Abschnitt VI. Systematik und Entwickelungsgeschichte. 627
, ephe- schuf man verschiedene neue Gattungen, wobei man namentlich die Lamellen
s (FR.), nach ihrer Form und sonstigen Beschaffenheit, ob einfach oder spaltbar, ob frei
y p ho- oder unter sich verbunden, ob holzig oder fleischig etc. als Unterscheidungs-
HÀFF.), merkmale benutzte. Aber auch jetzt umfasste das Genus Agaricus noch Hunderte
ea FR, von Arten, welche FriEs!) nach der Farbe der Sporen in 5 Gruppen: 1. Coprini, |
arrosa Schwarzsporige, 2. Fratelli, mit schwarz- oder purpurbraunen Sporen, 3. Dermini, |
onferta | Gelb- oder Braunsporige, 4. Hyporhodii, Rosasporige, 5. Leucospori, Weissporige Il
lutipes | brachte. Obwohl diese Eintheilung auf ein rein äusserliches, also künstliches Moment |
berosa basirt ist, konnte sie doch bisher noch nicht durch ein natiirlicheres System ersetzt I
| jara- werden. Die einzelnen Abtheilungen gliederte Fries dann wieder in Unter- |
Keim: abtheilungen, deren Zahl er bis auf 35 brachte. Bezüglich der Characteristik der-
> nicht selben sowie der Agaricineen-Gattungen überhaupt muss auf die systematischen
deinen Werke, insbesondere die von FmiEs hingewiesen werden. Welchen gewaltigen |
ie von Umfang die Agaricineen im Laufe der Zeit gewonnen haben, beweist der
Umstand, dass in SACCARDO’s Sylloge fungorum Bd. V über 4600 Species aufge-
attung führt wurden.
stellen.
Vadim Gattung 1. /Myclals FRIES.
immer Die Reprásentanten dieser vielstudirten Gattung sind sowohl durch ihren
jener Parasitismus auf den grossen Hüten von Æussula- und Lactarius-Arten auffällig,
1 unter als auch dadurch besonders merkwürdig, dass sie direct an ihren Hüten und
ns hat zwar entweder auf der Oberseite oder in den Lamellen Gemmenlager erzeugen.
n statt- | Wihrend Corpa?), BoNorDEN?) und TuLASNE^) diese Bildungen als fremae, d. h.
be bei einem Parasiten von ZVyc/aZis zugehórige erklàrten, KRoMBHOLZ) und pe Bany*) aber
cte er- ihre richtige Deutung durch nicht ganz sichere Gründe stützten, wies BREFELD 7)
den genetischen Zusammenhang zwischen Basidien- und Gemmenfructification
TOSSen dadurch nach, dass er die Basidiosporen (im Decoct von Æussæ/a-Hüten) zur
ication Keimung brachte und grosse Mycelien erzog, an denen jene Gemmen sowohl
Neben an einzelnen Mycelhyphen als auch in Lagern an der Oberfliche der gezüchteten
ei den Hüte entstanden. Ausserdem wurde von Br. noch eine dritte Fructification, in
nidien- Oidien-artigen Ketten, an den Gemmentragenden Mycelien beobachtet. Die
kann, Bildung von Gemmenlagern an den Hüten hat oft die Verkümmerung resp.
rsucht Unterdrückung des basidienbildenden Hymeniums zur Folge. Da jedes Glied
ondere der Oidiumartigen Ketten auszukeimen und Mycelien mit wiederum Oidiumartiger |
imen- Fructification zu erzeugen vermag, so sind die Nyctalis-Arten mit reichlichen |
ation Vermehrungsmitteln ausgestattet.
r Ent- N. asterophora FR. (Fig. 82, II— VIII). Ist im Spätsommer und Herbst auf alten
rd, so Hüten grosser Hutschwämme, z. B. Russula adusta und nigricans, Lactarius vellereus
mmen- und anderen Agaricineen in Buchen- und Fichenwäldern zu finden, sowohl in der
es so | alten, als in der neuen Welt. Die halbkugeligen oder kugeligen, auf 1—8 Centim.
ls den langem, innen hohlem Stiele stehenden, 4—5 Centim. im Durchmesser haltenden
t viele 1) Systema mycologicum I u. Hymenomycetes europaei.
nzigen 7) Icones fungorum IV, pag. 8.
n War, ?) Allgemeine Mycologie pag. 82.
4) Ann. sc. nat. 4 ser. tom. XIII, pag. 5. Selecta fungorum Carpologia IIl, pag. 54. $9.
5) Essbare Schwimme, Heft I, pag. 5.
ere etc. 6) Zur Kenntniss einiger Agaricineen. Bot. Zeit. 1859.
7) Unters. aus dem Gebiet der Mycologie VIII, pag. 70 ff.