Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

       
  
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
    
  
  
    
438 Die Pilze. 
Hi suchte Unterhefe enthielt 502, der von SrEpER!) geprüfte (freilich nicht in Rein- 
| zucht gewonnene) Aspergillus glaucus 28,99. Proteinstoffe auf Trockensubstanz be- 
I rechnet. 
Ueber die verschiedenen Arten der pilzlichen Eiweissstoffe tehlen noch nähere 
Untersuchungen. Aus den Zellen einer Hefe gewann NENCKI?) durch Auskochen | 
der Zellen mit Salzsäure und Fällen mit Steinsalz einen Proteinkörper, der sich 
als mit dem in Spaltpilzzellen von ihm entdeckten Mycoprotein identisch er- | 
wies. Nach der Annahme. van TieGHEM's bestehen die Proteinkrystalle, | 
KM welche KrriN und er bei vielen Mucoraceen nachwiesen, aus einem besonderen 
| li T Proteinstoffe, den er »Mucorin« nannte. (Vergl. Krystalloide, pag. 373). 
l| IEE Doch fehlt eine nähere Rechtfertigung dieser Namengebung. Es dürfte auch | 
4 schwer halten, diese winzigen Körperchen für eine Analyse zu isoliren. 
Lam DE Nuclein ist von HoPPE-SEYLER aus der Bierhefe gewonnen worden. Es 
  
  
MM BE wird wohl in den Kernen aller Pilzzellen vorhanden sein. | 
i | | 2. Peptone. 
Den Eiweissstoffen verwandte Kórper, welche dadurch entstehen, dass ge 
fi wisse (peptonisirende) Fermente auf Albuminate einwirken.?) Wahrscheinlich 
| Hi liefern verschiedene Albuminate der Pilze verschiedene Peptone. Man hat Pep- | 
1 tone bestimmt nachgewiesen in der Hefe (in einer Bierhefe, die NÄGELI und Löw | 
untersuchten, waren sie zu 22 vorhanden) Sie kommen aber jedenfalls in allen 
Pilzen vor, welche peptonisirende Fermente produciren und gleichzeitig Eiweiss- 
stoffe zur Nahrung haben. Die Peptone sind stets amorph und in Wasser, sowie 
 verdünntem Weingeist lóslich. 
3. Spaltungsprodukte der Eiweissstoffe. 
pn Die von A. Kosskr aus Presshefe gewonnenen Stoffe: Xanthin, Hypo- 
LA xanthin,#) Adenin®) und Guanin stellen wahrscheinlich Spaltungsprodukte des 
Nucleins dar. (Sie waren früher nur aus dem 'Thierreich bekannt). 
Lecithin wurde von HopPE-SEILER®) in der Bierhefe nachgewiesen. 
Leucin haben BURGEMEISTER und BUCHHEIM ”) im Mutterkorn, NÀGELI und 
Lôw in einer Bierhefe gefunden. 
Fermente. 
Vergl. das Kapitel: Zur Ausscheidung kommende Stoffwechselprodukte. 
II. Die Nährstoffe. 
Wir haben im Vorstehenden gesehen, dass die Zellen der Pilze sehr zahl- 
reiche anorganische und organische Stoffe enthalten. Damit wissen wir aber 
| noch nicht, welche Stoffe diesen Pflanzen als Nahrung dienen, in welchen Quan- 
UE tititen sie ihnen geboten werden müssen, in welcher Form dieselben in die Pilz- 
zellen hineingelangen und welche Stoffe zur Ernährung nöthig sind, welche nicht. 
LE 1) Journ. f. pract. Chem. IL Bd. pag. 23. 412. 
1 I 2) Beiträge z. Biologie der Spaltpilze 1880. pag. 48. 
3) Die andere Entstehungsweise, nämlich durch Einwirkung stark verdünnter 
|: Alkalien auf Eiweisskórper kommt hier zunüchst nicht in Betracht. 
4) Ueber die Verbreitung des Hypoxanthins im Thier- und Pflanzenreich. Zeitschr. f. phy- 
siol Chem. Bd. V. — Ueber Xanthin und Hypoxanthin, Das. Bd. VI. 
5) Ueber eine neue Base im  Thierkórper. Ber. d. deutsch. chem. Ges. XVIII (1885) 
pag. 79—81. 
9) Zeitschr. f. phys. Chem. Bd. 2, pag. 427 u. Bd. 3. pag. 374—380. 
7) FLUCKIGER, Pharmak. d. Pflanzenreichs. 2. Aufl. pag. 263. 
  
  
Säuren oder
	        
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