intine und Exosporium oder Exine bezeichnet zu werden pflegen. Von der Regel, 
dass die Aussenschicht dicker als die Innenschicht ist, kommen mehrfach Ab- 
weichungen vor. Mitunter ist jede der beiden Lagen ihrerseits in 2 bis mehrere 
Lamellen differenzirt, wenn dieselben auch vielfach erst durch Quellung mittelst 
Kali, Schwefelsäure oder durch die ScHurTzE'sche Maceration oder endlich durch 
Farbreagentien nachzuweisen sind. 
Neben tangentialer Schichtung kommt bisweilen radiale Streifung 
vor; in besonders schóner Weise kann man letztere bei dem Exosporium vieler 
Aecidiensporen, sowie mancher Uredosporen sehen, zumal bei Aufquellung 
mittelst Schwefelsäure. ) 
7) Les champignons stercoraires du Danemark. Taf. 3, Fig. t. 
?) Anatomische Anpassung der Schlauchfrüchte an die Function der Sporenentleerung. 
Halle 1884. 
3) Vergl. REEs, Rostpilzformen der deutschen Coniferen. Abhandl. d. naturf. Gesellschaft. 
Halle, Bd. XI. — DE BARrY, Morphol. pag. 108. 
      
   
  
  
  
  
  
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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