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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Anordnung der in den Krystallmoleculen vorhandenen Elementaratome an-
genommen werden.
Mit dieser Vorstellung über den Aufbau der Krystalle aus Krystallmoleculen
und dieser aus Atomen stimmen auch die Krystalle chemisch-einfacher Stoffe,
krystallisirt vorkommender Elemente überein, welche aus gleichen Atomen be-
stehen, insofern man sich auch hier die Krystalle aus gleichen Krystallmoleculen
bestehend denken kann, welche selbst wieder durch die bestimmte Anordnung
der gleichen Atome gebildet werden, so dass auch hier bei isomorphen Elementen,
wie Kupfer, Silber, Gold oder Wismuth, Antimon, Arsen, der Isomorphismus die
Folge der in den Krystallmoleculen enthaltenen Atome ist, welche bei gleicher
Anzahl eine gleiche Anordnung haben müssen. Ist die Anordnung und Zahl bei
denselhen Elementen eine andere, so resultiren dimorphe Beispiele desselben
Elementes, wie z. B. bei Kohlenstoff (Diamant und Graphit).
Da jedenfalls die Gestaltung der Krystalle, der unorganischen Individuen, von
der Anordnung der Atome abhängig ist und der Isomorphismus unzweifelhaft auf
eine gleiche Anordnung hinweist, so muss auch in der Auffassung isomorpher
Species eine gewisse Grenze stattfinden. Es erscheint daher nicht zulässig, durch
die Ueberschreitung der Grenze Species als isomorphe aufzufassen, welche ent-
weder bei einer gewissen Uebereinstimmung in der Zusammensetzung nur unter
gewissen Voraussetzungen auf dieselbe Grundgestalt bezogen werden können,
oder bei einer wirklichen Uebereinstimmung in der Form durch ihre Zusammen-
setzung nicht auf eine gleiche Anordnung der Atome führen können.
So lassen sich z. B. Augite und Amphibole auf eine übereinstimmende
Formel zurückführen, auf die Formel RO-SiO,, ihre Gestalten aber und Spaltungs-
flächen sind verschieden. Sie gestatten dabei wohl, ihre Grundprismen coP mit
dem klinodiagonalen Kantenwinkel = 87° 6' bei Augit und = 124° 30' bei
Amphibol von einander abzuleiten, aber damit ist auch der annehmbare Isomor-
morphismus erschöpft.
Anderseits zeigen z. B. alle tesseralen Species eine Uebereinstimmung in der
Gestalt, ohne dass man sie, selbst nur solche mit gleichen Spaltungsflächen, für
isomorphe Species erklären kann. Man hatte auch deshalb von Anfang an die
gleiche Gestaltung tesseraler Species nicht auffallend gefunden und erst nach
Begründung des Isomorphismus überhaupt auch durch die Analogie in der Zu-
sammensetzung sich veranlasst gefunden, gewisse tesserale Species als isomorphe
aufzustellen wie z. B. die Species der Spinellgruppe, der Granatgruppe u. a. m.
Dasselbe gilt auch bei anderen Krystallsystemen. So sind z. B. die hexa-
gonalen Krystalle der beiden unter sich isomorphen Species, des Pyrargyrit
3AZ95-5D953 und des Proustit 3Ag,S-As,S,; sehr ühnlich denen des Calcit
CaO-CO;,, dessen ungeachtet aber sind sie nicht isomorph, weil in Calcit das
Verhältniss der elektropositiven und elektronegativen Atome 2:3 ist, bei jenen
beiden Species 8:6, ebensowenig als die beiden quadratischen Species Braunit
Mn4O;, und Chalkopyrit Cu,S-Fe,S,, deren Grundgestalten fast identisch sind, für
isomorph gehalten werden kónnen, weil bei jenem das Verhültniss 2:3, bei
diesem 1:1 ist.
In gleicher Weise widersprechen auch solche Fälle, in denen H,O als Ver-
treter für eine Verbindung RO angenommen wird. So z. B. wurde der ortho-
rhombisch krystallisirende Diaspor H,O- A150, für isomorph mit Chrysoberyll
BeO-Al,O, erklärt, der selbst wieder mit Olivin 2MgO-SiO, isomorph ist.
Dass die beiden letzteren Species wirklich, wie auch ihre Kantenwinkel
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