Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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krystallinische Mottramit neben Kupferoxyd Bleioxyd enthält und zu der Formel 
2(H,0-RO)-- 3RO- V,O, führt. 
Als Repräsentant der Schwefelsäure enthaltenden Malachite ist 
5. der Brochantit anzuführen, welcher der Formel 3(H,O - CuO)4- CuO-$0, 
entspricht mit 70,32 Kupferoxyd, 17,7 Schwefelsäure und 12 Wasser. Derselbe 
bildet meist nur kleine aufgewachsene, orthorhombische Krystalle, krystallinische 
Ueberzüge, auch findet 'er sich nierenfórmig mit rauher Oberflüche und radial- 
fasriger Absonderung oder derb und dabei krystallinisch-kórnig. Die Krystalle 
sind kurzprismatisch oder dicktafelig durch die vorherrschenden Längsflächen und 
oblong durch die damit verbundenen Gestalten ooP (104°32') und P& (152°37"), 
womit noch andere wie Poo, ooPco, oP u. s. w. verbunden sind, zeigen ge- 
wóhnlich in der Prismenzone vertikale Streifung und sind parallel den Längs- 
flächen vollkommen spaltbar. Er ist smaragd- bis schwärzlichgrün, durchsichtig 
bis durchscheinend, glasglänzend, hat hellgrünen Strich, H. = 3,5—4,0 und spec. 
Gew. — 3,78—3,9. Im Kolben erhitzt giebt er erst bei 300° Wasser ab und hinter- 
lisst ein Gemenge von Kupferoxyd und Kupferoxydsulfat, mlt Kohlenpulver ge- 
mengt entwickelt er schweflige Sáure. Auf Kohle schmilzt er v. d. L. und giebt 
nach anhaltender Behandlung ein Kupferkorn. In Sünren und in Ammoniak ist 
er lóslich, in Wasser unlóslich. 
Er findet sich beispielsweise bei Gumeschewsk und Nischne-Tagilsk am 
Ural, Rezbanya in Ungarn, zwischen Obernhof und Nassau an der Lahn, in Chile 
und Mexiko. Ihm zugehórig ist das Kónigin genannte Vorkommen von Wercho- 
turie in Sibirien und der lagerartig bei Krisuvig in Island vorkommende Kri- 
suvigit, während als besondere Species der in Cornwall vorkommende Langit, 
Devillin Lyellit und Warringtonit und der Herrengrundit (Urvólgyit) 
von Herrengrund in Ungarn getrennt wurden. 
Der seltene, feinfasrige smalteblaue Ueberzüge bildende Lettsomit (das 
sog. Kupfersammterz) von Alt-Moldawa im Banat enthült ausser den wesent- 
lichen Bestandtheilen des Brochantit noch Thonerde und der lasurblaue klino- 
rhombische Linarit, dem der spangrüne orthorhombische Caledonit verwandt 
ist, enthált Bleioxyd neben Kupferoxyd, der Formel H,O-CuO 4- PbO.SO, ent- 
sprechend. 
Bei der Mannigfaltigkeit der Verbindungen des Kupferoxydes ist schliess- 
lich noch 
6. der Atacamit (auch Salzkupfererz und Smaragdochalcit genannt) 
anzuführen, welcher besonders reichlich in Süd-Amerika, wie an der Algodonbai 
in Bolivia, bei Remolinos, Copiapo und Santa Rosa in Chile vorkommt und selbst 
zur Kupfergewinnung benutzt wird, ausgezeichnet schóne und grosse Krystalle 
in der Burra-burragrube in Neu-Süd-Wales in Australien bildet. Er krystallisirt 
orthorhombisch, vorwaltend prismatisch ausgebildet und in den Krystallen des 
zuletzt angegebenen Fundortes an Topascombinationen erinnernd, liess er über- 
haupt ausser dem Prisma coP verschiedene andere Prismen, wie oP §, co P E 
coP2, coP3, ooP4, die Längsflächen coPS, das Längsdoma PS, das Quer- 
doma Poo, die Quer- und Basisflichen und die Pyramide P finden. Die An- 
gaben über die Winkel sind aber abweichende, nach C. KLEIN ist der brachy- 
diagonale Kantenwinkel von coP — :13?3', der Endkantenwinkel von P3é 
— 106?10'. Ausser aufgewachsenen Krystallen bis krystallinischen Ueberzügen 
bildet er auch nierenfórmige Gestalten, findet sich derb mit krystallinisch-stengliger 
     
  
  
   
   
   
   
    
    
    
  
   
    
   
    
    
   
   
   
   
   
  
  
    
    
    
     
    
   
    
   
   
   
   
  
     
   
   
 
	        
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