Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

       
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
    
    
406 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
bis körniger Absonderung, bis fast dicht, auch als Ueberzug und Anflug. Er 
ist vollkommen spaltbar parallel den Làüngsfláchen, unvollkommen nach Pee. 
Er istlauch-, gras- bis smaragdgrün, oliven- bis schwürzlichgrün, glasglánzend, 
halbdurchsichtig bis kantendurchscheinend, hat apfelgrünen Strich, H. — 3,0— 3.5 
und spec. Gew. — 3,7 —4,0, selbstdarüber, welche Verschiedenheit mit der Zusammen- 
setzung in Zusammenhang zu stehen scheint. Nach der Mehrzahl der Analysen 
ist er eine Verbindung von Kupferoxydhydrat und Kupferchlorid im Verháltnisse 
3(H,0-CuO)-- CuCl, mit 55,8 Kupferoxyd 31,5 Kupferchlorid und 12,7 Wasser 
oder mit 59,4 Kupfer, 11,3 Sauerstoff, 16,6 Chlor und 12,7 Wasser, doch wurde 
auch der Wassergehalt höher, bis 22 Proc. gefunden, wáhrend Kupferoxyd und 
Kupferchlorid nahezu dasselbe Verhältniss ergaben. Worin die Unterschiede 
liegen, ob in Wasseraufnahme und in Uebergang zu Umwandelungen, welche bis 
zu Pseudomorphosen des Malachit nach Atacamit führen, ist nicht mit Sicherheit 
anzugeben. Im Kolben erhitzt giebt er erst bei 200? Wasser ab und hinterlásst 
ein bráunlichschwarzes Gemenge von Kupferoxyd und Chlorid. V. d. L. fürbt 
er die Flamme bláulichgrün, giebt auf der Kohle einen bräunlichen und einen 
graulichweissen Beschlag, schmilzt und hinterlässt in der Reductionsflamme be- 
handelt ein Kupferkorn. In Säuren und in Ammoniak ist er leicht löslich. In 
der salpetersauren Lôsung fällt zugesetzte Silberlôsung Chlorsilber. 
Das Meer und seine geologische Bedeutung. 
Von 
Prof. Dr. A. v. Lasaulx. 
Der grösste Theil der Erdoberfläche, # der Gesammtheit, im Ganzen 
370 Millionen Quadrat-Kilometer, ist vom Meere bedeckt. Die Vertheilung 
dieser grossen Wassermassen ist aber keinesweges eine gleichmüssige über die 
ganze Erdkugel hin. Im Gegentheil kann man eine Land- und eine Meerhalb- 
kugel unterscheiden. Die erstere umfasst die nordwestliche, die letztere die 
südóstliche Hemisphüre. Auch die Tiefen der Meeresbecken sind sehr ungleich. 
Mehrere wichtige Expeditionen haben in der neueren Zeit unsere Kenntnisse 
über die Meerestiefen, die Beschaffenheit des Meeresbodens und der hier sich 
vollziehenden Ablagerungen ausserordentlich erweitert. Es sind dies vornehmlich 
die Expeditionen der Schiffe: Gazelle (deutsch), des Challenger (englisch) und 
der Tuscarora (nordamerikanisch) und einige andere. 
Man unterscheidet nach ihren Begrenzungen durch die grossen continentalen 
Festlande fünf oceanische Becken: das atlantische, das pacifische, das indische, 
das nórdliche und südliche Polar-Meer. 
Die eigentlichen Grenzen der tiefen, die Meeresbecken bedingenden De- 
pressionen an der Erdoberfliche fallen keinesweges überall mit den sichtbaren 
Conturen der Festlande zusammen. Oft fállt die Festlandsküste steil und un- 
mittelbar bis zu grossen Tiefen' ab, so z. B. an den Westküsten von Skandinavien; 
in anderen Fàllen aber setzt sich das continentale Plateau noch auf grosse Ent- 
fernungen von der eigentlichen Küste hin fort und hier liegt erst der zu den 
eigentlichen Tiefen der oceanischen Becken hinabsteigende Steilabfall So 
liegen z. B. die Inseln der Sundawelt auf einem gemeinsamen untermeerischen 
Plateau und ebenso ist die Küste von Irland nach Westen noch um ein Be-
	        
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