90 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
grünen und blauen Farben bedingt werden. In Säuren ist er löslich; im Kolben
erhitzt giebt er heftig zerknisternd Wasser und wird schwarz oder braun; ist
v. d. L. unschmelzbar, die Flamme schwach grün färbend, zeigt mit Borax oder
Phosphorsalz zu klarem Glase schmelzbar die Reaction auf Eisen oder Kupfer.
Der blaue, Türkis genannte (nicht zu verwechseln mit dem Zahn- oder
Beintürkis, blau gefärbten fossilen Elfenbein oder Knochen), ist als Schmuck-
stein seit alten Zeiten sehr geschätzt, findet sich in Kieselschiefer oder als Ge-
schiebe zwischen Mesched und Nichabur nordwestlich von Herat in der persischen
Provinz Khorosan, auf Klüften in Porphyr im Megarahthal auf der Halbinsel Sinai,
am Mosesbrunnen in Arabien. Der grüne (von den alten Mexikanern Calchihuitl
genannt und als Schmuckstein sehr geschätzt), in von Porphyren durchsetzten
Quarzsandsteinen der Kegelberge, los Cerillos genannt, in Mexiko reichlich auf
Klüften von Kieselschiefer zwischen Steine und Jordansmühl in Schlesien, bei
Oelsnitz in Sachsen. Dem grünen Kallait verwandt ist der als Schmuckstein
verarbeitete und 'in einem keltischen Grabe zu Mané-er-H'rook in Lookmariaques
in der Bretagne gefundene Kallais, welcher der Formel H,0'AI,O, + 3H,0:
P,O; entspricht und es scheint damit der sogen. apfelgrüne Variscit in Kiesel-
schiefer von Messbach bei Plauen im Voigtlande identisch zu sein.
Auf die später zu erwähnenden Eisenverbindungen hinweisend ist der Bar-
randit von Cerhovic in Böhmen zu erwähnen, welcher auf Klüften eines siluri-
schen Sandsteines vorkommend, kugelige bis traubige Gestalten mit radial-steng-
liger bis fasriger, auch concentrisch-schaliger Absonderung bildet, hellblau, röthlich-,
grünlich- und gelblich-grau, durchscheinend, schwach wachsglänzend bis matt ist
und der Formel des Kallais entsprechend zur Hälfte Eisenoxyd anstatt Thon-
erde enthält. — Auch der span- bis olivengrüne Planerit, traubige, versteckt
fasrige Ueberzüge auf Klüften zerfressenen Quarzes bei Gumeschewsk am Ural
bildend, ist dem Kallait und Kallais verwandt, indem er der Formel 3(H,0:
A150,) -- 2(3H,0:P,O;) entsprechend zusammengesetzt durch Eisen und Kupfer-
verbindungen gefärbt ist, sowie der milchweisse bis himmelblaue Cäruleolactin
von Katzenellenbogen in Nassau.
Der Wavellit, orthorhombisch, selten deutliche kleine prismatische Krystalle
bildend, eo P (126? 25) imit den Längsflächen und einem Querdoma P = (106°
46") gewóhnlich radial-dünnstenglig bis fasrig, zu kugligen bis nierenfórmigen Ge-
stalten mit drusiger [Oberfläche oder auf Klüften sternfórmig ausgebreitet mit
bis 3 Centim. langen Individuen, spaltbar parallel co P und P eo, farblos, weiss,
grau, gelb, grün oder blau, glasglinzend, mehr oder weniger durchscheinend,
sprode, mit H. = 3,5—4,0 und spec. Gew. = 2,3—2,5. Er entspricht der Formel
3(H40^A1,0,) 4- 2(5H,0:P40;) mit 37,29 Thonerde, 34,4 Phosphorsáure und
28,4 Wasser, bisweilen etwas Fluor enthaltend. Im Kolben erhitzt giebt er
Wasser, ist v. d. L. ein wenig anschwellend unschmelzbar, die Flamme schwach
bláulich-grün fárbend, auf Kohle weiss werdend und mit Kobaltsolution befeuchtet
und geglüht schón blau (die Thonerde anzeigend) In Säuren und in Kalilauge
ist er lóslich.
Er findet sich nicht selten und besonders auf Klüften von Kieselschiefer
und Sandstein, wie zu Langstriegis bei Frankenberg in Sachsen, Cerhovic bei
Beraun in Böhmen, am Dünstberg bei Giessen und bei Waldgirmes in Hessen,
bei Staffel in Nassau in Phosphorit, bei Amberg in Bayern, Barnstaple in De-
vonshire, Montebras in Frankreich, Steamboat in Pennsylvanien u. s. w. vor.
Von den verschiedenen anderen wasserhaltigen Thonerdephosphaten sind
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