276 Die Pilze.
lich reichlich Oog onien. Letztere entstehen meist als kugelige Endanschwellungen
der Fäden. Erst nachdem sie sich durch eine Querwand gegen den Tragfaden
abgegrenzt, entsteht neben ihnen ein Antheridium, entweder als Endzelle
(B. 679.) Fig. 70.
Cystopus candidus LEV. A Ein befallener Blüthen-
stand von Capsella Bursa pastoris. Stengel und
Blüthenstiele mit den weissen Flecken der Coni-
dienlager; @ eine durch den Pilz in allen Theilen
stark vergrósserte und verunstaltete Blüthe,
welche auf den Kelch- und Blumenblättern und
dem Stengel ebenfalls weisse Conidienlager zeigt.
B Ein Büschel Conidienträger von einem Mycel-
aste entspringend mit reihenfórmig abgeschnürten
Conidien. C Eine Conidie keimend, wobei der
Inhalt in mehrere Schwármsporen zerfüllt, D Aus-
tritt der Schwürmsporen. Æ Entwickelte und
schwärmende Schwärmspore. / Zur Ruhe ge-
kommene Sporen, theilweis mit Keimschlauch
keimend. G Keimende Sporen s? auf der Epi-
dermis in eine Spaltóffnung eindringend. Aus
FRANK's Lehrbuch 5--G. 400fach vergrässert,
nach DE BARY.
eines dicht unter dem Oogon oder wenigstens in dessen Nähe befindlichen Seiten-
ästchens, oder intercalar, dicht unter
dem Oogon, indem das das Oogon
tragende Fadenstück sich durch eine
Querwand abgrenzt. Im letzteren Falle
treibt es seinen Befruchtungsschlauch
durch die Querwand des Oogons und
letzteres sitzt ihm dann wie eine Kugel
auf. Die Wand des Oogons erlangt
schliesslich derbe Beschaffenheit, ziem-
liche Dicke. Es misst etwa 21—24 Mikr,,
die Oospore 15—18 Mikrom. im Durch-
messer. DE BARY sah Letztere immer
nur mit Schlauchkeimung.
Ausser den Geschlechtsorganen pro-
ducirt das Mycel auch noch Zoospo-
rangien und Gemmen. Beide ent
stehen am Ende oder im Verlauf der
Aeste, nehmen kugelige oder ellipsoi-
dische Gestalt an und grenzen sich
auch durch Querwände gegen ihre
Schläuche ab. Die Zoosporangien
sind leicht an der seitlichen, schnabel-
artigen Ausstülpung kenntlich, welche
vergallertet und am Ende eine zarte
Schwármblase bildet, in welche das
Plasma des Sporangiums eintritt und
sich in Zoosporen zerklüftet. Den
Gemmen fehlt die Schnabelbildung. Sie
werden, wenn im Alter die Mycel-
schláuche sich auflósen, frei und kónnen
Kälte und Eintrocknung längere Zeit
ertragen, verhalten sich also als Dauer-
zustände, welche unter geeigneten Be-
dingungen zu Schläuchen auskeimen.
Gattung 2. Cystopus LEVEILLE.
IhrHauptcharacteristicum liegt
in der Beschaffenheit der Conidien-
fructification. Die Conidienträger
entstehen als einfache, keulige Enden
büschelig verzweigter Mycelä ste unmittelbar unter der Epidermis und bilden in dichter
palissadenartiger Anordnung förmliche Lager. Am Ende der Träger werden die
Conidien in basipetaler Folge abgeschnürt (Fig.19, I und Fig. 70, B) mit
sogenannter Zwischenstückbildung. Solange die Conidienlager noch unter der
Epidermis liegen, bilden sie Flecken von glänzend-milchweissem, firniss-