Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

   
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Abschnitt V. Biologie. 497 
pflanzlicher Leichen in der Natur verhindern und durch Erzeugung von Krank- 
heit und Tod einer zu reichen Vermehrung besonders fruchtbarer Thier- und 
Pflanzenarten Maass und Ziel setzen. 
Zu diesen Rollen sind sie befähigt durch ihre ausserordentliche Fertilität, 
ihre leichte Verbreitungsweise und ihre im Ganzen relativ grosse Anpassungs- 
fähigkeit an verschiedene Substrate. 
I. Saprophytismus. 
Was zunüchst die Wahl des Substrats anlangt, so scheint für eine grosse 
Anzahl von saprophytischen Pilzen jedes beliebige Substrat zur Ansiedelung ge- 
eignet zu sein, sobald es nur einigermaassen genügende Mengen oder selbst nur 
Spuren organischer Substanz enthält. In dieser Beziehung ist vor allen Dingen 
zu nennen der Brotschimmel (Penicilliwm glaucum), der ebenso gut auf Brot, 
Käse, Fruchtsaft, saurer Milch, Mist, todten Blättern und Stengeln, wie auf alten 
Stiefeln, Kleidern, Tapeten, Tinte, ja selbst auf ziemlich concentrirten Kupfer- 
sulfatlösungen gedeiht. 
Andere Saprophyten dagegen vegetiren nur auf bestimmten Substraten oder 
bevorzugen dieselben wenigstens. Das gilt u. A. für die Vertreter der Gattungen 
Sordaria, Ascobolus, Pilobolus, die fast ohne Ausnahme thierische Excremente 
bewohnen; die Russthaupilze, welche man in der heissen Jahreszeit in dem 
zuckerhaltigen Secret der Blattliuse und der Schildláuse auf vielen Laubbáumen 
im Freien, sowie auf unseren Gewüchshauspflanzen antreffen wird; die Omygena- 
Arten (kleine trüffelartige Pilze), die nur auf den todten Klauen und Hórnern der 
Sàugethiere (O. equina und caprina) oder nur auf thierischen Haaren (Gewólle, 
alte Filzhüte) und Federn (O. corvina) zu finden sind; Otidea leporina, ein ziem- 
lich grosser, gelbbrauner Becherpilz, Clavaria abietina, ein kleiner, strauchfôrmiger 
Basidiomycet, die man immer auf faulenden Coniferennadeln anzutreffen gewôhnt 
ist. — Zu diesen Beispielen liessen sich natürlich noch Dutzende anderer hinzu- 
fügen. 
Zahlreiche Saprophyten, man kann wohl sagen die meisten, gedeihen auf 
sauren Substraten besser, als auf alkalischen. Daher kommt es, dass sie auf 
letzteren vielfach erst dann zur Entwickelung gelangen, wenn dieselben zuvor 
durch Spaltpilzvegetation sauer geworden sind. Das gilt z. B. für manche unserer 
gewôhnlichsten Schimmel, wie den Brotschimmel (Zenicillium glaucum), den Milch- 
schimmel (Oidium lactis) etc. Treten auf saurem Substrat Schimmel- und Spalt- 
pilze gleichzeitig auf, so gewinnen erstere fast immer die Oberhand. Sie können 
im Allgemeinen auch viel höhere Concentration der Nährlösung ertragen, als die 
Spaltpilze. Man hat daher in der Ansäuerung und in der Erhöhung der Con- 
centration ein wirksames Mittel, um die Conkurrenz der Spaltpilze zu verhindern. 
Auf alle solche Verháltnisse hat bereits NÀcELI!) früher aufmerksam gemacht, und 
heutzutage werden sie wohl in jedem Laboratorium berücksichtigt. 
Was sodann die Wirkungen der Saprophyten auf ihre Substrate anbetrifft, 
so werden feste pflanzliche oder thierische Theile, wie Stengel, Blätter, Hölzer, 
Häute oder aus solchen Theilen hergestellte Kunstprodukte, wie Kleider, Stiefeln, 
Hüte durch die Pilzvegetation in einen Zustand versetzt, den man als Ver- 
morschung, Vermoderung, Trockenfáule oder Nassfáule zu bezeichnen pflegt, je 
nachdem die betreffenden Gegenstünde in trockene, leicht zerbróckelnde oder 
  
1) Die niederen Pilze in ihren Beziehungen zu den Infectionskrankheiten. 
  
    
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
    
   
  
   
   
   
  
   
   
    
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
   
    
   
  
 
	        
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