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494 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
in der Steinkohlenformation und ist für das Rothliegende durchweg bezeichnend.
Odontopteris obtusa BROGN.. (obfusiloba NAUM.) beginnt in der Steinkohle und setzt
ins Rothliegende fort.
Dazu kommen verkieselte Farnstimme, deren Querschnitte trefllichen Auf-
schluss über den anatomischen Bau gewähren. Sie sind im Rothliegenden
stellenweise z. B. bei Chemnitz in Sachsen, ausserordentlich häufig, dahin gehören
Tubicaulis, Psaronius u. a.
Die Sigillarien (mit den Stigmarien) verschwinden im Rothliegenden bis auf
wenige Arten und erlöschen dann ganz. Dasselbe ist mit den Lepidodendren
der Fall und mit ihnen verschwinden auch die Sphenophyllen. So stirbt im
Rothliegenden eine alte Welt ab, während der neue Nachwuchs noch spärlich
bleibt.
Die Phanerogamen sind im permischen System, wie schon im carbonischen,
durch eine Anzahl von Cycadeen, Coniferen und zweifelhaften Monocotyledonen
vertreten.
Die Cycadeen zeigen sowohl Wedel, wie Z/eropAy/um, als auch verkieselte
Stimme wie Meduilosa. M. stellata Corr. aus dem Rothliegenden von Chemnitz
in Sachsen lüsst einen aus zwei oder drei dicken concentrischen Lagen be-
stehenden Holzkórper und einen centralen Markcylinder erkennen, in welchem
letzteren. schmülere cylindrische Holzkórper oder im Entstehen begriffene Aeste
aufsteigen.
Verkieselte Stämme von Araucariten sind zahlreich in den Sandsteinlagern
des Rothliegenden, besonders in der Nahe- und Bliesgegend. Beblätterte Zweige,
die man als Walchien bezeichnet, sind häufig in den Schieferthonen derselben
Region. Sie gehören Coniferen an und können Zweige derselben Art sein, die
man im verkieselten Erhaltungszustand Araucariten nennt.
Eine neue Erscheinung im Kupferschiefer und Zechstein sind beblätterte
Zweige und zapfenformige Fruchtzustinde von Cupressineen, Ulmannia Bronni
GOEPP.
Die von den Botanikern vielfach im System umhergeworfenen (wahrschein-
lich gymnospermischen) Noggerathien sind wie in der Steinkohlenbildung, so auch
im Rothliegenden ziemlich artenreich vertreten. Mit ihnen kommen auch noch
Trigonocarpen vor.
Eine Reihe von Classen und Ordnungen der wirbellosen Thiere sind im
permischen System noch ähnlich vertreten wie im Steinkohlen-System, aber fast
alle in spärlicherer Artenzahl, so z. B. die Anthozoen durch einige wenige Tetra-
corallien und Tabulaten. Unter den Brachiopoden zeichnet sich Strophalosia,
eine mit Produckus zunächst verwandte Gattung, durch reichlichere Vertretung
im permischen Meeresgebiete aus. Unter den Crustaceen macht sich Gampsonyx
fünbriatus (JoRD.) bemerklich, ein kleiner langschwánziger Krebs, der in den
Lebacher Eisenerzen háufig ist und vielleicht in die Ordnung der Amphipoden
gehört.
Die Knorpelfische zeichnen sich im Zechstein durch eine Anzahl zerstreuter
Zähne- und Flossenstacheln aus, die besonders von Cestracionten herzurühren
scheinen. Aber wie bessere vollständigere Funde die Aufschlüsse aus zerstreuten
Bruchstücken überbieten, zeigt die fast nach allen Skelett-Theilen bekannt ge-
wordene Gattung XezacantAus BEYR., ein Süsswasser-Hai aus dem Rothliegenden,
dessen dreispitzige Zihne vordem unter dem Namen Diplodus den Hybodonten
zugezühlt wurden. Xenacanthus ist nach dem fast vollständig erhaltenen Skelett,
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