Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
6. Der Molybdänit oder Molybdänglanz bildet undeutlich ausgebildete,
tafelartige Krystalle, welche für hexagonal gehalten wurden, doch auch als klino-
rhombische angesehen worden sind; Blätter bis Schuppen, blättrige bis schalige
Aggregate. Er ist vollkommen basisch spaltbar, die Spaltungsflächen sind bisweilen
hexagonal federartig gestreift, dünne biegsam. Er ist bleigrau, mit einem Stich ins
Röthliche, metallisch glänzend, undurchsichtig; Strich grau, auf Porzellan grün
lich; milde, etwas seifenartig anzufühlen, hat H. — r,0— 1,5 und specifisches Ge
wicht = 4,6—4,9. Nach der Formel MoS, zusammengesetzt enthält er 609. Mo
lybdän und 409 Schwefel. Er ist in Salpetersäure auflöslich, Molybdänsäure als
weisses Pulver abscheidend, bei der Auflósung in Kónigswasser wird die Sáure
grünlich, bei der in kochender Schwefelsäure blau gefärbt. V. d. L. ist er un-
schmelzbar und verdampft langsam, dabei in der Zange oder vom Platindraht
gehalten, die Flamme zeisiggrün färbend, auf Kohle erhitzt dieselbe weiss be-
schlagend und schweflige Säure entwickelnd. Die mit Salpeter versetzte Borax-
perle wird in der Reductionsflamme dunkelbraun; mit Salpeter geschmolzen de-
crepitirt die Masse, lôst sich vollkommen in Wasser auf und die Lôsung wird
durch Behandlung mit Zink und Chlorwasserstoffsáure oder mit Zinkchlorür all-
màáhlich blau, grün und braun.
Das zur Bereitung einer blauen Farbe benützbare Mineral findet sich nicht
gerade selten, aber gewöhnlich nur spärlich, eingewachsen in älteren Gesteins-
arten, wie Granit, Gneiss, Syenit-, Chlorit-, Glimmer- und Talkschiefer, auch auf
Lagern und Gängen, beispielsweise bei Zinnwald und Schlackenwald in Böhmen,
Altenberg und Ehrenfriedersdorf in Sachsen, Hochstätten bei Auerbach an der
Bergstrasse, im Baltschiderthale bei Visp und im Binnenthale in Wallis in der
Schweiz, bei Traversella und Macchetto in Piemont, in Hessen, Cumberland, Corn-
wall, Schottland, im Säters-Kirchspiele in Schweden, bei Arendal in Norwegen, bei
Nertschinsk in Sibirien, Narksack in Grönland und Haddam in Connecticut.
Abgesehen von den später anzuführenden einfachen Selen- und Tellurver-
bindungen, sind noch als bemerkenswerthe einfache Verbindungen anzuführen der
Beyrichit, Diskrasit und Melonit.
7. Der Beyrichit aus dem Bergwerke Lommerichkauls-Fundgrube am Wester-
wald, ein sehr eigenthümliches Mineral, bildet schilfáhnliche, prismatische Krystalle
von bis 7 Centim. Länge, die oft schraubenfórmig gewunden und radial gruppirt
sind. Sie sind milde und so zühe, dass sie schwer zu zerbrechen sind, bleigrau,
schwach metallisch glánzend, undurchsichtig, haben die H. — 3,0—3,5 und das
spec. Gew. — 4,7 und enthalten Nickel in Verbindung mit Schwefel, nahezu der
Formel 3N1S9:2NiS, entsprechend. Im Kolben erhitzt giebt er ein Sublimat von
Schwefel, wird gelb und hárter. V. d. L. auf Kohle schmilzt er leicht zu einer
stark magnetischen Kugel. In Chlorwasserstoffsáure ist er leicht lóslich und die
Solution ist smaragdgrün.
8. Der Diskrasit (benannt von den griechischen Worten »Zis« doppelt und
»&rasis« Mischung, in Rücksicht auf seine zwei Bestandtheile) oder Antimon-
silber, eine Verbindung des Silbers mit Antimon, Ag,Sb, analog der Schwefel-
verbindung Ag, und in der Form an den Akanthit erinnernd, kurz-prismatisch
bis dicktafelig, anscheinend hexagonal, jedoch orthorhombisch, die Combination
des Prisma eoP (dessen stumpfe Kanten nahezu — 120° sind) mit den Lings-
und Basisflàchen bildend. Die Prismaflichen sind vertical gestreift und oft ein-
wärts gekrümmt. Zu obigen Gestalten tritt auch noch die als Grundgestalt ge-
wühlte Pyramide P, die Combinationskanten zwischen oP und oeP abstumpfend
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