Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
    
     
   
     
  
  
  
  
  
    
    
    
     
      
    
   
   
  
   
   
  
    
  
  
  
  
Die Pilze, 
Ausserdem wies HANSEN (l. c.) nach, dass diejenigen Hefen, welche bezüglich 
der Kahmhautbildung die hóchsten Temperaturmaxima zeigen, auch hinsichtlich 
der Sprossung und Gàáhrwirkung die hóchsten Maxima aufweisen. Die 
frühere Ansicht, laut welcher die obergáhrigen Hefearten hóhere Temperaturen 
zur Entwickelung brauchen, als die untergährigen, ist nach HANSENS Ermittelungen 
unrichtig, wie das Verhalten von S. Fastorianus IX u. III beweist, denn beide 
Arten, obwohl obergährig, entwickeln sich bei einer niedereren Temperatur, 
als der gleichfalls obergährige .S. cerevisiae 1 und bei derselben wie der unter- 
gührige .S. Pastorianus 1. 
JoHAN-OLSEN!) untersuchte die Temperatur-Optima der Mycel-Vegetation von 
Aspergillen und fand, dass dieselben bei den verschiedenen Species z. Thl. 
recht verschieden ausfallen: 
Aspergillus glaucus Zimmertemp. (bei 30° C. hôrt Wachsthum auf). 
» flavus BREFELD 36—38? C, 
» Jumigatus FRES. 38—40° C. wichst hierbei sehr schnell. 
clavatus DESM. zwischen 20u.3o? C. 
subfuscus JOHAN-OLSEN 35—38° C. 
Nach anderen Beobachtern betrugen die Optima 
für Aspergillus (Eurotium) repens  10—15° C. (bei 25° C. hort Wachstum auf.?) 
» » » niger 384—735 °C 3) 
» »n » Jfumigatus 37—40° C.*) 
» » » albus o 9 
» > » razon $35 C.) 
Aus diesen und anderen Erfahrungen ergiebt sich, dass, wenn man aus einem 
beliebigen Material, z. B. einem Wasser, einem Mehl, aus dem Innern oder von 
der Oberfläche beliebiger Thier- oder Pflanzentheile  móglichst alle Pilze isoliren 
will, man Culturen der Keime bei variirten Temperaturbedingungen vorzu- 
nehmen hat. 
Betreffs des Einflusses der Temperatur auf die fructificativen Vorgänge 
liegen ebenfalls nur wenige Untersuchungen vor, und zwar sind es hier wiederum 
die Hefe-Arten, welche sich einer näheren Berücksichtigung zu erfreuen hatten. 
E. CHR. HANSEN's?) Experimente an 6 Saccharomyces lieferten folgendes Ergebniss: 
Minimum Maximum 
S. cerevisiae I 11%C. 379. 
» Pastorianus I 3S C. 304° C. 
)) » II 13°C 28° C, 
» » III 81°C. 22°C 
» ellipsoidens I 74° C. 314^ C. 
» » II 8? C. 34? C. 
Nach A. FRANKEL) vegetirt das Mycel von Aspergillus fumigatus bei sr bis 
I) Siehe JusT's Jahresber. 1885, pag. 475. 
?) SIEBENMANN, Die Fadenpilze Aspergillus etc., pag. 24. 
3) Nach RAULIN, Ann. sc. 5, Sér. XI, pag. 208. 
#) Nach LICHTHEIM, Ueber pathogene Schimmelpilze. Berl. klin. Wochenschr. 1882. No. 9, 10. 
5) Recherches sur la physiologie et la morphologie des ferments alcooliques. II. Les ascospores 
chez le genre Saccharomyces.  Résum. du compte-rendu des travaux du laborat. de Carlsberg. 
Vol. JL Livr. 2. 
9) Deutsch. med. Wochenschr. 1885, pag. 546. 
  
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