Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
   
  
  
  
   
   
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
      
    
  
  
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494 Die Pilze, 
der Rosen (Sphacrotheca pannosa) eignet sich nach SCHULZE eine Lösung von 
1 Thl. Fünffach-Schwefelkalium in roo Thln. Wasser. 
18. Schwefelcalcium, 
Wird gegen die Traubenkrankheit (Zrysiphe Tuckeri) sowohl, als gegen den 
falschen Mehlthau (Peronospora viticoig) angewandt. »Man schüttet in einen 
eisernen oder einen glasirten thönernen Topf 250 Grm. Schwefel und ein gleich 
grosses Volumen frisch gelösten Kalkes nebst 3 Liter Wasser. Nachdem dieses 
Gemisch etwa 1o Minuten unter háufigem Umrühren gekocht hat, lásst man das- 
selbe sich klüren und füllt die klare Flüssigkeit auf F laschen, die fest verschlossen 
werden. In diesem Zustande erhält sich die Mischung mehrere Jahre hindurch. 
Bei der Verwendung wird ı Liter zu 100 Liter Wasser gesetzt und die erkrankten 
Stöcke damit bespritzt. Auch das Schwarzfleckigwerden der Birnen soll dadurch 
bekämpft werden‘). 
I9. Saurer schwefligsaurer Kalk. 
Zur Beseitigung von Schimmelpilzwucherungen an den Wànden der Vieh. 
stálle ward von PLauT?) eine wisstige Lósung von der Concentration 11° B, 
empfohlen. 
20. Kalkmilch. 
Sie ist in der Landwirthschaft vielfach benutzt worden, um die den Saatkórnern 
anhaftenden Brandsporen abzutódten. Doch ist der Erfolg kein so befriedigender 
wie bei Anwendung von Kupfervitriol (s. dieses) und daber kómmt man mehr und 
mehr von ihrem Gebrauche ab. Neuerdings ist Kalkmilch (3—442) als Mittel zur 
Bekdmpfung der Feronosporaviticolavon Briost und CERLETTIin Anwendun g gebracht, 
wie es scheint, mit befriedigendem Erfolge. JAEGER?) hat die Einwirkung von 
Kalkmilch auf »Rosa-Hefe« geprüft. Mit rein cultivirter Hefemasse imprágnirte 
Seidenfáden wurden getrocknet, auf Bretter befestigt und mit Kalkmilch (1 Thl. 
Kalk auf 2 Thl. Wasser) ein-, zwei- oder dreimal überstrichen. Erste Aussaat 
der Fäden auf Kartoffeln je 2 Stunden nach dem ersten, zweiten und dritten 
Anstrich, zweite Aussaat am folgenden Tage. Es ergab sich, dass mit dem zwei- 
maligen Anstrich eine vollkommen sichere Abtódtung erreicht war. 
21. Chlor und Brom. 
Wie FiscHER und PmoskAUEK) ermittelt haben, sind Chlor und Brom, in 
gewisser Weise angewandt, vortreffliche Mittel, um sowohl vegetative Zellen als 
auch Sporen der Hefe- und Schimmelpilze in ihrer Lebensfähigkeit zu vernichten. 
Ihre Versuche, an einer rothen »Hefe« und an Aspergillus-Arten ausgeführt, er- 
gaben bezüglich des erstgenannten Stoffes, dass eine sichere Desinfection móg- 
lich ist, wenn der Chlorgehalt von o,3 Vol.$ 3 Stunden lang, resp. ein solcher 
von 0,04 Vol.§ 24 Stunden lang auf die lufttrockenen, in nicht allzudicker Schicht 
vorhandenen Keime wirkt. Zur Vernichtung der Pilzsporen in geschlossenen 
Räumen empfehlen sie die Verwendung von 0,25 Chlorkalk und 0,25 Kilogrm. 
roher Salzsäure pro Cbm. 
7) Nach dem Ref. SORAUERS in JusTs Jahresber. 1883, pag. 514. 
?) Desinfection der Viehstülle. Leipzig, Vogt 1883? 
3) Untersuchungen über die Wirksamkeit verschiedener chemischer Desinfektionsmittel bei 
kurz dauernder Einwirkung auf Infectionsstoffe. Arbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamt, 
Bd. V, Heft II. 
^) Ueber die Desinfection mit Chlor und Brom. Mittheilungen aus dem Kaiserlichen Ge- 
sundheitsamte. Bd. II. pag. 228—308, 
  
   
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