Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
554 Die Pilze. 
der parasitischen Lebensweise auffassen. Sehen wir doch, wie auch im Thierreich 
(z. B. bei den parasitischen Krebsen) auffällige Reductionen an den Organen der 
Parasiten auftreten können. Begründet wurde die Familie der Chytridiaceen durch 
A. BRAUN. Warum ich die Plasmodien bildenden Gattungen Synchytrium, Woro- 
nina, Olpidiopsis, Rozella, Reesia etc. von der Betrachtung ausschliesse, habe ich 
bereits pag. 272 erortert. 
Literatur: BRAUN, A., Ueber Chytridium, eine Gattung einzelliger Schmarotzergewächse, 
Monatsber. d. Berliner Akademie 1855 und Abhandlungen derselben 1855.  Derselbe, Ueber 
einige neue Arten von Chytridium und die damit verwandte Gattung Rhizidium. Monatsber. d. 
Berl. Akad. 1856. — Con, F., Ueber Chytridium. Nova Acta Leop. Carol. Vol. 24. — 
Barr, Chytridium Euglenae, Ch. Hydrodictyi. Bot. Zeit. 1855. — CIENKOWSKI, Rhizidium Con- 
fervae glomeratae. Bot. Zeit. 1857. — SCHENK, A., Algologische Mittheilungen. Verhandl d. 
Phys. med. Gesellsch. Würzburg. Bd. VIII. —  Derselbe, Ueber das Vorkommen contractiler 
Zelen im Pflanzenreiche. Würzburg 1858. (Rhizophidium). — DE BARY, A., u. WORONIN, M, 
Beitr. z. Kenntniss der Chytridieen. Berichte d. naturf. Ges. Freiburg. Bd. 3. (1863) und Ann. 
sc. nat. Sér. 5. t. 3. — DE BaRY, A. Beitr. z. Morphologie und Physiologie der Pilze I. 1864 
(Cladochytrium Menyanthis). — WoORONIN, Entwickelungsgeschichte von Synchytrium Mercurialis, 
Bot. Zeit. 1868. — Kny, L., Entwickelung von Chytridium Olla. Sitzungsber. Berliner naturf. 
Freunde 1871. — ComNu, M., Chytridinées parasites des Saprolegniées. Ann. sc. nat. Sér. 
5. t IS (1872). — SCHROTER, J., Die Pflanzenparasiten der Gattung Synchytrium. COHN’s 
Beitr. z. Biol. I. (1875). — Nowakowsni, L., Beitr. z. Kenntniss der Chytridiaceen. Das. II. (1876). 
— Derselbe, Polyphagus Euglenae. Das. II. — Derselbe, Ueber Polyphagus. Polnisch. Ab- 
handl d. Krakauer Ak. 1878. —  WonoNIN, Chytridium Brassicae. Pringh. Jahrb. XI (1878). 
— FiscHER, A., Ueber die Stachelkugeln in Saprolegniaceenschläuchen (Olpidiopsis) Bot. Zeit. 
1880. — Derselbe, Untersuchungen iiber die Parasiten der Saprolegnieen. Pringh. Jahrb. 14. 
(1882). — SCHROTER, J., Ueber Physoderma. Berichte d. schlesischen Gesellschaft 1882. — 
Zorr, W., Zur Kenntniss der Phycomyceten. I. Zur Morphologie und Biologie der Ancylisteen 
und Chytridiaceen. Nova acta Leop. Carol. Bd. 47. (1884). — Derselbe, Ueber einige niedere 
Algenpilze und eine neue Methode, ihre Keime aus dem Wasser zu isoliren. Halle 1887. — 
Borzi, A., Nowakowskia, eine neue Chytridiacee. Bot. Centralbl. 22 (1885). — WRIGHT, E.P. 
On a species cf Rhizophidium parasitic on spec. of Ectocarpus (Dublin) 1877. — Fisch, C, 
Beitrige zur Kenntniss der Chytridiaceen. Erlangen 1884. — MAGNUs, P., Ueber eine neue 
Chytridiee. Verhandl. d. brandenb. bot. Vereins 21 (1885). — RATTRAY, J., Note on Ecto- 
carpus. Transact. Roy. Soc. Edinburg 32 (1885). — BÜSGEN, M., Beitrag zur Kenntniss der 
Cladochytrieen. Beitr. z. Biol. Bd. 4, Heft 3 (1887). — RosEN, F., Beitrag zur Kenntniss der 
Chytridiaceen. Beitr. z. Biol. Bd. 4, Heft 3 (1887). — DANGEARD, Mémoire sur les Chytridinées. 
Le botaniste fasc. 2, Sér. 1 (1888). 
Familie ı. Olpidiaceen. 
Wir haben es hier mit Chytridiaceenformen zu thun, welche nach Bau und 
Entwickelung grösste Einfachheit zeigen. Der vegetative Zustand ist nämlich 
auf ein im günstigsten Falle etwas schlauchförmig gestrecktes, meistens aber ganz 
kurzes, ellipsoidisches oder kugeliges Gebilde reducirt, verdient also gar nicht 
den Namen eines Mycels im Sinne der übrigen Chytridiaceen. Zur Zeit der Fruc- 
tification wird es nicht etwa zweizellig, wie bei den Rhizidiaceen, oder gar mehr- 
zellig, wie bei den Cladochytriaceen, sondern es bleibt einzellig und wird un- 
mittelbar zu einem Zoosporangium. Da die Olpidiaceen im Innern von Algen- 
zellen oder in kleinen Thieren leben, so treibt das Sporangium durch die Wirths- 
membran einen Entleerungsschlauch, der sich an der Spitze óffnet, um die ein 
ziligen, kugeligen Zoosporen zn entlassen. Dieselben setzen sich auf anderen 
Wirthen fest, runden sich ab, umgeben sich mit Membran und treiben einen 
feinen Perforationsschlauch durch die Wirthsmembran hindurch, der, das Plasma 
  
  
 
	        
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