426 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
spec. Gew. = 21— fast 24, Osmium, Ruthenium und Palladium die leichten sind,
mit spec. Gew. um 12 herum, ist zu bemerken, dass diese Metalle nicht allein
aus dem vorherrschend vorkommenden mineralischen (mehr oder weniger un-
reinem) Platin gewonnen werden, sondern auch solche für sich oder mit ein-
ander als Minerale vorkommen und mehrere Species bilden. So das Platin ent-
haltende tesserale Iridium und Iridplatin oder Platiniridium, das hexa-
gonale Osmiridium (Newjanskit) und Iridosmium (Sysserskit), das di-
morphe (tesserale und nexagonale) Palladium. Aus dem Dimorphismus des
letzteren und dem Platingehalt des Osmiridium kann man auch auf Dimorphismus
der genannten Platinmetalle schliessen.
4. Das Gold, unstreitig dasjenige Metall, welches in den áltesten Zeiten von
den Menschen zuerst aufgefunden und benützt wurde, zuerst als Schmuck, dann
als Tauschmittel und welches bis zur Gegenwart mit grossem Eifer gesucht wird.
Es krystallisirt tesseral, die in Drusenráumen, in Nestern und auf Gängen als auf-
gewachsene vorkommenden Krystalle, welche das Oktaeder, Hexaeder oder
Rhombendodekaeder und andere, wie 303, co O2, «© O4 u. s. w. für sich oder
in Combinationen zeigen, sind gewóhnlich klein bis sehr klein, eben bis rauh,
meist undeutlich, hüufig einseitig verkürzt oder gedehnt, unregelmässig verzerrt,
| dabei häufig homolog, zwillingsartig (nach O) oder unregelmässig verwachsen,
i dadurch gestrickte, moosartige, dendritische, draht- bis haarfórmige Gestalten,
Bláttchen bis dünne Bleche, Ueberzüge und dergleichen bildend, sehr oft ist
das Gold eingesprengt und eingewachsen, sehr oft in Begleitung von Quarz und
Pyrit oder in diesen, so aucb in Brauneisenerz, welches aus letzterem durch Um-
wandelung entstand. Sehr háufig findet es sich lose in Gestalt von unregel-
mässigen, an der Oberflüáche durch Friction abgeriebenen glatten Kórnchen,
Klümpchen bis selbst grósseren Klumpen, Blechen, Blättchen, sandartig bis zu
sehr geringer Grósse (Goldsand, Goldstaub). Klumpen von 190, 210, 237 und
248 Pfund fanden sich bei Ballarat und im Districte Donally in Australien, einer
von 161i Pfund in Californien, einer von 72 Pfund bei Miask am Ural.
di Spaltbarkeit ist nicht wahinehmbar, der Bruch hakig. Es ist goldgelb, bis
"i messing- oder speisgelb, im Striche oder Schnitt unverändert, hat H. = 2,5—3,0,
I ist sehr dehnbar und geschmeidig und hat spec. Gew. von 15—19,4. Diese
Verschiedenheit rührt davon her, dass es oft etwas porös ist, oder geringe Bei-
BM mengungen enthält, am meisten aber wird das spec. Gew. durch Silbergehalt (der
{i | | auch auf die Farbe Einfluss hat, die dadurch blässer wird) veränderlich, weil fast
Pun kein Gold ganz rein ist. Es enthält geringe bis grössere Mengen des Silbers,
| welches als isomorphes Metall vorhanden ist und bis zu 4o Procent ansteigend
1 darin gefunden wurde. Man trennt auch bisweilen das silberreiche Gold mit 16
und mehr Procent Silber als Goldsilber oder Elektron, als eine Mittelspecies
zwischen Gold und Silber. Auch finden sich sehr geringe Mengen von Kupfer
und Eisen, von Palladium (im sogenannten Porpezit) Rhodium u. a.
Das Gold ist in Kónigswasser auflóslich und der Silbergehalt giebt sich durch
Ausscheidung von Chlorsilber zu erkennen. V. d. L. ist es ziemlich leicht schmelz-
bar, wobei reines Gold mit Phosphorsalz geschmolzen unveründert bleibt, die
Perle klar und durchsichtig lässt, silberhaltiges Gold das Salz in der Reductions-
flamme gelblich färbt und es undurchsichtig macht.
Von der vielfachen bekannten Benützung des Goldes absehend ist nur wegen
des Vorkommens zu bemerken, dass es sich sehr oft auf ursprünglicher Lager-
stitte auf Gingen, Lagern und eingesprengt in verschiedenen krystallinischen Ge-
od
D
W
al