742 Die Pilze.
einem sehr kurzen Keimschlauche direkt oder an kleinen schmal flaschenförmigen
Trägern, die denen von Chaetomium sehr ähnlich sehen, rundliche Conidien ab-
schnüren, welche abweichend von den grossen Conidien der Zoe/zyZs-Form, in
keinem Náhrmedium keimen wollen.
(B. 766.)
Sclerotinia Fuckeliana DE BARY. a Sclerotium, aus welchem die
Botrytis-Conidienträger hervorgewachsen sind, à Sclerotium mit
2 Becherfrüchten. C' Conidientrüger der Botrytisform, 7 Mycel
(ca. 200fach). C'* Endstiick eines solchen Trägers mit seinen
Verzweigungen und Sterigmen (300fach.) A'keimende Conidie
(300fach). s Sclerotium im Durchschnitt mit einer Schlauch-
fr icht ? (schwach vergróssert), z ein Ascus mit seinen 8 Sporen
(300fach). Nach DE BARYy.
Säet man aber die Bo-
trytis-Conidien in gute Nähr-
lôsung, so produciren sie
reiche Mycelien, an denen
entweder wieder die grossen
Conidienträger auftreten
oder unter gewissen Ver-
hältnissen sich Sclerotien
bilden, die sich nach dem
für .Scl. sclerotiorum bereits
auf pag. 290 angegebenen
Modus entwickeln und sich
zu schwarzen, meist nur
wenige Millim. im Durch-
messer haltenden, rundli-
chen oder unregelmässig ge-
stalteten harten Körpern
entwickeln. Ihre einschich-
tige Rinde umschliesst ein
farbloses Mark, das als
Speichergewebe dient und
zwar enthält es die Reserve-
stoffe vorwiegend in Form
stark verdickter gallertiger
Membranen. Lässt man dem
Sclerotium keine Ruhe, son-
dern bringt es nach seiner
Reife in einen feuchten
Raum, so treibt es die be-
sprochene Botrytisform in
rischenartiger Form; (Fig.
158, @) lässt man es aber
einen mindestens einjährigen
Ruhezustand durchmachen,
so treibt es schmale, dem
Mark entspringe ndeHyphen-
bündel, welche die Rinde durchbrechen und sich zu lang gestielten Becher-
früchten entwickeln (Fig. 158 6). Die Schlauchsporen keimen je nach der Er-
nährung ihrerseits entweder zu Mycelien mit Zo/ry/is-Fructification, oder zu solchen
mit den kleinen Conidientrágern aus.
Von den Mycelien und Sclerotien wird reichlich Oxalsáure ausgeschieden,
wie es nach pE BaRv auch bei ScZ scerofiorum geschieht: Wie dieser Pilz so
scheidet auch Sc. Fuckeliana ein die Zellstoffmembranen der Nährpflanzen lôsen-
des Ferment (Pezizaencym DE Barvy's) ab. Nach RINDFLEISCH und KIEIN erfolgt