Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
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Abschnitt V. Biologie. 
mit Pilzsubstanz ganz ausgefüllt. Die Krankheit verbreitet sich dadurch, dass ge- 
sunde Thiere über inficirte hinwegkriechen, deren Koth und die Æmpusa-Sporen 
selbst fressen, und Regen sowie feuchte Luft begünstigen sicher noch die Ueber- 
tragung und Infection. 
Uebrigens hat die Forleule auch hier und da von der Muscardine zu leiden 
(Botrytis Bassiana), einem Schimmelpilz, der, wie wir sehen werden, auch auf 
manchen Schmetterlingen aus andern Familien, sowie auf Käfern etc. auftritt. 
An den Raupen der Winter-Saateule (Agroñs segetum) beobachtete COHN eine 
Krankheit, die er schwarze Muscardine nannte und gleichfalls von einer 
Entomophthora, E. (Tarichium) megasperma (Conn), herriihrt. Sie trat einmal in 
den Goer Jahren in Schlesien, wo die den Raps- und Roggenfeldern schäd- 
lichen Raupen sich in ungeheurer Zahl entwickelt hatten, in epidemischer Aus- 
breitung auf und verwandelte die Thiere in mit kohlschwarzer, zunderartiger, zu- 
meist aus Sporen bestehender Masse gefüllte Mumien. 
Eine andere Krankheit derselben Raupen, verursacht durch Sorosporella Agro- 
lidis SoR. beobachtete SoRoKm?) in Russland. Die Raupen werden durch den 
Pilz in bráunlich-róthliche Mumien verwandelt. 
Auf andern Nachtfaltern siedeln sich an Cordyceps Sphingum TULASNE!), der 
z. B. auf. Dianthoecia albomaculata und Cerastis Vaccinii, sowie auf dem nord- 
amerikanischen Amphiorryx Jatrophae WABR. und Ancerix Ello vorkommt, sowie 
ein Conidienpilz, Zsazie leprosa Fr, den man auf Orthosia incerta, speciell auf 
deren Puppen beobachtet hat.”) 
Durch die Beobachtungen von VITTADINI*) LEBERT®) TULASNE®) BAIL, DE BARY 
ist ferner längst festgestellt worden, dass auch unter den Sphingiden (Schwärmern) 
mehrere Pilzkrankheiten bald vereinzelt, bald verbreitet vorkommen. Am häufigsten 
scheint die Muscardine zu sein, die z. B. an den Larven und Puppen von Sphinx 
Euphorbiae, Sph. Pinastri®) und SpA. Galii auftritt. Nicht selten ist an Puppen 
und Schmetterlingen von Sphinx, Pinastri, an Larven von Sph. Euphorbiuae,") 
an Puppen von .S$A. Convolvuli und SpA. Gali auch die Keulensphárie (Cor- 
dyceps Sphingum TULASNE) zu constatiren, theils mit der gewöhnlichen Schimmel- 
form (Botrytis-Form) theils mit Conidienbündeln (Zsazia-Form) theils in der 
Schlauchform. 
Grósser noch ist die Zahl der Arten, die man innerhalb der Familie der 
Bombyciden (Spinner) mit Pilzen behaftet gefunden. Es kommt hier ausser 
der Muscardine (Botrytis Bassiana) und der Keulensphärie (Cordyceps militaris) 
auch noch eine Ænfomophthora-Krankheit in Betracht. Mit der letzteren hat Bar. 
die Raupe des Schlehenspinners (Orgyia antigua) behaftet gefunden. REICHARDT, 
1) Selecta fungorum Carpologia III pag. 12. 
?) Con, Jahresber. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1878, pag. 116. 
3) Parasitologische Skizzen. Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenk. Bd. IV. pag. 644. 
4) Della natura del calcino o mal del segno. Inst. Lombard. t. III. pag. 143. (1852). 
5) LEBERT, Piüzkrankheit eines Exemplars von Sphinx pinastri, hervorgebracht durch eine 
neue Pilzart. (Ueber einige neue oder unvollkommen genannte Krankheiten der Insekten, welche 
durch Entwickelung niederer Pflanzen im lebenden Kórper entstehen. Zeitschr. f. wissensch. 
Zool Bd. 9. 1858, pag. 448.) Vergl. TULASNE, Carpol. IIT. pag. 12. 
6) Carpologia fungorum IIL. 
7) pz Bany, Zur Kenntniss insektentódtender Pilze. Botan. Zeit 1867 und 1869 und ver- 
gleichende Morphol, pag. 398—402. 
   
    
   
   
  
   
   
  
    
   
  
   
  
  
   
  
    
  
  
  
   
  
   
   
    
   
   
   
   
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
	        
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