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I. Strauchflechten. 2. Laubflechten.
Roccella tinctoria Roccellinin. Haematomma ventosum L. Usninsäure,
» fuciformis Picroroccellin.!) Rhizocarpon geographicum L. Usninsäure,
Lecanorsäure. Pertusaria communis {Variolaria-Form)
2 -Arten A NIS . . .
Erythrinsáure. Picrolichenin.
IV. Fette.
Náchst Cellulose und den das Plasma und den Zellkern zusammensetzenden
Eiweissverbindungen wohl die verbreitetste Substanz im Pilzreiche. Vielleicht
fehlt sie keinem einzigen Pilze völlig. Meist kommt sie in Form von fettem
Oel vor, das im Gegensatz zu den festen Fetten bei gewóhnlicher Temperatur
flüssig ist. Bezüglich der chemischen Reactionen vergleiche man pag. 375. Eine
grosse Anzahl von Pilzen besitzt reichen, zum Theil sehr reichen Fettgehalt.
Die Schwankungen des letzteren bei den verschiedenen Vertretern veranschau-
lichen die Uebersichten von LozsEckE's auf pag. 389 und MamGEwiCZ's auf
pag. 391 und die folgende. Ein wallrathartiges Fett fand BRAcoNNoT im Phallus
impudicus, ein ebensolches, krystallinisches SCHRADER?) in der Steinmorchel
(Helvella esculenta), wo auch noch ein fettes Oel vorhanden ist.
Manche Pilzfette enthalten Farbstoffe gelöst und sehen daher gelb, orange-
roth, grünlich, bräunlich aus (z. B. das Fett der Rostpilze, der Gallertpilze, des
Pilobolus, der Ascoboleen), manche enthalten auch Cholesterin.
Uebersicht des Fettgehalts einiger essbaren Pilze im frischen Zustande.)
1. Agaricus campestris (Champignon) im Mittel . . . . 0,18%
2. Bürentatze (Caria Bomrylis) « « + «+ + + +: + « 0298
S Belus ius i10. 19:9 .004939.4200792,510,1551210299
& Tuer clarum(inude. o o... ... 009473
5 Cantharellus dh,]ues 7. 2 0. GO, SEE
6. Helvella esculenta (Steinmorchel) . . . . . . . . 1,658
y. Boletus edulis (Steinpilz) + + . . .. 4 .: «4 . 1073
3. Clavaria fava (Ziegenbait) + . . . 4. + ++ +» 5,078
9. Morchella esculenta (Speisemorchel) . +... - . . 1,932
IO. Gyromitra esculenta FR. im Mittel. . . . . . . . 2,440
ip Marasmius o" . 0. . . . : 24° US 1e . 3,419
12. Zagariws deliciosus (Blutreizker) . 2 2° 4 72 3. + 5,868
Das Mutterkorn enthält nach FLÜCKIGER*) bis 359. Nach dem mikroskopischen Ansehen
zu schliessen, dürften Dematium pullulans, Fumago salicina und andere Russthaupilze im Alter
noch reicher sein. (Ueber die quantitative Fettbestimmung vergl. DETMER).5)
V. Aetherische Oele.
Von starkem Geruch, brennendem eigenthümlichen Geschmack, Flüchtigkeit
bei gewóhnlicher oder erhóhter Temperatur, daher auf Papier keinen bleibenden
Fettfleck verursachend, sind sie schon hierdurch von fetten Oelen zu unter-
scheiden. Sie scheinen namentlich bei manchen intensiv riechenden Bauch
und Hutpilzen vorzukommen in Gemeinschaft mit harzartigen Körpern. Doch
fehlen planmássige Untersuchungen hierüber. Man gewinnt solche flüchtigen
Oele durch Destillation der Pilztheile mit Wasserdampf.
) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. I, pag. 61.
?) ScHWEIGGER's Journ. Bd. 33, pag. 393.
3) Aus KONIG, Nahrungs- und Genussmittel Bd. I entnommen.
^) Pharmakognosie des Pflanzenreichs. Aufl. II.
5) Physiol. Prakticum, pag. 204.
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