Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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thallophyten sind die Gefässkryptogamen, Crypfogamae vasculares. Bei ihnen 
entstehen die Geschlechtsorgane — die Antheridien und Archegonien — als- 
bald auf dem Prothallium. Sie erzeugen einen Embryo, der zur sporenbilden- 
den Generation heranwächst. Diese Generation stellt eine stamm- und blatt- 
bildende Pflanze mit áchten Fibrovasalsträngen oder Gefässbündeln dar, die 
zum Theil eine ansehnliche Höhe erlangt. Sie erzeugt Sporen in besonderen 
Behältern oder Sporangien, die oft an gewissen Theilen der Blätter entstehen, 
in anderen Fällen auf besonderen Zweigen auftreten. Ansehnliche verholzte 
Stänme kommen hier schon vor und waren bei den vorweltlichen Vertretern 
noch häufiger und noch ansehnlicher. Hierher gehören die Equiseten, Farnen 
und Lycopodiaceen, von denen die Isoéten und Selaginellen vor allen Krypto- 
gamen am nächsten an die Phanerogamen (Cycadeen und Coniferen) heran- 
treten. 
Die moosartigen Gewächse, Muscineae, stehen durchweg auf einer viel 
tieferen Ausbildung als die Equiseten, Farnen und Lycopodiaceen. Sie nehmen 
— mit den Characeen — sowohl in anatomischer als auch in physiologischer 
Hinsicht, nach Bau wie nach Verrichtungen, im Allgemeinen eine Mittelstellung 
zwischen den Grünalgen, namentlich Conferven, einerseits, den Gefüsskryptogamen 
andererseits ein. Damit wird auch ein àhnlicher genealogischer Zusammenhang 
wahrscheinlich, wenn er auch in Folge der mangelhaften Vertretung, welche 
Pflanzen und Pflanzentheile von weichem leicht verwesendem Gewebe im geo- 
logischen Archiv überhaupt, in den älteren Formationen im Besonderen fanden, 
nicht näher erweisbar ist. Land und Süsswasser bewohnende Zellenpflanzen und 
mit ihnen auch Characeen und Muscineen fehlen in den älteren fossilführenden 
Formationen, namentlich auch noch in der Steinkohlenformation fast vollstindig, 
= während in der letzteren die Gefässkryptogamen aufs reichlichste und als 
mächtige Sumpf- und Waldvegetation erhalten erscheinen. Hier liegt offenbar 
eine weite Lücke im geologischen Archiv der genealogischen Deutung im Wege. 
Es ist aller Wahrscheinlichkeit nach anzunehmen, dass der umfangreichen Holz- 
vegetation der Gefässkryptogamen, welche im devonischen System und in den 
Steinkohlenablagerungen sich erhalten findet, in noch älterer Epoche eine formen- 
reiche Vegetation von grünen Zellpflanzen auf dem Festland und im süssen 
Wasser vorausging, von der aber zufolge ihrer weichen zarten leicht verwesenden 
Zellwandungen wenig oder gar nichts auf unsere Zeit sich erhalten hat. 
Man kann trotz dieser grossen Liickenhaftigkeit des uns vorliegenden 
Archivs mit Fug annehmen, dass in einer sehr frühen geologischen Epoche aus 
grünen Land- und Süsswasseralgen (Protokokken, Conferven u. dergl) die Mus- 
cinen hervorgingen und weiterhin aus irgend welchen unbekannten moosartigen 
Gewüchsen die ersten Gefüsskryptogamen entstanden. Die entscheidenden 
Mittelglieder sind allerdings nicht erhalten. Sie müssten, wenn überhaupt, in 
Schichten des silurischen oder cambrischen Systems gefunden werden, wozu keine 
Aussicht ist. Nach dem heutigen Stande des palaeontologischen Archivs kennen 
wir sichere Reste von Muscinen in unzweifelhafter Vertretung erst in Tertiär- 
schichten, hie und da in feinerdigen Braunkohlenabsátzen, háufiger im Bernstein 
erhalten, besonders Arten der Gattung Hyprnum. Problematisch ist das Vor- 
kommen grosser stammbildender strauchartiger Muscinen (Aphyllum) im devo- 
nischen System. 
Wir beginnen mit der Classe der Lebermoose, Hepaticae. Es sind kleine 
und meist unansehnliche, aber sehr verschiedentlich gestaltete und oft sehr zier- 
  
     
   
  
    
  
   
   
   
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
    
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
   
    
  
   
   
   
  
     
 
	        
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