Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
e See- 
n Jura 
rias — 
gland, 
n und 
'ungen 
Tireter 
'n die 
'poden 
halen- 
iduen- 
entlich 
ichtige 
fe mit 
n ver- 
mberg 
calität. 
irttem- 
ind an 
Menge 
n und 
er mit 
1deren 
ich in 
nderen 
v aber 
-Kalke 
n und 
1 paar 
chweiz 
ament- 
patella 
sträen 
1gland 
Isiraea 
Die 
h ent- 
Region 
ament- 
ndrina 
4 à 
d und 
n, wie 
iniden 
en in 
Jura-System. 161 
mehreren Schichten von Lias und Jura eine wichtige Rolle mit der Gattung 
Pentacrinus. Oft sind ihre abgelösten Stielglieder reichlich abgelagert. Kelche 
mit einem breit ausgedehnten Busch vielfach verzweigter Arme, mittelst eines 
schlanken Stieles festsitzend, kommen in schöner Erhaltung in Lias von England 
(Zyme Regis) und Württemberg (im Posidonomyenschiefer von Boll u. a. O.) vor. 
Stiele und kräftig getäfelte Kelche von Apzocrinus, Kelche frei umherkriechen- 
der Comatulinen (Solanocrinus) finden sich hie und da in den Korallenriffen des 
oberen Jura, mit den Armen versehene Comateln auch im lithographischen Kalk- 
schiefer von Solenhofen in Bayern. Noch häufiger sind in letzterem Lager die 
den Comateln àáhnlichen, aber in Einzelheiten des Baues weit abweichenden 
Saccocomen. Die Echiniden treten mit Arten von Cidaris, Hemicidaris, Diadema 
häufig auf, namentlich in den Riffbildungen. Neben den rein radiären Echiniden 
stellen sich auch vom mittleren Jura an die symmetrischen Formen ein und ge- 
winnen mit Vaucleolites, Ciypeus u. s. w. bald an Häufigkeit und. Artenzahl. 
Im oberen Jura (Streitberg, Nattheim) verkündigen sich auch zum ersten Male 
die Holothurien durch kleine ankerförmige Häkchen, wie sie bei den lebenden 
Synapta-Arten in der äusseren Haut befestigt erscheinen (Synapta Sieboldi MÜNSsT). 
Fast alle marinen Kalke und viele Mergel des Jura sind reich an Brachiopo- 
den. Vor allen glänzen durch Artenreichthum .die Gattungen Zerebratula und 
RAynchonella. Die Spongiten- und die Korallenkalke sind durch das Vorkommen 
einiger anderen Brachiopoden ausgezeichnet, von denen Zerebratulina substriata 
SCHLOTH., Megerlea pectunculus und Terebratella loricata genannt zu werden 
verdienen. Die im paláozoischen System so artenreich vertretene Gattung .Sgzrz/er 
erscheint in mehreren Arten noch in den Kalken und Mergeln des Lias und 
erlischt bald darüber. 
Unter den zweimuskeligen Acephalen treten Trigonien und Pholadomyen 
sehr hervor. Für die jurassische Epoche allein bezeichnend ist das Auftreten 
eines Diceraten-Horizontes im oberen Jura des französischen und Schweizer Ge- 
bietes, in welchem Diceras den Hauptbetrag der Gesteinsbildung liefert. Er 
fällt an die Grenze der Oxford- und Kimmeridge-Zone — oder in das Niveau 
des Nattheimer Korallenkalkes. Er ist angefüllt von zahllosen Gehäusen von 
Diceras arietinum Lam.;, Austern mit Gryphden und Exogyren erscheinen zahl- 
reich in manchen Schichten abgelagert, so namentlich in überraschender Häufig- 
. keit der Individuen GzygAaea arcuata LAM. in gewissen Kalkbünken des unteren 
Lias von Deutschland, Frankreich und England. 
Von den zahlreichen Gasteropoden des Jura-Systems sind Nerineen und 
Strombiden als neue Erscheinung zu nennen, sie treten besonders in gewissen 
Regionen des oberen Jura in den Vordergrund. Canalmundige Seeschnecken 
(Siphonostomen, Canaliferen) treten überhaupt mit dem Jura zum ersten Male 
in sicheren Formen auf und nehmen von da an rasch zu.  ZYeroceras steht von 
ihnen nach Häufigkeit und Grösse des Gehäuses im Vordergrund. Z% Oceami 
BROGN. ist häufig im oberen Jura. (Kimmeridge-Stufe.) 
Ammoniten erscheinen von der untersten Lias-Zone an in einer Anzahl von 
Arten, in Deutschland zuerst mit den Psilonoten (Ammonites planorbis Sow.) und 
den gekielten und gerippten Arieten (Am. Bucklandi Sow. u. a.). Ihnen gesellen 
sich auch bald die ersten Belemniten zu und beide Ordnungen erhalten sich 
von da an in überraschender Fülle der Arten. Von einem Horizont zum anderen 
treten gewöhnlich neue Arten hinzu und bevölkern einzelne Schichten in grosser 
Zahl der Individuen. Ammoniten und Belemniten überragen überhaupt an Menge 
KENNGOTT, Min., Geol. u, Pal, IL 11 
  
  
  
  
  
     
  
  
    
   
   
  
  
    
   
   
   
    
  
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
    
   
   
   
    
   
    
  
  
   
   
   
   
   
   
  
    
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.