Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
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626 Die Pilze. 
plicatilis (CURTIS), nycthemerus (VAILL.), niveus (PERS.), lagopus, ephemerus, ephe- 
meroïdes, Panaeolus campanulatus (L.), fimicolus (FR.), Psathyrella gracilis (Fn.), 
Stropharia semiglobata (BATSCH), stercorea FR, melanosperma (BULL.), Hyp ho- 
loma fasciculare (BOLTON), sublateritium (Fr.), Psilocybe spadicea (SCHAFF.), 
semilanceata (FR.), callosa Fr, Psathyra spadiceo-grisea (SCHAEFF.), conopilea Fr, 
nolitangere Fr, Phoiiota marginata (BAarscH), mutabilis (SCHAFF.), squarrosa 
(MürL.), Naucoria semiorbicularis (BULL.), Galera tenera (SCHAFF.), conferta 
(BOLTON), Clitocybe metachroa (Fr.), Pleurotus ostreatus (JACQ.), Collyb za velutipes 
(CURT.), maculata (ALB. u. SCHW.), conigena (PERS.), racemosa (PERS.), fuberosa 
(BurL.), Lenzsites variegata (FR.), abietina (BULL.), Nyctalis asterophora, para- 
sitica. Die kleinen cylindrischen Conidien der Oidienformen besitzen meist Keim- 
fähigkeit, für Coprinus-Arten, Panacolus campanulatus etc. hat man dieselbe nicht 
constatiren können. Letzterer Umstand gab Veranlassung, in diesen kleinen 
Gebilden männliche Organe, Spermatien, zu wittern, eine Anschauung, die von 
BREFELD!) endgültig widerlegt wurde. 
Es ist sehr wahrscheinlich, dass manche Species der bisherigen Gattung 
Oidium Weiter nichts als Conidienbildungen von Basidiomyceten darstellen. 
Hierher gehört auch das allbekannte auf saurer Milch so häufige Oidium 
lactis, der Milchschimmel. Der Einwand, dass diese Species bei der Cultur immer 
nur wieder die Oidiumform ergebe, ist kein Beweis gegen die Richtigkeit jener 
Vermuthung, denn, wie BREFELD zeigte, geben die Oidien der Basidiomyceten unter 
den gewöhnlichen Verhältnissen auch immer nur wieder Oidien. Uebrigens hat 
E. CHR. HaNsEN?) bereits beobachtet, dass unter gewissen Culturverháltnissen statt- 
liche bündelartige Bildungen des genannten Oidium entstehen, und ich habe bei 
monatelangen Culturen des Pilzes auf saurer Milch ganz àhnliche Producte er- 
halten, nur in noch stattlicnerer Form, als die von HawsEN abgebildeten. 
Bemerkenswerth ist, dass die Oidien bei manchen Agaricineen in grossen 
Massen auf den Mycelien gebildet werden, es liegt daher in dieser Fructification 
ein sehr wesentliches Vermehrungsmittel der in Rede stehenden Pilze vor. Neben 
Conidien weisen einige Arten auch noch Gemmen auf, wie es bei den 
genannten Mycfalis-Arten der Fall ist. Natürlich müssen, bevor man die Conidien- 
und Gemmenbildung zu etwaiger systematischer Gruppirung verwenden kann, 
erst noch Hunderte von Reprásentanten der verschiedensten Gattungen untersucht 
werden, da man im ganzen bereits über 45oo Agaricineen kennt. Eine besondere 
Wichtigkeit darf die Thatsache beanspruchen, dass bei Nyctalis die Gemmen- 
bildung meist eine so massenhafte ist, dass die Basidienfructification 
gänzlich unterdrückt wird. Waàre dieselbe bereits vom Schauplatze der Ent- 
wickelung abgetreten, wie es in fernerer Zukunft sicher der Fall sein wird, so 
würden wir wohl kaum mit Sicherheit sagen kónnen, dass die nur Gemmen- 
.tragenden Hüte einem Basidiomyceten gehôrten. Wahrscheinlich giebt es so 
manchen conidientragenden oder gemmenerzeugenden Pilz, der ehemals den 
Agaricineen oder anderen Basidiomyceten zugehorte. 
Die Systematik der Blátterschwámme war früher, wo man noch nicht viele 
Vertreter kannte, eine hóchst primitive, insofern man alle Species in der einzigen 
Gattung Agaricus vereinigte. Spiter, als die Artenzahl bedeutend gewachsen war, 
1) Schimmelpilze III. 
2) Contribution à la connaissance des organismes qui peuvent se trouver dans la bière etc. 
Meddel, fra Carlsb. Labor. Kopenhagen. Bd. I. Heft 2.
	        
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