Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Zweiter Band)

         
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
358 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
  
angeordnet sind, verschieden von den unter sich gleichen vorn und rückwärts 
liegenden Theilen. 
Für die Berechnung der Combinationskanten dient die (pag. 326) bei dem 
tesseralen Systeme angegebene allgemeine Formel, in welcher man für die Buch- 
staben 2, ¢ und / die auf die Hauptachse, Quer- und Längsachse bezüglichen 
Parameter der die Kanten bildenden Flächen einzutragen hat. 
Schliesslich würde auch eine Vergleichung aller orthorhombischen holo- 
edrischen Gestalten mit den quadratischen, beziehungsweise mit den tesseralen 
durchführbar sein, wie sie pag. 345 für die quadratischen im Vergleich mit den 
tesseralen angegeben wurde. Die Grundgestalt P ist das Analogon der quadra- 
tischen Grundgestalt P und des Oktaeders O und wurde in diesem Sinne das 
orthorhombische Oktaid genannt. Alle von der Grundgestalt ableitbaren Ge- 
stalten entsprechen den vom Oktaeder abgeleiteten Gestalten als Partialgestalten 
derselben, hervorgegangen durch die Differenz der Achsen. So z. B. würde dem 
Hexaeder das orthorhombische Hexaid entsprechen, welches die Combination 
der Quer-, Längs- und Basisflächen ist und dem Rhombendodekaeder das orthorhom- 
bische Dodekaid, die Combination der 3 Gestalten ce P, P55 und P356. Diese 
Vergleichung würde auch für die anderen Gestalten durchführbar sein und eben- 
so würden, wie bei den quadratischen Gestalten gezeigt wurde, sich die Com- 
binationsverhältnisse mit dieser Vergleichung vereinbar zeigen. 
IV. Das klinorhombische Krystallsystem. 
Die Gestalten desselben lassen sich am besten mit denen des orthorhombischen 
vergleichen, wie auch die Namen der Achsen und Gestalten beider zeigen. Es 
lassen sich dieselben auf 3 ungleichlange Achsen beziehen, von denen 2 sich 
unter einem schiefen Winkel schneiden und auf denen die dritte senkrecht steht. 
Von den beiden sich schiefwinklig schneidenden Achsen wird eine als die Haupt- 
achse gewáhlt und senkrecht gestellt, wodurch die beiden anderen Achsen, die 
Nebenachsen sich rechtwinklig schneiden und in einer Ebene liegen, welche 
mit der Hauptachse einen schiefen Winkel bildet. Die durch die beiden Neben- 
achsen gelegte Ebene, der basische Hauptschnitt, ist wie im orthorhombischen 
Systeme, wenn man die Endpunkte der Nebenachsen durch gerade Linien ver- 
bindet, ein Rhombus und weil auf diesem Rhombus die Hauptachse schief steht, 
so heisst das System klinorhombisches im Gegensatz zu dem orthorhombischen, 
in welchem die Hauptachse auf dem Rhombus der beiden Nebenachsen senkrecht 
steht. Es wird auch monoklines genannt, weil von den drei Durchschnitts- 
winkeln der Achsenlinien einer ein schiefer ist, desgleichen auch einer der drei 
Durchschnittswinkel der Achsenebenen. Bei senkrechter Stellung der Hauptachse 
liegt die eine der beiden Nebenachsen, welche die Hauptachse rechtwinklig 
schneidet, horizontal und diese wird entsprechend der Querachse des orthorhom- 
bischen Systems quer vor den Beobachter als Querachse gelegt und die andere 
der beiden Nebenachsen, welche die Hauptachse schief schneidet, wird dann zur 
Längsachse, deren tieferliegendes Ende dem Beobachter zugewendet liegt. Die 
Querachse ist also bei vertikaler Stellung der Hauptachse die horizontale Neben- 
achse und die Längsachse die schiefe Nebenachse und die Länge wird nicht 
zur Benennung verwendet. 
Die 3 Hauptschnitte werden als basischer Hauptschnitt, das ist die 
schiefe, durch beide Nebenachsen gelegte Ebene und als Querschnitt und 
Längsschnitt unterschieden, Die letzteren beiden sind vertikale Ebenen, von 
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