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Optische Eigenschaften der *Minerale. 479
zweckentsprechende Mineralplättchen eingeschoben, welche entweder aus optisch-
einachsigen Krystallen senkrecht auf die optische Achse (die krystallographische
Hauptachse) geschnitten sind oder welche aus optisch-zweiachsigen Krystallen
senkrecht auf die eine der optischen Achsen oder senkrecht auf die spitze op-
tische Mittellinie geschnitten wurden, so sieht man farbige Ringsysteme.
Bei den optisch-einachsigen Platten der angegebenen Richtung ist ein
System concentrischer kreisfórmiger farbiger Ringe zu sehen, welches durch
ein dunkles rechtwinkliges Kreuz in vier Quadranten getheilt ist. Die nach
aussen gehenden Arme des Kreuzes verbreitern sich entsprechend der Vergrósserung
der Ringe. Die Ringe zeigen Regenbogenfarben, bei jedem in gleicher Reihen-
folge und treten bei Platten desselben Krystalles um so nüher zusammen, je
dicker diese sind. Dreht man das eine Turmalinplüttchen um 9o?, wodurch sie
parallele Stellung haben, so erscheinen auch solche farbige Ringe, jedoch mit
den Complementürfarben der vorigen und anstatt des dunklen erscheint ein helles
Kreuz.
Bei Pláüttchen optisch-zweiachsiger Krystalle senkrecht auf eine optische Achse
erscheint ein elliptisches Ringsystem, getheil durch eine dunkle Linie bei ge-
kreuzten Turmalinplättchen. Bei parallelen ändert sich die Erscheinung in ana-
loger Weise, wie vorher. Bei Plättchen optisch-zweiachsiger Krystalle senkrecht
auf die spitze Bisectrix erscheinen, wenn die Achsenwinkel ziemlich spitze sind
zwei einander berührende elliptische Ringsysteme, durchzogen von zwei recht-
winkligen sich durchkreuzenden dunklen Streifen, von denen der eine die Ellipsen
trennt, der andere den längeren Achsen der Ellipsen entspricht. Dieser letztere
verbreitet sich nach aussen, während der andere sich ziemlich gleich bleibt. Bei
Drehung der zwischengelegten Platte oder der Turmalinplättchen treten Ver-
änderungen in der Lage der dunklen Streifen oder der Farben ein.
Aus allen solchen Erscheinungen, die durch bessere Instrumente, wobei auch
das Stauroscop F. v. KoBELL’s (Münch. Akad. gelehrte Anzeigen, Band 4o,
pag. 145 und Band 41, pag. 60, Band 42, pag. 76) nicht unerwähnt bleiben darf,
viel genauere Bestimmungen der Polarisation und Doppelbrechung ermöglichen,
ergiebt sich, dass alle diese optischen Erscheinungen die krystallographischen
Bestimmungen gewissermaassen controliren und feststellen lassen, doch zeigten
sich durch die vielfachen Beobachtungen auch optische Anomalien, d. h.
andere Erscheinungen, als man der krystallographischen Bestimmung gemäss
erwarten sollte und dadurch werden verschiedene krystallographische Bestimmungen
zweifelhaft, man hat jedoch durch diese Widersprüche angeregt, gefunden, dass
solche Anomalien meist durch besondere Umstünde hervorgerufen werden, wie
durch Druck, durch Einflüsse von Temperaturveründerungen, welche Minerale im
Laufe der Zeit von ihrer Entstehung an erlitten, Beimengungen z. Th. iso-
morpher oder andererSubstanzen, durch dadurch hervorgerufene Spannungen u.s. w.
bedingt werden, dass selbst so und so ursprünglich gebildete Krystalle 1m Laufe
der Zeit gewisse Molecularverándernngen erlitten haben, ohne dass die äussere
Form gestórt wurde, die Substanz dabei dieselbe blieb.
V. Die Phosphorescenz, eine Lichterscheinung, welche bei verschiedenen
Mineralen sich in der Weise zeigt, dass sie in Folge einer gewissen Behandlung
mit einfachem oder buntem Lichte selbstindig im Dunklen leuchten, ohne dass
irgend eine Stoffverinderung eingetreten ist. So leuchten Minerale, wie z. B.
der Diamant und mancher Baryt, wenn man sie einige Minuten dem Sonnen-
lichte aussetzt und dann ins Dunkle bringt, oder andere wie z. B. Fluorit und