Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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Kiese. 169 
charakteristischen Metalle in der Gruppe der Kiese sind Eisen, Nickel, Kobalt 
und Kupfer. Bis jetzt sind über 4o Species bekannt, von denen die wichtigsten 
nachfolgende sind: 
1. Der Pyrit (nach dem griechischen Namen »yzfes«) oder Schwefelkies 
(weil er zur Darstellung von Schwefel und Schwefelsäure benützt wird) oder 
Gelbeisenkies (als ein gelber Eisenkies), das am häufigsten vorkommende 
Mineral unter den sogen. Kiesen. Er krystallisirt tesseral und die Krystalle 
(Min. 88—90.) 
  
  
Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. 
zeigen am  ausgezeichnetsten die parallelflächige Hemiedrie des tesseralen 
: : o ; ; : oo On 
Systems, wenn an ihnen die beziiglichen Hemieder, die Dyakishexaeder 5 
O : ; : 
und Trapezikositetraeder inks ausgebildet sind und finden sich sowohl aufge- 
wachsen als auch eingewachsen. Am häufigsten findet sich für sich allein das Hexaeder 
Q2. ux ; ; 
und das Dyakishexaeder m (Fig. 1) (nach dem Vorkommen am Pyrit Pyrito- 
eder genannt), dessen Hauptkantenwinkel — 126? 52' 12" und dessen Neben- 
kantenwinkel — 113? 34' 41" sind, oder es sind diese beiden Gestalten mit einander 
combinirt (Fig. 2). Auch finden sich am Hexaeder und in Combinationen überhaupt 
noch andere Dyakishexaeder, deren über 20 verschiedene beobachtet wurden. 
Seltener findet sich für sich allein das Oktaeder (z. B. am St. Gotthard) oder 
das Rhombendodekaeder (z. B. bei Freiberg in Sachsen), sowie in Combination 
mit anderen Gestalten. Häufig finden sich in Combinationen die Trapezikosi- 
mOn 
tetraeder ——, deren auch über 2o bekannt sind und unter denen am häufigsten 
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die Hemieder von 303 und 402 vorkommen. Auch wurden verschiedene Deltoid- 
ikositetraeder mO m und Triakisoktaeder mO beobachtet und die Combinationen : 
der zahlreichen einfachen Gestalten (etwa 70) sind bisweilen sehr flüchenreich. 
Ausser einzelnen Krystallen kommen auch Zwillinge vor, so Durchkreuzungs- 
zwilinge nach O bei Hexaedern, wie bei Fluorit (Fig. auf pag. 432 des ersten 
Bandes) oder Durchkreuzungszwillinge mit parallelen Achsen, die bei Ausbildung 
: oco O2 314.17 : 
der Dyakishexaeder —5— durch rechtwinklige Kreuzung der Hauptkanten bei- 
der Individuen erkenntlich sind (beispielsweise die im Keupermergel von Vlotho 
bei preuss. Minden, von Elba, von Traversella in Piemont, von Shohary in 
New-York). 
Die Hexaederflächen sind häufig gestreift (Fig. 3), parallel den Combinations- 
oe On oo O29 x lg ; 
kanten mit a > die Flächen von ue parallel den Combinationskanten mit 
dem Hexaeder (Fig. 4) oder parallel Hóhenlinien der Pentagone. 
  
     
  
  
  
  
  
  
   
  
     
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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