Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

  
I 
! 
El 
1 
H 
1 
1 
1 
  
  
    
  
676 Die Pilze. 
T. Caries Tu. Steinbrand (Schmierbrand, 
Stinkbrand) des Weizens. Er bildet seine Sporen- 
massen in den geschlossen bleibenden Kärnern 
als eine braunschwarze, pulverige Masse aus. Der 
eigenthümliche Geruch derselben in frischem Zu- 
Stande rührt von dem Gehalt an Trimethylamin 
B her. Die kugeligen, mit zierlich netzfórmiger 
qr Fi Ios Sculptur versehenen Sporen keimen in Wasser 
Kom 2 Wein Shas, (pss M der obenangegebenen Weise aus und di 
Caries TUL. C Dasselbe im Durch- Sporidien treiben nach BREFELD in Nährlôsung 
Schnitt, ganz mit Brandmasse erfüllt. ein reiches Mycel, welches auf kurzen Sterigmen 
(Aus FRANK’s Handbuch). : : 3 «32 
spindelige gekrümmte Conidien erzeugt, von un- 
gefáhr derselben Form wie die Secundár-Sporidien (Fig. 105, II. Solche Mycelien 
sah BREFELD schliesslich ihrer ganzen Ausdehnung nach in bauchige Glieder 
zerfallen, die sich mit derber Membran umgebend, in Dauerzustand übergingen 
(Fig. 105, IV), aber nicht die characteristische 
Sculptur der in der Natur entstehenden Dauer- 
sporen erhielten. 
   
Genus 3. Æntyloma DE BARY. 
Nur wenige Arten bewirken (an unteren 
Stengeltheilen oder der Wurzel) knollen- 
fórmige Anschwellungen (Fig. ror, IIT IV), 
die meisten rufen an den Blättern Bildung von 
Flecken oder Polstern hervor und aus 
diesen brechen bei gewissen Arten an der 
Unterseite Conidien in Bündeln oder 
Lagern hervor von schimmelartigem Aus- 
sehen1!). 
Die Dauersporen entstehen an beliebigen 
Mycelstellen durch Aufschwellung einzelner 
(B. 712) Foros. ..,.. Oder mehrerer benachbarter Zellen und bilden 
Se m ig d Oe NI Lun niemals staubige, dunkle Brandmassen. Bei 
ihrer Netzsculptur. pp keimende Sporen der Keimung in Wasser entsteht ein Promycel 
mit Promycelien, welche an dem Ende die mit Sporidien in Form von Kranzkórperchen 
paarweis durch Anastomosen verbunde- : 2 71:7) 0 . 
nen Kranzkórperchen tragen, die bei Wle bei ZZ/eZa, welche paarweise anastomo- 
) 
  
@ noch jung sind, bei s ausgebildet. 
Rechts zwei abgefallene Paare dieser 
Conidien, bei x einen Keimschlauch, bei 
s an kurzem Träger eine secundire Co- 
nidie treibend. (Aus FRANK's Handbuch). 
siren kónnen. Bei manchen Arten keimen 
die Dauersporen schon auf der Nährpflanze 
aus. Die Sporidien produciren keine hefe- 
artigen Sprosse. 
E. bicoler ZoPr. An den Blättern von Papaver Aybridum nicht selten und 
hierselbst flache, missfarbige, auf der Oberseite bráunliche, auf der Unterseite 
weisse Flecken bildend. Das Mycel durchzieht diese Flecke sehr reichlich und 
bricht schliesslich in bündelfórmigen Seitenästen durch die Spaltóffnungen der 
Unterseite hindurch. Diese Aeste functioniren als Conidientráger und schnüren 
etwas gekrümmte, cylindrische, am Pole gerundete, an der Basis verschmälerte 
  
  
7) Solche Conidienbildungen sind früher z. Th. unter der Hyphomyceten-Gattung Fusidium 
beschrieben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.