Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

   
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Abschnitt IV. Physiologie. 393 
Hut. Auch im Lirchenschwamm (Polyporus officinalis) existirt nach SCHMIEDER 
(1. c.) Glycose; das nämliche gilt nach RATHAY!) für die Spermogonien der Rost- 
pilze. Zur Ausscheidung kommt, wie es scheint, Zucker an den Conidienlagern 
des Mutterkorns. 
Die Rothfärbung, die man mit Schwefelsäure im Inhalt mancher Pilzzellen 
erhält (z. B. bei Chrysomyxa albida KÜünw)?, mag in manchen Fállen, wo es sich 
nicht um Mannitgehalt handelt, Zuckergehalt anzeigen. 
3. Glycogen, C,H, ,0;. 
Von ERRERA?) wurde nachgewiesen, dass dieses früher nur aus dem 
thierischen Körper (Leber), bekannte, der Stärke verwandte Kohlehydrat auch in 
pilzlichen Zellen vorkommt. Es durchtränkt das Plasma und giebt ihm, wenn 
reichlich vorhanden, ein starkes Lichtbrechungsvermögen. Als mikrochemisches 
Reagenz benutzt man Jodjodkaliumlösung, durch welche eine Rothbraunfärbung er- 
zielt wird, die beim Erwärmen auf 50—60° C. verschwindet und beim Abkühlen 
wieder auftritt (bei geringem Glycogengehalt freilich wenig auffällig erscheint). 
Makrochemisch ist Glycogen von ERRERA bisher nur bei einem Hutpilz (Clitocybe 
nebularis) und einem Bauchpilz (Phallus zmpudicus) nachgewiesen worden. 
Es scheint eine grosse Verbreitung im Pilzreiche zu haben, denn es wurde 
in Mycelien und Fructificationsorganen von Repräsentanten verschiedener Gruppen 
gefunden, z. B. der Kopfschimmel (Mucorineen), der Schlauchpilze (be- 
sonders reich sind die Schliuche der Triiffeln und Becherpilze) bei 31 Basidio- 
myceten und in der Bierhefe. DE Barv?), der iibrigens zuerst darauf auf- 
merksam machte, dass in den Schliuchen von Becherpilzen ein stark licht- 
brechendes Plasma vorkomme, welches durch Jodjodkalium schön rothbraune 
Tinction annehme*) (Epiplasma DE Bary's, mit Glycogen getrünktes Plasma 
ERRERA's) fand bei Sclerotinia sclerotiorum LiBErT Glycogen nur in bereits kräftig 
entwickelten Mycelzellen, den Endgliedern der im Wachsthum begriffenen Zweige 
fehlte sie. 
Bei den Glycogenbildnern diirfte dieser Stoff die Hauptform des plastischen 
Materials darstellen. 
4. Gummiarten. 
i.Lichenin C,H,,0,. Aus diesem Stoffe bestehen die Membranen mancher 
Flechtenpilze, insbesondere der Islándischen Flechte (Cezrazza zs/andica). Zur Ge- 
winnung macerirt man dieselben mit viel rauchender Salzsáure, fügt Wasser hin- 
zu, filtrirt und fällt mit Alcohol. Man erhält eine durchscheinende spröde, in kaltem 
Wasser quellbare, in kochendem sich lósende Masse, die beim Erkalten gallert- 
arig erscheint, mit Jod nicht blau, durch Kupferoxydammoniak und durch 
1) Die Spermogonien der Rostpilze. Wien 1882. 
2} J. MULLER, Landwirthschaftl. Jahrb. 1886, pag. 750. 
3) L'épiplasma des Ascomycétes et le glycogéne des végétaux. These. Bruxelles 1882. — 
Sur le Glycogène chez les Mucorinées, Bull. de l'Acad. roy. de Belg. 3. Sér, t. 8 (1884). — 
Mémoires de l'Acad. roy. de Belg. t. 37 (1885). — Sur l'existence du glycogéne dans la levure 
de bière. Compt. rend. t. 101 (1885), pag. 253—255. — Les réserves hydrocarbonées des 
Champignons'ibid. pag. 391. — Ueber den Nachweis des Glycogens bei Pilzen. Bot. Zeit. 1886, 
pag. 316. — Anhüufung und Verbrauch von Glycogen bei Pilzen. Bericht. d. deutsch. bot. 
Ges. 1887. — Man vergleiche übrigens die Kritik WORTMANN's, Bot. Zeit. 1886, pag. 200. 
^ Ueber einige Sclerotinien und Sclerotien-Krankheiten. Bot. Zeit. 1886, pag. 381. 
5) Vergl. DE BARY, Morphologie und Biologie der Pilze, pag. 83. 
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