Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

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Abschnitt V. Biologie. 495 
Bezüglich des Broms ergaben die Versuche, dass wenn die Luft mit 
Feuchtigkeit gesáttigt ist, ein Bromgehalt derselben von o,o3 Vol.9 ausreicht, um 
die Hefezellen und Aspergillus-Sporen innerhalb 2 Stunden abzutódten. Das 
Gleiche wurde erreicht bei einem Bromgehalt von 0,006—0,002 Vol.$ und 
24stündiger Versuchsdauer. (Ueber die Versuchsanordnung ist das Original zu 
vergleichen.) 
E. Mechanische Mittel zur Abtódtung resp. Entwickelungshinderung. 
Sie kommen im Allgemeinen wenig zur Anwendung. Eines der bekanntesten 
ist das sogen. Schwefeln mancher Culturpflanzen, die von Mehlthaupilzen 
(Erysiphe-Arten) befallen sind. Es hat sich nämlich dem Mehlthau der Wein- 
stöcke gegenüber bewährt. Man überpudert die Nährpflanzen mit Schwefel- 
blumen oder gepulvertem Schwefel. Nach der einen Annahme ist die Wirkung 
eine rein mechanische, indem das Mycelium durch die Staubmasse erstickt 
wird, und in der That kann man denselben Effekt nach CHRETIEN, v. MoHL und 
und R. Worrr mit Chausseestaub, nach anderen mit Kohlenstaub oder 
Kalkstaub erreichen, trockenes Wetter vorausgesetzt. Andere sind geneigt, die 
chemische Wirkung des Schwefelns in den Vordergrund zu stellen, da, wie 
Monrrz?) nachwies, bei Einwirkung direkten Sonnenlichts auf das Schwefelpulver 
schwefelige Sáure entsteht. Allein es ist sehr zweifelhaft, dass die sehr geringen 
Mengen derselben eine abtódtende Wirkung auszuüben vermógen. 
Dass mechanische Bewegung die Entwickelung der Hefe in Flüssigkeiten 
nicht hemmt, wurde bereits auf pag. 419 gezeigt. 
Abschnitt V. 
Biologie 
Die Pilze sind unfähig, die zum Aufbau ihres Zellleibes nöthige organische 
Substanz selbst zu produciren, weil sie in Folge von Mangel an Chlorophyll- 
farbstoffen Kohlensäure nicht zu assimiliren vermögen. Sie können daher nur 
dann zur Entwickelung kommen, wenn sich ihnen organische Substanzen von 
aussen her darbieten, als Nährmaterialien oder Nährsubstrate. 
Die nährenden organischen Substanzen sind entweder organisirt, wie thierische 
und pflanzliche Körper resp. deren Theile, oder nicht organisirt, wie thierische 
und pflanzliche Secrete (Milch, Blattlaushonig), Infusionen oder Lösungen (z. B. 
Zuckerlösungen). 
Pilze, welche nicht organisirte organische Körper als Nahrung (Substrat) be- 
nutzen, werden Fäulnissbewohner (Saprophyten) genannt (ein Ausdruck, der 
in gewissem Sinne unzutreffend ist, insofern z. B. Brot, worauf der Brotschimmel, 
oder geronnene Milch, worauf der Milchschimmel vegetirt, doch keineswegs durch 
diese Pilze in Fáulniss versetzt werden). 
Diejenigen Pilze, welche ihre Nahrung aus lebenden thierischen oder 
pflanzlichen Organen beziehen, heissen Schmarotzer oder Parasiten, ihre 
Substrate Wirthe (Wirthspflanzen, Wirthsthiere). 
  
1) Ueber die Wirkungsweise des Schwefelns. Landwirthsch. Versuchsstationen, 24, 1880 
Heft I. 
      
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
  
  
   
   
  
   
   
	        
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