Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

180 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
er grau bis schwarz angelaufen, der Strich ist bráunlich-schwarz; H. — 5,0— 5,5 
und spec. Gew. = 7,4—7,7. Nach der Formel NiAs zusammengesetzt, enthält er 
43,829. Nickel und 56,2 Arsen, oft etwas Antimon als Stellvertreter des Arsen. 
Im Kolben erhitzt giebt er kein Sublimat von Arsen, v. d. L. auf Kohle schmilzt 
er, Arsendámpfe entwickelnd zu einer weissen, spróden Metallkugel, welche mit 
Borax oder Phosphorsalz auf Nickel reagirt. In concentrirter Salpetersäure ist er 
unter Abscheidung von arseniger Säure lóslich, leichter in Kónigswasser, die 
Lósung ist grün. 
Als Fundorte sind Sangerhausen und Saalfeld in Thüringen, 
Freiberg, Schneeberg, Annaberg und Marienberg in Sachsen, Joachimsthal in 
Böhmen, Riechelsdorf und Bieber in Hessen und Andreasberg am Harz zu 
nennen, an welchem Fundorte sich auch der Breithauptit, NiSb mit 32,89 
Nickel und 67,2% Antimon findet. Derselbe ist auch licht kupferroth und bildet 
meist kleine diinne tafelartige hexagonale Krystalle, die Combination oP - coeP, woran 
auch die hexagonale Pyramide P (Seitenkantenwinkel — 86?56', also sehr wenig 
verschieden von der des Nickelin) und die stumpfere iP auftrit. Ausserdem 
findet er sich dendritisch, derb bis eingesprengt. Die Mittelspecies Arit, gleich- 
falls licht kupferroth, fand sich derb in der Grube Wenzel bei Wolfach in Baden 
und am Berge Ar unweit Eaux bonnes, Basses Pyrénées in Frankreich. 
Allen angeführten Kiesen, welche in verschiedener Beziehung Gruppen ver- 
wandter Species darstellen, sowohl in Betreff ihrer Zusammensetzung, als auch 
ihrer analogen Gestaltsverhältnisse ist noch eine Arsenverbindung des Kobalt bei- 
zufügen. 
12. Der Skutterudit (benannt nach dem Fundorte Skutterud in Norwegen), 
auch Tesseralkies genannt nach der Krystallisation, welcher die seltene Ver- 
bindungsweise CoAs, mit 20,7% Kobalt und 79,3 Arsen darstellt, eine Ver- 
bindungsweise, wie sie weder bei Eisen- noch Nickelkiesen vorkommt. Dieser 
Kies bildet auch tesserale Krystalle mit parallelflichiger Hemiedrie, dhnlich dem 
Kobaltin, an denen gewóhnlich das Oktaeder vorherrscht, andere Gestalten 
untergeordnet auftreten, wie das Hexaeder, Rhombendodekaeder, Hemieder von 
0002 und 303 u. a. Ausserdem findet er sich auch derb bis eingesprengt auf 
einem Erzlager in Glimmerschiefer am oben genannten Fundorte. Er ist deut- 
lich hexaedrisch spaltbar, hat muschligen bis unebenen Bruch, ist zinnweiss bis 
weisslich bleigrau, metallisch glänzend, undurchsichtig, sprôde, hat H. — 6,0 und 
das spec. Gew. — 6,74—6,86, giebt im Kolben erhitzt Sublimat von Arsen, im 
Glasrohre starkes Sublimat von arseniger Sáure und schmilzt v. d. L. zu einem 
grauen Korne. 
Eine besondere Gruppe bilden die Kupfer enthaltenden Kiese, unter denen 
nachfolgende hervorzuheben sind: 
13. Der Chalkopyrit, ausschliesslich auch Kupferkies genannt, weil er 
das häufigste Kupfer enthaltende Mineral ist, aus welchem das meiste Kupfer 
dargestellt wird, während der Name Chalkopyrit der durch griechische Worte 
gegebene Name Kupferkies ist. Das weit verbreitete und oft sehr reichlich vor- 
kommende Minera! findet sich gewóhnlich derb oder eingesprengt, doch ist es 
nicht selten krystallisirt und die meist aufgewachsenen Krystalle sind quadratische, 
in ihrer einfachen Gestalt jedoch sehr dhnlich tesseralen Krystallen, indem die 
einfachste Gestalt, eine quadratische Pyramide mit dem Endkantenwinkel — 109? 
53! und dem Seitenkantenwinkel = 108?40' sehr nahe dem Oktaeder des tesse- 
ralen Systems steht, dessen Kantenwinkel — 109? 28' 16" sind. Diese quadratische 
Pyramide, als Grundgestalt gewählt und mit P bezeichnet, erscheint in Folge sphe- 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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