Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Zweiter Band)

    
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
   
   
   
    
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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
gestellten Gypskrystallen, Schwerspathkugeln, Pyrit- und Sphärosideritnieren, die 
knolligen Mergelconcretionen im Löss (Lösskindel), die eigenthümlich gestalteten 
Kalkconcretionen, die als Kunkurs in Indien, Laukasteine in Böhmen, Imatrasteine 
in Finnland, Marleker.in Schweden benannt werden, demnach in grosser Ver- 
breitung vorkommen. 
Die Secretionen sind immer an die Präexistenz eines Hohlraumes im Gestein 
geknüpft, den sie als successive Mineralabsátze erfüllt haben. Der Bildungsprocess 
erfolgte also von den Wàánden des Hohlraumes aus nach Innen fortschreitend. 
Zu diesen Secretionen gehóren vor allem die vorhin schon einmal angeführten 
Mandeln in den Blasenrüumen der Gesteine, aber ebenso die Erfüilungen solcher 
Hohlráume, die in die Gesteine erst durch Verwitterung hineingebildet wurden. 
Mineralgänge, Trümmer, Adern, Nester gehören ebenfalls hierher. 
Als allogene accessorische Bestandmassen der Gesteine sind auch noch die 
Einschlüsse anderer Gesteine, also klastische Bruchstücke zu erwähnen, sowie die 
Reste organischer Körper im versteinerten oder vererzten Zustand, die manchmal 
in grosser Menge in Gesteinen zusammengehäuft sind. 
HI. Classification und Beschreibung der Gesteine. 
So wie man Thiere, Pflanzen und Minerale nach gewissen Grundsätzen in 
Systeme bringt und Klassen, Familien, Gattungen und Arten unterscheidet, so 
erscheint das auch bei den Gesteinen nöthig, um ihre Uebersicht zu erleichtern 
und den Zusammenhang derselben auszudrücken. Jedoch ist eine Classification 
der Gesteine nur in viel beschränkterem Maasse möglich und mehr noch wie bei 
den anderen Naturkörpern ist es unmöglich, feststehende und bestimmt durch- 
greifende Abgrenzungen der einzelnen Glieder aufzustellen. Nur einzelne be- 
sonders gut charakterisirte Typen treten hervor, denen sich die verschiedenen 
Gesteinsarten nur als Zwischenglieder unterordnen. So finden wir im Systeme 
der Gesteine Reihen, die in ihren äusseren Gliedern zwar deutliche Differenzen 
zeigen, nach der Mitte zu aber ohne irgend eine scharfe Trennung in einander 
verlaufen. Das bezieht sich sowohl auf die Mischungsverhältnisse aus den 
mineralischen und chemischen Gemengtheilen, als auch, wie wir im Vorher- 
gehenden schon gesehen haben, auf die Strukturformen. 
Wenn auch die Zahl der angeführten Minerale, die als Gemengtheile vor- 
kommen, nicht sehr gross ist, noch kleiner die Zahl derjenigen, die als wesent- 
liche Gemengtheile eine Rolle spielen, so wäre.doch nach diesen schon eine 
sehr grosse Zahl von Variationen möglich. Aber auch bezüglich ihrer Verbreitung 
und Association sind keinesweges diese Minerale gleichwerthig. Einige kommen 
sehr häufig, in fast allgemeiner Verbreitung vor, andere nur seltener. Einige 
finden sich stets in derselben Association mit anderen, andere wieder überwiegend 
selbstándig. So kommt Quarz mit Orthoklas und Sanidin, auch mit Oligoklas, 
aber selten mit den Plagioklasen kalkreicher, basischer Mischung zusammen vor. 
Hornblende hat ebenfalls unzweifelhaft eine grössere Neigung zu den kieselsäure- 
reicheren Feldspathen und Quarz als Augit. 
Wenn also auch die Bedeutung enggeschlossener Mineralassociationsgesetze 
mit ausschliessendem Charakter für gewisse Minerale, wie man sie früher auf- 
gestellt hat, durch die erweiterte Kenntniss der Gesteinsbestandtheile durch das 
Mikroskop sehr beschränkt worden ist, gewisse Beziehungen sind doch bestehen 
geblieben und finden in der chemischen Mischung der gemengt-krystallinischen 
Gesteine auch ihre Deutung. Um so mehr aber wird eine Classification der 
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