Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
   
    
      
     
     
  
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Abschnitt VI. Systematik und Entwickelungsgeschichte. 647 
Steine, Thierkórper) fest an und trocknet schliesslich ein, hornartig fest werdend. 
Er scheint sich nicht zu óffnen und nur durch den Einfluss der Atmosphàrilien 
allmählich aufzulösen, wobei die Sporen und Gemmen frei werden mögen. Auf 
feuchten Nährsubstraten treibt er leicht Mycelfäden und Stränge, an denen sich 
dann wieder Fruchtkörper entwickeln. 
Bezüglich des Entwickelungsganges des Fruchtkörpers, der noch genauer 
zu studiren ist, sind die Einzelnheiten bei FrscHER zu finden. In physiologischer 
Beziehung sei zunüchst hervorgehoben, dass, wie E. FISCHER (l. c. pag. 449) fand, 
»durch Lichtabschluss das Wachsthum der Fruchtkórper gehemmt wird, aber 
für das Oeffnen derselben das Licht keineswegs nothwendig ist;« ferner, dass 
nach BnErELD's!) Versuchen die Anlage der Fruchtkórper nur bei Lichtzutritt 
erfolgt und zwar sind die stárker brechenden Strahlen die wirksamen. Einmal 
im Licht angelegt und in der Entwickelung bis zu einem gewissen Grade ge- 
fórdert, kommen die Fruchtkórper auch im Dunkeln zur Reife, indessen lang- 
samer als im Licht. Die Anlage und Ausbildung der Mycelstránge dagegen steht 
nach BaEFELD nicht in Abhängigkeit zum Licht. 
Sonst ist von physiologischen Eigenschaften erwühnenswerth die Production 
eines gelben, fettartigen Kórpers in den Zellen der Peridie?). Ob derselbe 
etwa zu den Lipochromen gehórt, bleibt noch zu ermitteln. Ausserdem produ- 
cirt der Pilz nach E. FiscHER oxalsauren Kalk, der theils auf den Hyphen 
der Mycelstránge, theils auf denen der àusseren Peridie, theils endlich in der 
Gleba auskrystallisirt. Endlich wird in den Zellen der Palissadenschicht nach 
F. reichlich Glycogen producirt. 
Familie 4. Nidularieen Fr. Nestfrüchtige Bauchpilze 5). 
Diese kleine Familie besitzt Basidienfrüchte, welche schon in ihrem makro- 
skopischen Bau von denen anderer Gastromyceten sehr wesentlich abweichen. 
Im reifen Zustande weisen sie eine zwei bis mehrschichtige Peridie auf, welche 
die Form eines Tópfchens, Becherchens, Kelches nachahmt und eine nicht grosse 
Anzahl linsenfórmiger Kórper von wenigen Millimetern Durchmesser umschliesst 
(Fig. 88, V—IV). Sonach sieht das Ganze einem Vogelnest (nidus) einigermaassen 
ühnlich. Jene linsenfórmigen Kórperchen stellen relativ grosse Glebakammern dar 
(Fig. 88, 11%), welche denen von Polysaccum (Fig. 88, VII¢) am meisten ent- 
sprechen, nur dass sie minder zahlreich auftreten. Sie bestehen aus einer zwei- 
schichtigen resp. dreischichtigen Hiille (Peridiole) und einem die Innenfläche der- 
selben auskleidenden Hymenium, das seinerseits eine Lage von viersporigen 
Basidien reprisentirt, die untermischt sind mit Paraphysenartigen Elementen. 
Capilitiumbildung fehlt. Bei gewissen Vertretern sieht man am Grunde der 
reifen Glebakammern je einen rundlichen Gewebeknäuel (Fig. 88, IIVs/), der 
mit der Peridie in Verbindung steht und bei Zutritt von Wasser sich bedeutend 
1) Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mycologie. Heft VIII pag. 288—290. 
?) pg Bary, Vergl. Morphologie pag. 8. 
3) Literatur: J. SCHMITZ, Ueber Cyathus. Linnaea Bd. 16 (1842). — TULASNE, Recher- 
Ann. sc. nat. 3. Sér. I (1844). — J. SAcHs, Morpho- 
ches sur l'organisation des Nidulariées. 
Keimung der Sporen von 
logie des Crucibulum vulgare Tul. Bot. Zeit. 1855. — R. HESSE, 
Cyathus striatum. Pringsh. Jahrb. Bd. X, p. 199. — E. Emam, Keimung und Entwickelung der 
Nidulariaceen. COHN’s Beitr. z. Biol. II. — BREFELD, Botan. Untersuchungen über Schimmel- 
pile III, p. 174. — DE BARY, Morphol. p. 343- 
Scuenk, Handbuch der Botanik, Bd. IV 42 
   
	        
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