Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Phanerogamen. II 
zapfenfórmig, bei Cycas der weibliche Blüthenstand nur ein Stück eines gefiederten 
Fruchtblattes, welches weiter oberhalb noch eine fiederspaltige mehr oder minder 
wedelartige Spreite entwickelt. Die weiblichen Blüthen tragen nackte Samen- 
knospen, die entweder frei an der Achse oder am ausgebreiteten Fruchtblatte 
stehen. Die Samen sind daher auch noch nicht von einem oder mehreren 
Fruchtblättern, die einen zusammengewachsenen Behälter (Fruchtknoten, Eierstock) 
bilden, eingeschlossen. Alle Gymnospermen sind Windblüthler oder Anemophilen. 
Der Blütenstaub oder Pollen fállt unmittelbar auf die nackte Samenknospe und 
erreicht durch den Knospenmund die Archegonien (corpuscula) und die Eizelle. 
Hier ist noch Manches sehr ähnlich wie bei den heterosporen Gefässkryptogamen. 
(Es fehlt noch der Fruchtknoten mit Narbe und Pistill. Es fehlt daher auch noch 
die wahre Frucht, die erst bei den Angiospermen sich aus Samen und Frucht- 
knoten bildet.) 
Aus dem zapfenfôrmigen spiralig gebauten Bliithenstand geht ein ähnlich 
gestalteter Samenstand (»Fruchtstand«) hervor. Er besteht aus einer Achse 
(Spindel), aus Samen, Fruchtschuppen oder Zapfenschuppen und zum Theil auch 
noch Deckblättern oder Bracteen. Es kommen aber auch noch mannigfache 
Umgestaltungen, z. B. beim Wacholder eine beerenartige Bildung des Samen- 
zapfens vor. 
Zu den Gymnospermen gehóren in der Flora der Jetztwelt nur drei Klassen 
und zwar nur festlandbewohnende Holzgewüchse, die Cycadeen, Coniferen 
und Gnetaceen. Von diesen entbehren die Cycadeen und Coniferen noch das 
Perigon der Blüthe, das erst bei den Gnetaceen sich einstellt, die damit hóher 
gestellt erscheinen. 
Nach allen diesen Charakteren der generativen Organe, stellen die Gymno- 
spermen die niederste Abtheilung der Phanerogamen dar und folgen zunüchst 
auf die ungleichsporigen Kryptogamen (Rhizocarpeen, Isoéten, Selaginellen). Man 
leitet mit aller Wahrscheinlichkeit von älteren Vorläufern der letzteren ihre Ab- 
stammung her. Sie sind auch in geologischer Hinsicht die áltere Abtheilung 
der Phanerogamen. 
Sie beginnen zur Zeit der Vorherrschaft der Farnen, Calamophyten und 
Lepidophyten — schon im Devonischen und Steinkohlensystem. Aber ihre 
mannigfachste Ausbildung und ihre ausgedehnteste Verbreitung folgt erst in der 
Secundárperiode, wo sie die — vom Rothliegenden an rasch in den Hintergrund 
tretenden — Gefässkryptogamen weit überflügeln. Sie sind daher besonders 
charakteristisch für die Secundárperiode und namentlich für die Trias und den 
Jura, aber auch wohl noch für das Kreidesystem — wie die Gefässkryptogamen 
für die primáre oder paláozoische Periode — und die Dicotyledonen für die 
tertiáre Periode und bis zum heutigen Tage. Schwankend steht die Wage der 
Entscheidung zwischen Gymnospermen und Dicotyledonen während der Kreide- 
Epoche. 
Die Entstehung der Cycadeen und Coniferen fällt also schon in eine sehr 
frühe Epoche und ihr fossiles Auftauchen in eine Stufe, deren Gesteinsablagerungen 
in der Regel arm an Resten von Festlandbewohnern sind und nur sehr selten 
auch zartere Organismenreste noch erhalten haben.  Coniferen finden sich spir- 
lich schon in devonischen Schichten z. B. Aporoxylon und dann reichlicher im 
Steinkohlengebirge. Cycadeen zeigen sich in letzterem zuerst und noch spärlich. 
Ihre Entstehung mag also in das devonische, wenn nicht schon in das silurische 
Zeitalter fallen. 
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
     
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
 
	        
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