Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

    
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Bezüglich der ersten Bedingung ist zu bemerken, dass man sich durch das 
Auge, nóthigenfalles durch eine Loupe davon überzeugen muss, dass die zu wägende 
Probe homogen sei, keine sichtlich unterscheidbaren und trennbaren fremden 
Mineraltheile enthalte. Es werden daher am besten kleine Krystalle oder kleine 
Stückchen verwendet, welche man durch Zerkleinerung grósserer Stücke erhált 
und wobei man gleichzeitig bei der Zerkleinerung von der Homogenéitüt der 
Masse sich überzeugen kann. Solche Beimengungen dagegen, welche die Fárbung 
einer Mineralvarietát bedingen und wegen ihrer Kleinheit nicht trennbar sind, 
sind kein Hinderniss der Gewichtsbestimmung. So z. B. wird der durch Eisen- 
oxyd roth gefürbte Quarz eben so genau gewogen werden müssen, wie der farb- 
lose, und die genaue Wügung wird nur den Beweis liefern, dass das beigemengte 
Eisenoxyd das specifische Gewicht der durch dasselbe gefárbten Varietät etwas 
hóher ergeben muss, als bei dem farblosen Quarze. Andererseits wird ein durch 
Kohlenstoff schwarz gefärbter Quarz, wie der sogen. Kieselschiefer, das specifische 
Gewicht etwas niedriger ergeben als bei dem farblosen Quarze. Hieraus ersieht 
man, dass die Gewichtsunterschiede vom mittleren specifischen Gewichte der 
Mineralart ihre Begründung finden und dass man in Rücksicht auf derartige 
Beimengungen die Grenzwerthe für die Art anzugeben hat, welche verschiedene 
Varietäten enthält. 
Was die bei der zweiten Bedingung angegebenen Höhlungen und Porositäten 
betrifft, welche besonders dann zu beachten sind, wenn man eine zusammenge- 
setzte Varietät zu wägen hat, so ist auf solche deshalb Rücksicht zu nehmen, 
weil sie entweder hohl oder mit Gas oder Flüssigkeit erfüllt sein können. Da 
man jedoch solche Höhlungen oder Porositäten nicht entfernen kann, so ist es 
dann zweckmässig, die Mineralprobe möglichst fein zu pulverisiren und das speci- 
fische Gewicht des Pulvers zu bestimmen. 
Bezüglich der dritten Bedingung für eine genaue Wägung kann man sich 
leicht davon überzeugen, dass Luft an der Probe beim Eintauchen in das Wasser 
adhärirt, indem sich kleine Bläschen an dieselbe ansetzen. Dieselben sieht man 
bisweilen kaum, wenn der Bruch des Bruchstückchens uneben ist, zumal man 
die in das Wasser gebrachte Probe nicht von allen Seiten genau betrachten kann. 
Man muss daher die im Wasser abzuwägende Probe, gleichviel, ob man sie an 
einem Haare hängend oder in einem Fläschchen im Wasser wägen will, mit 
einem Pinsel oder mit einer feinen Bürste allseitig mit Wasser benetzen, und 
wenn man das Mineral in Pulverform anwendet, das Pulver durch Auskochen 
von der adhärirenden Luft befreien. 
Ausserdem ist es zweckmässig, die Wägungen nach Umständen zu verviel- 
fachen, an mehreren Proben derselben Mineralvarietát das specifische Gewicht 
zu bestimmen, weil dadurch die Sicherheit der gewonnenen Zahlen erhóht wird. 
Jedenfalls ist es für die wissenschaftliche Bestimmung der Mineralarten und ihre 
Varietäten wichtig, zahlreiche Resultate zu besitzen, durch sie die Grenzwerthe 
und das Gewicht der reinsten Varietäten bei der Vergleichung beurtheilen zu 
können. 
Wenn es sich um ganz genaue Bestimmungen handelt, ist auch die Tempe- 
ratur des Wassers zu berücksichtigen, wofür man 4°C. als diejenige des destil- 
lirten Wassers gewählt halt, bei welcher das Wasser die grösste Dichtigkeit be- 
sitzt. Bei weniger genauen Wägungen geht man von der gewöhnlichen mittleren 
Temperatur aus, 15°C. oder giebt am besten die Temperatur des Wassers an, 
um das Resultat auf 4° C. umrechnen zu können. 
KENNGOTT, Min Geol. u. Pal. II, 5 
    
   
  
  
  
  
    
  
  
  
    
  
  
   
   
  
   
  
  
  
    
   
   
   
   
    
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
    
  
    
      
 
	        
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