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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
bestütigt. Sehr bemerkenswerth sind auch an ihnen die Pressungs- und Druck-
erscheinungen. Benachbarte Gerölle erscheinen ineinander gepresst, z. Th. sind
sie zu vollkommen dünnen Lamellen und Flasern gestreckt und ausgewalzt und
mit der umgebenden Gesteinsmasse verzahnt. Auf den Gleitfugen und um die
Gerölle findet sich neugebildeter Biotit und Quarz. So lässt sich auch hier der
Gang der Umwandlung von einem gerölleführenden Sediment in einen krystalli-
nischen Schiefer eigentlich Schritt für Schritt verfolgen.
So kann also im sächsischen Granulitgebirge die sedimentäre Herkunft der
krystallinischen Schiefer durch die Phyllite hindurch bis in die Zone der Glimmer-
schiefer hinein festgestellt werden, in denen auch noch eruptive Gneissbildungen
vorkommen mögen, aber nicht weiter. Die eigentliche Hauptgneiss- und Granulit-
formation muss als das Produkt ursprünglicher Erstarrung angesehen werden,
entweder indem diese Gesteine Glieder der ältesten Erstarrungsrinde unserer Erde
sind oder als eruptive Magmen erst später durch die Erdrinde emporgedrängt
wurden. Die vielfachsten Veränderungen haben in beiden Fällen diese Gesteine
umgestaltet.
Ueberall tritt ganz besonders der Zusammenhang der mechanischen Wirkungen,
wie sie in der Gebirgserhebung und Gebirgspressung begründet sind, mit chemisch-
mineralogischen Umwandlungen und Neugestaltungen, also stofflichen Umsetzungen
hervor. Ueberall gewinnt man den Eindruck, dass die mechanischen Wirkungen
nicht nur in dem Sinne bedingend waren für die Mineralneubildungen, dass sie
den Raum lieferten, sondern auch dadurch, dass sie die direkte Veranlassung
waren zu chemisch-molecularen Umlagerungen.
Wenn die Versuche von Trescal) und SPRING?) dargethan haben, dass feste
Kôrper unter hohem Druck eine ungeahnte Beweglichkeit ihrer Theilchen er-
halten, so dass hierdurch Stahl zum Fliessen gebracht wird und Metalle in Stücken
zu einer Legirung sich zusammenpressen lassen, sogar Stoffe durch den blossen
Druck zum Eingehen chemischer Verbindungen gezwungen werden können, so
haben wir darin gewissermaassen einen Wegweiser zum Verständnisse der Vor-
gänge der metamorphischen Processe zu sehen. Bei diesen sind stoffliche Um-
lagerungen und mechanische Umformung stets auch mit sogen. bruchlosen
Faltungen und starken Windungen der Gesteinslagen verknüpft, welche eine Art
plastischen, beweglichen Verhaltens für diese Gesteine ebenfalls nothwendig
zur Voraussetzung haben. Vergl. hierüber auch Artikel Gebirge, Bd. I. pag. 536.
Der Zusammenhang der mechanischen Umformungen und intensiven Faltungs-
erscheinungen mit der Gesteinsmetamorphose ist auch in einem anderen klassischen
Gebiete unzweifelhaft erkannt worden, in den Alpen. Die Arbeiten von BALTZER
und Heım, deren ebenfalls schon in dem Artikel über die Gebirgsbildung ge-
dacht worden ist (I. pag. 537), haben überaus wichtige Thatsachen dieser Art fest-
gestellt und gedeutet. Die grossartigen Faltungen der sogen. Glarner Doppel-
schlinge zwischen Rhein- und Reussthal, durch welche viele Meilen weit die
älteren Schichten auf das Eocän zu ruhen kommen, die ähnliche Tektonik der
Tôdi-Windgällengruppe und endlich auch die liegende Falte des Finsteraarhorn-
massivs, deuten die gewaltigen Wirkungen des Gebirgsschubes an. In der trans-
versalen Schieferung des Gneisses im Finsteraarhornmassiv zeigen sich die
gleichen Druckáusserungen, wie sie in jüngeren Sedimenten hervortreten. Ge-
quetschte und plattgedrückte Versteinerungen, die vielfachsten Erscheinungen
!) Compt. rend. 1874, pag. 754 u. 1867, pag. 89.
?) Bullet. de l'Acad. belg. 1880. XLIV. 323 ff. siehe auch Artikel »Gebirge« Bd. I, 537.
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