Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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laubiges Lager kommt bei ihnen schon nicht mehr vor. Die generativen Organe 
— die Archegonien und Antheridien — sind in ihrer ersten Anlage denen der 
Lebermoose noch ganz áhnlich, im weiteren Verlauf und namentlich in der Frucht 
bildung ergeben sich jedoch Unterschiede. 
Die Laubmoose zerfallen in ihrer heute lebenden Vertretung in zwei ungleich 
grosse Abtheilungen, die Torfmoose und die eigentlichen Laubmoose. Aeltere 
Botaniker betrachteten erstere nur als besondere eigenthümlich abweichende 
Gattung oder Familie der letzteren. Neuere Untersuchungen ergaben aber tiefer 
gehende Unterschiede, namentlich in der Fructification, wonach man jetzt beide 
Abtheilungen gewóhnlich als eigene Classen auffasst. 
Die Torfmoose, Sphagnaceae, begreifen in der Jetztwelt nur die einzige 
Gattung Sphagnum mit einer mässigen Anzahl von Arten (etwa 20). Es sind 
blasse, meist grünlichweisse chlorophyllarme Moose, die an feuchten Stellen in 
gedrängten Rasen oder Polstern vegetiren und grosse Mengen Wasser aufsaugen 
können, wozu namentlich einzelne durchbohrte und leere Zellen der Stengelrinde 
und des Blattgewebes dienen. 
Der Stengel ist aufrecht und verzweigt und kann grosse Länge erreichen. 
Er besteht aus drei Schichten, einer Aussenschicht oder Rinde, die aus einem 
lockeren Gewebe weiter Zellen besteht, einer mittleren Schicht, oder einem holz- 
artigen Stammkörper aus dickwandigen gestreckten Zellen, endlich zu innerst 
aus einem Achsencylinder oder Mark. Diese innere Schichte besteht aus dünn- 
wandigen gestreckten Zellen, besorgt die Saftleitung und wird daher auch mit 
einem Gefässstrang verglichen. Aber wahre Gefässe fehlen noch. Die Blätter 
stehen dicht gedrängt am Stengel, sind eiförmig zugespitzt oder zungenförmig und 
bestehen aus einer einzigen Gewebeschicht von zweierlei mit einander abwechseln- 
den Zellen, kleineren und grösseren; letztere sind durchlöchert. 
Die Archegonien-Stände sind knospenförmig, die Antheridien-Stände sind 
zapfen- oder kätzchenförmige Zweige. Aus dem Archegonium wächst nach der 
Befruchtung die zweite oder sporenbildende Generation in Gestalt einer länglich- 
kugeligen Kapsel oder Biichse (Capsula, theca) hervor, die anfangs ungestielt ist, 
später auf einem Stiel (Aseudopodium) sich emporhebt. Sie springt bei der Reife 
mit einem Deckel auf. Die Sporen sind ungleich, grössere und kleinere. Die 
grösseren keimen und bilden dabei ein ausgebreitetes lappig-laubiges Pro- 
thallium. 
Die Sphagnum-Arten spielen in den gemässigten und kälteren Zonen eine 
bedeutende Rolle im Naturhaushalte und gewinnen auch eine namhafte geologische 
Bedeutung. Dies begründet sich einerseits mit ihrer Fähigkeit eine verhältniss- 
mässig grosse Menge von Wasser aufzusaugen und zurückzuhalten, andererseits 
ist es eine Folge der unbegrenzten Endsprossung (vegetatio terminalis) ihrer 
Primár-Achse, die selbst noch fortdauert, wenn der ältere "Theil der Pflanze ab- 
gestorben ist. 
Anfánglich bilden sie nur dicht gedrángte schwammartige Rasen oder Polster 
auf feuchten Waldlichtungen, besonders in Waldwiesen, an Quellen und Flóssern. 
Zugleich sind die Sphagnen ausdauernde Moose, verlängern nach oben ihren 
Stengel, so lange überhaupt die Ortsbedingungen ihnen günstig bleiben und ver- 
mógen, wáhrend die unteren Partien absterben, mit der fortwachsenden Spitze und 
ihren Verzweigungen ein bedeutendes Alter — hie und da wohl von vielen Jahr- 
tausenden — zu erreichen. 
Die Torfmoose tragen auf diese Weise in Wald- und Gebirgsgegenden be- 
KennGoTT, Min,, Geol, u, Pal, IL 16 
  
  
  
  
  
  
     
    
   
     
    
    
    
    
   
   
   
   
    
    
  
    
    
   
   
   
   
     
    
    
   
    
    
   
  
    
  
  
  
    
	        
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