Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
    
  
  
   
    
   
   
   
   
  
   
   
  
   
    
   
    
  
    
   
    
    
   
   
   
   
    
    
   
  
   
   
    
   
   
    
78 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
  
Da in allen diesen einfachen Verbindungen die drei Sulfobasen Ag,S, Cu,S 
und PbS als charakteristisch für die Gruppe der Glanze hervortreten, in com- 
plicirteren auch Schwefeleisen und Schwefelzink mit jenen zusammen auftreten, 
so ist noch als bemerkenswerthe Species 
18. der Berthierit zu nennen, welcher bis jetzt nur derb, krystallinisch- 
stenglige bis fasrige Aggregate bildend gefunden wurde, wie zu Bráüunsdorf bei 
Freiberg in Sachsen, bei Anglar im Département de la Creuse, auf der Grube 
Martouret bei Chazelles in der Auvergne in Frankreich, bei Arany-Idka in Ober- 
Ungarn und bei San Antonio in Nieder-Californien. Derselbe zeigt auch Spaltungs- 
flachen, ist dunkel stahlgrau, metallisch glänzend, undurchsichtig, gelblich, rôth- 
lich oder bunt angelaufen, wenig milde, hat Hárte — 2,0—3,0 und das spec. 
Gew. — 4,0 — 4,3 und ist eine Verbindung des Einfach Schwefeleisen mit Andert- 
halb Schwefelantimon nach der Formel FeS-S$Sb,S,, bisweilen auch etwas 
Schwefelmangan MnS als Stellvertreter neben FeS enthaltend. "V. d. L. schmilzt 
er leicht zu einer schwarzen magnetischen Schlacke, die Kohle weiss mit Antimon- 
oxyd beschlagend. 
  
Ferner ist noch hervorzuheben, dass sowohl Schwefelarsen als auch Schwefel- 
antimon in einigen einfachen Verbindungen mit Cu4S eine hóhere Schwefelungs- 
stufe bilden, As,S, und Sb,S,. Die dadurch erzeugten Minerale sind: 
19. Der Dufrenoysit®) welcher in dem weissen, feinkórnigen Dolomit hinter 
Imfeld im Hintergrunde des Binnenthales in Ober-Wallis in der Schweiz kleine, 
hóchstens bis erbsengrosse, eingewachsene, tesserale Krystalle bildet, vorwaltend 
in der Combination «0.202, woran auch noch Oktaeder, Hexaeder u. a. Formen 
untergeordnet beobachtet wurden. Auch fand er sich derb bis eingesprengt. Er 
ist dunkel stahlgrau bis eisenschwarz, stark metallisch glänzend, undurchsichtig, 
hat róthlichbraunen Strich, ist sehr spröde, hat H. = 3,0—4,0 und spec. Gew. 
— 4,4—4,7. Er ist nach der Formel 3Cu,S- As,S; zusammengesetzt und schmilzt 
v. d. L. auf Kohle, schweflige Säure und Arsendämpfe entwickelnd unter Auf- 
kochen und Schäumen zu einer schwarzen Kugel, welche mit Soda reducirt ein 
Kupferkorn hinterlässt. Dieser seltenen Species steht zur Seite 
20. der Enargit (dessen Name von dem griechischen Worte »enarges« deut- 
lich, sichtbar, gebildet wurde, weil er deutliche Spaltungsflächen zeigt), welcher nach 
derselben Formel zusammengesetzt ist, aber orthorhombisch krystallisirt, wonach 
diese Substanz dimorph, ja sogar, wie der nachher zu erwähnende klinorhombische 
Clarit zeigen wird, trimorph ist. Die Krystalle bilden gewöhnlich die Combination 
des Prisma oeP (dessen stumpfe Kanten 97° 53' messen) mit den Quer-, Längs- und 
Basisflàchen, wozu auch noch das Längsdoma Pos (Endkantenwinkel = 100° 58") 
u. a. Gestalten kommen. Er ist vollkommen spaltbar parallel den Flächen des 
Prisma ooP, ziemlich deutlich parallel den Quer- und Längsflächen, undeutlich 
parallel den Basisfláchen, bildet ausser den Krystallen gewöhnlich derbe Massen 
von krystallinisch kórniger, seltener stengliger Absonderung. Er ist eisenschwarz, 
metallisch bis fast halbmetallisch glànzend, undurchsichtig, hat schwarzen Strich, 
ist spróde, hat H. — 3,0 und das spec. Gew. — 4,36—4,47. Im Kolben erhitzt, 
sublimirt er zuerst Schwefel, schmilzt dann und entwickelt Schwefelsäure; im 
Glasrohre entwickelt er schweflige Sáure; v. d. L. auf Kohle schmilzt er sehr 
leicht zu einer schwarzen Kugel, deren Pulver nach vorangeganger Róstung mit 
*) In Betreff dieses Namens ist zu bemerken, dass er auch dem oben pag. 77 angeführten 
Binnit gegeben wurde, und umgekehrt der Name Binnit für den Dufrenoysit gebraucht wird. 
     
Bora 
bisw 
Fam. 
in Si 
in M 
Ung: 
von 
derbi 
aufge 
Schw 
wurd 
Hem 
nach 
Das 
== 4, 
Fam 
an, | 
Krys 
stahl 
= 4, 
er A 
ist d 
Form 
würd 
PbS 
nebe 
Schw 
Sb, 
Okta 
ist di 
lichs: 
theile 
der ] 
làncii 
bilde 
schw. 
spric] 
der 
und 
ist, j« 
Schi 
welcl 
]
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.