Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

       
   
   
   
    
  
  
  
   
   
   
    
   
  
   
  
  
   
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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Abschnitt IV. Physiologie. 443 
Vorstehende Lósungen sind so zusammengesetzt, dass sie etwa das durch- 
schnittliche Concentrationsoptimum reprüsentiren. Doch ist nicht zu vergessen, 
dass dieses Optimum bei den verschiedenen Pilzen nicht unerheblich schwankt. 
Viele gewöhnliche Schimmel gedeihen noch ganz vorzüglich, wenn man die ge- 
nannten Lösungen statt mit 100 mit 50 oder selbst nur mit 40 Gr. Wasser an- 
stellt. Solche mehr concentrirten Lösungen bieten nebenbei noch den Vortheil, 
dass sie die gegen höhere Concentrationsgrade ziemlich empfindlichen Spaltpilze, 
z. Th. auch Sprosspilze, nicht zur Entwickelung kommen lassen. 
Andererseits aber giebt es Pilze, welche noch etwas gróssere Verdünnung 
der oben genannten Lösungen vorziehen, also statt 100 Gr. etwa 125—150 Gr. 
Wasser verlangen. Es scheinen das namentlich solche Formen zu sein, welche 
reichen Wassergehalt besitzen. 
Einfacher darzustellende Lósungen. Da in den Sáften von Pflanzen 
und Thieren sowohl alle die Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, als auch 
die Mineralsalze vorhanden sind, deren die Pilze benöthigt sind, so kann man 
sich durch Extraction vegetabilischer oder animalischer Theile mit kaltem oder 
heissem Wasser oder durch Auspressen derselben leicht passende Nährflüssig- 
keiten herstellen. Sie sind denn auch sehr in Aufnahme gekommen, namentlich 
seit BREFELD sie in rationeller Weise verwerthete und sehr gute Culturresultate 
erzielte. Besonders viel gebraucht werden Decocte von Früchten, speciell Pflaumen, 
von Pferdemist, fleischigen Wurzeln, Brod, Malz (Malzextract, Bierwürze), 
Samen etc. 
Es lassen sich übrigens gewisse Pilze, die auf lebenden oder gewissen todten 
vegetabilischen oder animalischen Theilen wachsen, in den oben genannten 
künstlichen Nührmedien überhaupt nicht zur Entwickelung bringen, während 
Extracte oder Decocte der von diesen Pilzen bewohnten natürlichen Substrate 
meistens eine Entwickelung ermöglichen. 
Was die Concentration jener Auszüge betrifft, so hat man das Optimum aus- 
zuprobiren. Bei Fruchtsäften kann man so verfahren, dass man sie zuerst zu 
grösster Syrupdicke eindampft!) und dann auf roo Grm. Wasser 10—20 Grm. 
nimmt. Für manche Schimmel kann man aber auch hier auf 30—401 gehen mit 
dem günstigsten Erfolg. 
4. Reaction des Nührgemisches. 
Man nimmt an, dass im Allgemeinen die echten Pilze eines sauren Substrates 
bedürfen oder doch hier am besten gedeihen. Für die gewóhnlichen Schimmel- 
pilze trifft dies zu, aber man darf nicht vergessen, dass es eine sehr grosse An- 
zahl von Pilzen giebt, die auf sauren Substraten absolut nicht gedeihen wollen ?), 
im günstigsten Falle ein kümmerliches Dasein fristen. Es ist daher durchaus 
nóthig, in jedem speciellen Falle durch Vorversuche zu prüfen, ob saure, neutrale 
oder alkalische Reaction sich am günstigsten erweist, resp. allein zulüssig ist. 
Stellen sich saure und alkalische Reaction gleich günstig, so wähle man 
immer die erstere, um die Spaltpilze leichter abhalten zu kónnen. 
1) Schon um sie haltbarer zu machen. 
2) Hierher gehören viele Basidiomyceten, zahlreiche Hyphomyceten, Saprolegnieen etc. 
  
  
  
  
  
  
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