54 Die fossilen Pflanzenreste.
wenn vollstindig entwickelt, ein je nach dem Werthe der Verzweigung weiteres
oder engeres Markrohr, welches durch einen Steinkern ausgefüllt und durch derbe
Gewebeplatten (Diaphragmen) in Fácher getheilt ist. Häufig ist nur dieser
Steinkern erhalten, Calamites, durch schmilere, breitere, zahlreichere, sparsamere,
von Glied zu Glied alternirende Längsrippen und Einschnürungen charakterisirt.
Bei diesen Abgüssen der Ingenseite des Stengels oder Rhizoms ist háufig alles
Uebrige in kohliges Pulver verwandelt, zuweilen ist aber jedoch dieser áussere Theil
erhalten, doch wie es scheint selten, ich kenne solche Erhaltungszustánde nur aus
der BRoxN'schen Sammlung, aus welcher ETTINGSHAUSEN ein Exemplar abgebildet
hat, und aus der palaeontologischen Sammlung der Universitáten zu Würzburg und
Berlin. Auch in den von mir herausgegebenen Abbildungen SCHONLEIN's der
Keuperpflanzen Frankens findet sich Tafel II. fig. 5 ein solcher Erhaltungszustand
abgebildet. Diaphragmen finden sich isolirt öfter, wenn aufrecht stehende Stengel
quer durchbrochen werden, stets das Mittelfeld eben und ohne Skulptur, der Rand
radiär gerippt durch die durch die Scheide austretenden Gefässbündel. Stammt das
Diaphragma von dem Calamitenzustand, so fehlt die gezähnte Scheide, stammt es
dagegen von einem vollständig erhaltenen Axenreste, So ist die gezähnte Scheide
platt niedergedrückt. Die Aussenfläche der Stengel ist entweder fein gerillt oder
mit starken, wenig zahlreichen Rippen versehen, von Internodium zu Internodium
wechselnd, in der Regel ober- und unterhalb des Knotens am deutlichsten. An
jedem Knoten der ober- und unterirdischen Stengel stehen scheidenfôrmige Blatter, mit
länger oder kürzer zugespitzten Zähnen. Stammspitzen, domförmig gewölbt, die
Stengelglieder verkürzt, die concentrisch gelagetten Blattscheiden zeigend, Basalttbeile
des Stengels durch allmählich verkürzte Glieder und die kegelförmige Verjüngung
des Stammes erkennbar, sind nicht häufig, die Sammlungen zu Würzburg, Berlin und
Stuttgart besitzen davon schöne Exemplare. SCHIMPER in seinem Atlas zu dem Traite
bildet solche Zustände ab, ebenso SCHOENLEIN (Taf. 4, 6, Fig. 5, 6, 7). Die Rhizomglieder
kommen wie bei den lebenden Equiseten knollig umgebildet vor, ziemlich gross bei dem
E. arenaceum des Keupers, kleiner bei Æ. Münsteri des Rhät, dem E. Burchardti des
Wealden, ferner bei den tertidren Arten (Physagenia Parlatorii HEER), oft noch perl-
schnurartig aneinander gereiht. Auch bei Z. Münsteri fehlen ober- wie unterirdische
Stammspitzen nicht, von PnEsL als Arten beschrieben, von mir richtig erkannt. In
der Lettenkohle von Würzburg und der neuen Welt bei Basel sind Stücke von Spo-
rangienühren gefunden, bei Z. Miinsteri noch mit dem Stengel im Zusammenhang.
Von dem letzterem Orte bildet sie HEER, von Würzburg SCHÖNLEIN a. a. O. Tafel I,
Fig. 7. ab. Eine ohne Zweifel sehr starke aus hexagonalen schildförmigen Sporo-
phyllen bestehende Axe muss den Sporangienstand gebildet haben. Mehr lässt
sich darüber nicht sagen. Die Equiseten-ähnlichen Reste aus den palaeozoischen
Bildungen sind von SCHIMPER unter der Bezeichnung ZEguisetites zasammengefasst.
Im Ganzen lässt sich wenig über sie sagen, da einmal Fructificationen nicht be-
kannt sind und wir von den vegetativen Organen wenig mehr wissen, als dass
sie zum Theil tief spaltige Scheidenblätter besassen, wie sie von GERMAR (Ver-
steinerungen von Wettin und Lóbejün. Taf. X., Fig. 3), von Weiss (Steinkohlen-
calamarien, tab. XVI, Fig. 10) für Æ. Ziugu/atus GERM., Von SCHIMPER (Traité, Atlas,
tab. XVII, fig. 4) für Z. brevidens SCHIMPER gegeben werden. Equisetites Wrightit
Daws. (New Erian plants) aus dem Oberdevon New-Yorks verdankt nach HALL
seine Entstehung der Verwechselung von mit der Gattung Stylonurus verwandten
Abdominalsegmenten. Noch unsicherer sind unsere Kenntnisse von STERNBERG'S
Equisetites mirabilis, von STUR zu einer eigenen Gattung, Æleutherophyllum (Culm-
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