Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

   
Heterospore Filicinen. 51 
erklärten Fiedern, dürfen doch diese Stimme nicht mit dieser Gattung vereinigt 
werden, weil der collaterale Bau der Bündel fehlt und es gar nicht sicher zu sagen 
ist, dass die Fiedern zu Osmunda gehoren. 
Heterospore Filicinen. 
Marsiliaceen. Salviniaceen. 
Aus der Familie der Marsiliaceen sind Reste, von denen mit Sicherheit 
die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe ausgesprochen werden könnte, nicht erhalten. 
HEFR glaubt im Obermiocän von Oeningen Früchte einer ZZuaria, P. pedunculata, 
nachgewiesen zu haben. Eine äussere Aehnlichkeit ist ja vorhanden, dass diese 
aber nicht genügt, um diese Reste als Früchte von Zazie zu erkláren, ist 
ausser Zweifel. Dasselbe gilt für die 1m Mitteloligocán von Ronzon von MARION 
gefundene Fruchtkapsel, welche von A. BRAUN für das Sporocarpium einer Marsılia, 
M. Marioni, erklärt worden ist. Man kann der scharfsinnigen Auseinandersetzung 
Bnauw's allen Beifall zollen, muss sich aber dennoch sagen, dass auch andere 
Kapselfriichte ein gleiches Verhalten zeigen kónnen. Nicht besser steht es mit 
meinem Marsilidium speciosum aus dem Wealden des Osterwaldes (SCHENK, 
Wealdenflora); ein langgestieltes mit sechs keilfórmigen, am oberen Rande klein- 
gezühnten Fiederblüttezn und Cyclopteris-nervatur, vom Habitus eines Marsilia- 
Blattes. Aus der Kreide Grónlands, den Kome- und Ataneschichten führt HEkER 
zwei Marsilia-Arten: M. grandis und M. cretacea an, das eine Blattreste, das an- 
dere Fruchtreste, beide gleich íragwürdig, mag man die Blattreste zu den Marsi- 
liaceen oder zu den Taxinen rechnen. Der Fruchtrest kann sehr verschiedenartigen 
Ursprungs sein. Die Meinung HEER’s, dass beide zusammengehóren kónnten, hat 
wenig für sich. Der eine gehört einer tieferen, der andere einer höheren Schicht an. 
Auch die Stellung von Sagenopteris, gestielte, vierzihlige Blätter von mannigfacher 
Form, meist als einzelne Fiedern vorkommend, die Leitbündel zu länglichen Maschen 
verbunden, ohne Mittelnerv, vom Rhät bis in den Wealden verbreitet, scheint 
mir bei den Marsiliaceen durchaus nicht so gesichert, wie ZicNo, NaTHORsT und 
SCHIMPER annehmen. Ich habe derartige Fruchtreste mikroskopisch untersucht, 
indess weder in den grósseren den Bau von Sporocarpien oder Sporen finden 
kónnen, ebenso wenig in den kleineren, obwohl die Reste aus der Umgebung 
Baireuths für die mikroskopische Untersuchung sich besonders eignen. 
Von dem bei Sorus a. a. O. pag. 186 erwühnten Sphenoglossum quadrifolium 
ExMoNs aus dem Keuper Nord-Carolina's kenne ich die Abbildung von EMMONS 
weder, noch Exemplare. Nach FoNwTAINE (Contributions for Knowledge of the 
older mesozoic Flora of Virginia, Washington, 1883) ist es ein gestieltes Blatt, 
an dessen Blattstielspitze vier keilfórmige Fiedern stehen. Die Abbildung O. Fzrsr- 
MANTEL's in der Oolithic Flora of.Kach bezieht sich sicher auf keine Pflanze, 
sondern ist eine Infiltration, wie meine Actiniopteris peltata aus dem Rhit, bei 
welcher ich durch GóPPERT's Angabe von dem Vorhandensein einer Kohlenrinde 
irregeführt wurde. Die Rinde ist Mangan. Zu den Marsiliaceen wird auch 
Chiropteris digitata KURR gestellt, grosse handfôrmig eingeschnittene Blätter mit 
stumpfen, ganzrandigen Lappen und maschenfórmigem Leitbündelverlauf aus dem 
Keuper. Die in den von mir herausgegebenen Abbildungen ScHOENLEIN's von 
Keuperpflanzen auf Taf. XI. Fig. 1, a, b abgebildeten Exemplare sind jetzt in Berlin, 
andere besitzt die Sammlung in Würzburg, ganze Blátter die Sammlung in 
Stuttgart. Ohne Fructificationen ist ihre Stellung zweifelhaft. 
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