84 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Puntas in der Wüste Atacama und an mehreren Orten in Chile. Er ist bleigrau,
weich und im Striche glänzend. -— Ihm schliesst sich an das dem Chalkosin
(pag. 68) entsprechende, Berzelin genannte Selenkupfer Cu,Se, welches
krystallinisch dendritisch als Ueberzug und Anflug bei Skrikerum in Smaland in
Schweden und bei Lerbach am Harz gefunden wurde. Derselbe ist silberweiss,
läuft bald schwarz an, ist weich und geschmeidig. Als eine Thallium enthaltende
und dadurch sehr interessante Varietät kann das von NORDENKIÖLD zu Ehren von
CROOKES, dem Entdecker des Thallium Crookesit genannte Mineral von Skri-
kerum in Smaland in Schweden angesehen werden, welches in derben Parthien
vorkommend, bleigrau, metallisch glänzend, undurchsichtig und spröde ist,
H. = 2,5—3,0 und spec. Gew. — 6,90 besitzt und auf 9Cu,Se 1Th,Se enthält.
Es schmilzt v. d. L. zu grünlichschwarzem Email und fürbt dabei die Lóthrohr-
flamme intensiv grün.
26. Der Clausthalit, Selenblei PbSe, analog dem Galenit, hexaedrisch
spaltbar, bis jetzt nur klein- bis feinkórnige Aggregate bildend, derb bis eingesprengt
vorgekommen, wie zu Clausthal, Tilkerode, Lerbach und Zorge am Harz, zu
Reinsberg bei Freiberg in Sachsen und im La Plata-Staate Mendoza in Südamerika.
Er ist bleigrau, metallisch glánzend, undurchsichtig, milde, hat grauen Strich,
H. = 2,5—3,0 und spec. Gew. = 8,2—8,8, wahrscheinlich durch. Beimengungen
so wechselnd. Er decrepitirt im Kolben erhitzt, verdampft v. d. L. auf Kohle
behandelt ohne zu schmelzen unter Entwicklung von Selengeruch, die Flamme
blau fárbend und giebt auf der Kohle einen grauen, rothen und gelben Beschlag;
im Glasrohre giebt er ein graues bis rothes Sublimat von Selen. In erwärmter
Salpetersáure ist er lóslich, Selen abscheidend.
27. Der Tiemannit, Selenmercur HgSe von Clausthal, Zorge und Tilke-
rode am Harz, derb bis eingesprengt, kleinkórnige Aggregate bildend, dunkel blei-
grau, metallisch glánzend, undurchsichtig, spróde, mit H. — 2,5 und specifischem
Gewicht — 7,10—7,37, welches gegenüber dem hóheren specifischen Gewicht des
Zinnobers (I. pag. 85) als analoger Schwefelverbindung HgS auffallend niedrig
ist. Derselbe zerknistert im Kolben erhitzt, schwillt an und verflüchtigt sich
vollständig, ein schwarzes, in weiterer Entfernung braunes Sublimat bildend, des-
gleichen beim Erhitzen im Glasrohre, wobei das àusserste Sublimat weiss ist.
V. d. L. auf Kohle verflüchtigt er sich auch und fárbt die Lóthrohrfiaamme blau.
Zwischen diesem und dem Clausthaht steht
28. der Lerbachit als Selenmercurblei Hg, PbSe, welcher auch krystallinisch-
kórnig ist und der bei Lerbach und Tilkerode am Harz vorkommt und an den Kórnern
hexaedrische Spaltbarkeit erkennen liess, wonach zu vermuthen ist, dass auch der
Tiemannit tesseral ist. Er ist bleigrau, stahlgrau bis eisenschwarz, ist milde und
hat das spec. Gew. = 7,8—7,88 wechseind mit dem schwankenden Gehalte an Blei
und Mercur. Er giebt im Kolben erhitzt ein graues krystallinisches Sublimat von
Selenmercur, dagegen mit Soda gemengt ein Sublimat von Mercur. Im Glasrohre
giebt er ein tropfbar-flüssiges Sublimat von selenigsaurem Mercuroxyd.
An diese interessanten, wenn auch selten vorkommenden Selenverbindungen
von Silber, Kupfer, Blei und Mercur reiht sich auch der dem Bismuthin (s. pag. 71)
analoge Frenzelit von der Grube Santa Catarina in der Sierra de Santa Rosa
bei Guanaxuato in Mexiko, welcher als Selenwismuth Bi,Se, langprismatische
orthorhombische Krystalle bildet, an denen das dem Bismuthin und Antimonit
entsprechende Prisma coP vorkommt und die auch stark vertical gestreift schilf-
artig ausgebildet sind und Spaltbarkeit nach den Lingsflichen zeigen. Ausser-
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