Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
730 Die Pilze. 
werden als Wirthe angegeben: Agrostis vulgaris, Alopecurus agrestris, geniculatus, 
jratensis, Anthcoxanthum odoratum, Arrhenatherum elatus, Avena pratensis, Brachy- 
podium pinnatum, silvaticum, Bromus mollis, secalinus, Dactylis glomerata, Elymus 
arenarius, Festuca gigantea, Glyceria fluitans, spectabilis, Hordeum murinum, Lolium 
italicum, perenne, temulentum Nardus stricta, Phalaris arundinacea, canariensis, 
Phleum pratense, Poa annua, compressa, sudetica, Sesleria coerulea, Triticum repens. 
Doch ist es, wie auch Knv hervorhebt, fraglich, ob die auf diesen Species gefunde- 
nen Sclerotien wirklich alle zu CZ. purpurea gehôren. 
Die in dem Roggenfruchtknoten entwickelten Sclerotien (Fig. 11) sind gestreckt- 
spindelfórmig, schwach hornartig gekrümmt und stumpf 3kantig. Sie werden 1— 2, 
hóchstens 3 Centim. lang und 3—6 Millim. dick. Auf dem Querschnitt bestehen 
sie aus polyedrischen Zellen, von denen die der Rinde in ihren Membranen 
einen violetten Farbstoff enthalten, die des Markes farblose verdickte Zell- 
wände und reiche in Form von Fetttropfen vorhandene Reservestoffe führen. 
Erst auf dem Längsschnitt überzeugt man sich, dass das Sclerotium aus Hyphen 
gewebt ist, was aus der hier und da angedeuteten reihenartigen Anordnung der 
Zelen hervorgeht. 
. Bringt man Mutterkórner bald nach der Reife nicht zu tief in feuchten Boden, 
sodass sie etwa dieselben Bedingungen haben, wie draussen in der Natur, so 
keimen sie gegen das Frühjahr zu den die Stromata darstellenden gestielten 
Kopfchen aus (Fig. 12, A B), die sich gewôhnlich aus dem Gelblichen ins Räthliche 
bis Rothbraune verfärben, während die Stiele, die an der Basis Büschel weiss- 
licher Rhizoïden bilden können, einen violetten Farbstoff erhalten. Je nach der 
Grösse der Mutterkörner entstehen nur 
wenige oder aber viele solcher. Träger, 
was natürlich auf Kosten der in den Scle- 
rotien gespeicherten Reservestoffe geschieht. 
Die kugeligen Köpfchen zeigen Hunderte 
von warzenförmigen Erhabenheiten, welche 
den Enden der Perithecien entsprechen. 
Auf dem medianen Längsschnitt durch ein 
Köpfchen sieht man, wie die Wandungen 
der Perithecien allmählich in-das Gewebe 
des Stromas übergehen und keine Peri- 
physen- und Paraphysenbildung besitzen 
(Fig. 12, C). Das Innere wird ausgefüllt von 
den schmalkeulenfórmigen Schláuchen mit 
ihren 8 nahezu parallel liegenden faden- 
fórmigen Sporen, die aus jenen ejaculirt 
werden, nachdem dieselben durch Streckung 
in den Mündungskanal hinein gelangt sind. 
Fig. 151. (B. 759.) 
Claviceps purpurea TULASNE in seinem ersten Ent- 
wickelungsstadium. A gesunder Fruchtknoten der 
Roggenblüthe. Z ein vom Pilz veränderter Frucht- 
knoten, / der Griffel mit den beiden Narben, 5 der von der Spacelia-Form eingenommene, faltige 
Theil. CStück eines Querschnittes durch die Spacelia, »; die locker verflochtenen Pilzfáden im 
Innern derselben, 2 das Hymenium an der gefurchten Oberfláche, aus zahlreichen kleinen Conidien- 
trigern gebildet, welche die Conidien 7 abschnüren. 4.7 schwach, C stark vergr., nach 
TULAsNE aus FRANK's Handbuch. 
  
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
	        
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