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Kryptogamen. 221
Bei der noch lebenden Gattung Cymepoelia ist der Thallus dick fadenfórmig,
in Ringe gegliedert und mehrfach zweitheilig. Die Achse ist eine einzige, nur
scheinbar durch Einschnürungen abgetheilte Zelle. Ihre Glieder oder Internodien
tragen zahlreiche Astquirle mit kolbig verdickten Aesten. Einzelne derselben
schwellen stärker an und stellen dickere auf einem kürzeren Füsschen sitzende
Kugeln dar. Dies sind die Sporangien. Ueber der Thalluszelle und um die
Astquirle der Internodien scheidet sich eine kalkige Incrustationsróhre ab, welche
zu fossiler Erhaltung sich eignet und im letzteren Zustand an der Stelle der
Quirläste und der Sporangien Róhren und kugelige Hohlráume zeigt. Man
kennt solche Cymopolien fossil im eocünen Grobkalk von Paris (Polysrypa elon-
gata DEFR.).
Den Cymopolien steht Dactylopora nahe. Es sind 2—4 Millim. dicke Kalk-
róhren aus dem Pariser Grobkalk. Sie bestehen aus kurzen dickwandigen
Gliedern oder Internodien, deren Oberfláche mit regelmássigen trichterfórmigen
Poren (durchgehenden Canälen) besetzt erscheint. Die Thallusachse erscheint
als weiter Hohlraum, von dem zahlreiche Róhrchen nach aussen abgehen.
Genauere Betrachtung ergiebt darin die Abgüsse horizontal von der Achse aus-
strahlender Astquirle mit theils unfruchtbaren Aestchen, theils Sporangien. Die
Aestchen erscheinen als durchgehende Canàálchen. Die kugelig aufgeblähten
Sporangien haben je eine kurzgestielte kugelige Höhlung hinterlassen. Dactylo-
pera cylindracea Law. aus dem Grobkalk von Grignon bei Paris stellt 10 bis
12 Millim. lange mit Poren bedeckte Kalkrôhren dar und wurde von LAMARCK
für einen freien Polypenstock genommen. Andere Palaeontologen erblickten darin
Bryozoen oder Rhizopoden. Jetzt gelten sie als kalkige Incrustationen von Algen.
Die wichtigste Ordnung der einzelligen Algen für Geologie und Palaeonto-
logie sind die durch eine zusammenhängende Kieselausscheidung der Zellmem-
bran zur fossilen Erhaltung wohlgeeigneten Diatomeen (Dzatomeae, Diatomaceae).
Ihre systematische Stellung war lange schwankend. Namentlich EHRENBERG be-
schrieb sie als kieselpanzerige Infusorien und hielt sie fiir eine niedere
Form der Thierwelt. Aber nach dem übereinstimmenden Urtheil der meisten,
wenn nicht aller neueren Botaniker sind die Diatomeen wahre einzellige
Algen mit einem gewissen Chlorophyllgehalt, der aber durch andere Farbstoffe
verdeckt wird, so dass ihr belebter Zellinhalt meist bráunlich gelb erscheint. Die
Diatomeen überhaupt sind nach ihrer Zellbildung einzellige, auch wohl zu
mehreren in Fadenform zusammenhingende Algen, Unicellulariae, nach ihrem
Zellinhalt Phycochromaceae, nach ihrer Fortpflanzung Zygosporeae.
Sie sind alle Siisswasser- oder Meeresbewohner, manche Arten kommen so-
gar in Siisswasser, Brackwasser und im Meer zugleich vor. Alle sind mikro-
skopisch klein, die gróssten erreichen eine Lánge von $ Linie (Szauroptera cardi-
nalis EHR. von 1—4 Linie, 0,28—0,75 Millim.).
Manche sind frei beweglich und namentlich die an beiden Enden zuge-
spitzten Formen, wie z. B. JVaview/a, zeigen eine eigenthümliche langsam vor und
rückwürts gehende Bewegung, deren Ursache noch nicht sicher ermittelt, aber
wahrscheinlich diosmotischer Art ist. Jedenfalls zeigt sie kein Merkmal von
thierischer Willkürbewegung. Sie sind nach ihrem Chlorophyllgehalt an das
Licht gebunden und manche ihrer frei beweglichen Arten steigen in unseren
stehenden Gewáüssern — zusammen mit mancherlei einzelligen oder fadenfórmigen
grünen Algen — unter Einfluss von hellem Sonnenlicht zum Wasserspiegel empor
und senken sich mit eintretender Dámmerung wieder zu Boden.