168 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie,
sich ununterbrochen aus dem vielbelebten Meereswasser zu Boden senke. Aber
auch diese Annahme steht auf schwachen Füssen. E. HACKEL hált noch das
Dasein des Bathybius aufrecht. Uebrigens hat, seit die Ansicht, dass die den
Hauptbestandtheil des weissen Tiefseeschlammes bildenden Kokkolithen anderen
Ursprunges sind, sich allgemein geltend macht, das BatAhybius-Problem bedeutend
von seinem Interesse für Geologie und Paláontologie eingebüsst.
Amoeben, Rhizopoden, Heliozoen und Radiolarien begreift man als
Rhizopoden im weiteren Sinne des Wortes zusammen. Sie entsenden Schleim-
fáden wie die Moneren, sind aber hóher organisirt, lassen einen oder mehrere
Zellkerne wahrnehmen und enthalten nach der gewóhnlichen Deutung auch
bereits eine Reihe von mehrzelligen Formen.
Die Amoeben, Amoeboidea (vom griech. amoibe, Wechsel) sind schleimige
Klümpchen mit einem Zellkern. Sie sind eine Zeitlang nackt und senden breite
lappige Scheinfüsschen aus, die sich unter einander nicht vernetzen. Heran-
gereift treten sie in Ruhezustand, umgeben dann den belebten weichen Sarkode-
Körper mit einer eigenen Membran oder Cyste, und stellen in dieser Stufe eine
unbewegliche, kuglige Zelle dar. Die meisten Amoeben leben im Süsswasser,
doch trifft man deren auch an feuchten Stellen des Festlandes, z. B. an feuchten
Mooswurzeln umherkriechend. Amocba begreift nackte Formen. Bei Arcella
trägt der Körper eine feste, schildförmige Schale mit centraler Oeffnung. Diffiugia
hat eine länglichovale Schale mit einer endständigen Oeffnung. Dieselbe besteht
aus zusammengeklebten, fremden Körperchen, z. B. feinen Sandkörnchen. Von
keiner Form der Amoeben sind fossile Reste bekannt.
Wir erörtern nun die viel umfangreichere, geologisch und paläontologisch
wichtige Klasse der Rhizopoden im engeren Sinne oder Wurzelfüsser,
Rhizopode (Thalamophoren oder Kammertráger, ZZalamophora, auch Polytha-
lamien und Foraminiferen genannt).
Den Amoeben schliessen sich die Rhizopoden nahe an, aber ihre Schein-
füsschen oder Pseudopodien sind fadenfórmig, formwechselnd und untereinander
verfliessend. Ihr belebter Körper ist eine weiche schleimige Sarkode, wie es
scheint, ohne Membran, aber mit bald einem, bald mehreren Kernen. Sie ent-
sendet zahlreiche sehr feine, in stetem Formenwechsel befindliche Schleimfäden,
bewegt. sich mittelst derselben und nimmt vermittelst ihrer auch Nahrung in
sich auf,
Sie sind theils nackt, theils mit einer äusseren Schale versehen und die
letztere ist entweder hornartig (chitinös) oder kalkig, auch wohl sandig verklebt.
Bei weitem die Mehrzahl haben kalkige Gehäuse und gewöhnlich sind diese dann
mit vielen feinen Poren für den Durchtritt der Scheinfüsschen versehen. Mit
diesen Kalkschalen stellen sich auch zusammenlebende Gesellschaften ein, bei
denen, es zweifelhaft wird, ob der belebte und zusammenhängende Sarkode-
Körper als ein einziges durch Einschnürungen abgetheiltes Individuum oder als
ein gemeinsam lebender Stock von vielen Individuen anzusehen sei.
Die Rhizopoden sind meist mikroskopisch klein, seltener erreichen sie die
Grösse von ein oder einigen Millimetern (die Nummuliten der älteren Tertiär-
schichten von ein paar Centimetern). Aber ihre Individuenmenge geht stellenweise,
besonders in den Tiefen des Oceans, aber auch wohl schon an Meeresküsten ins
Ungeheure. So bilden sie denn auch in älteren und jüngeren Formationen mächtige
Kalklager, häufig in Gesellschaft von Kokkolithen. Und häufig sind dann ihre
Kalkschalen wieder in Formen des Mineralreichs zurückgegangen und unkennt-
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