Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Schichtensysteme und geologische Perioden. 235 
nischer Asche vor. Aschen-Absätze oder vulkanische Tuffe können gleichfalls 
organische Reste aufnehmen. 
Alle Schichten, welche am Aufbau der festen Erdrinde theilnehmen, sind 
örtlich abgegrenzt, wenn auch manche weithin ausgebreitet. erscheinen. Es ist 
dies leicht nach dem heutigen Stande der Dinge zu erläutern. Der Ocean mit 
seinen verschiedenen Becken nimmt über $ der Oberfláche unseres Planeten ein. 
Dazu kommt, dass auch der ausgebreiteste Meeres-Absatz noch in verschiede- 
nen Strecken eine sehr verschiedene Zusammensetzung erhalten kann. Tiefe 
Meeresbecken wechseln mit flachen seichten Strecken ab. Küstenmeere erhalten 
oft ansehnliche Zufuhr von schichtenbildendem Material aus dem benachbarten 
Festlandgebiet, namentlich wo mächtige Ströme ausmiinden. Endlich schalten 
Vulkane, die im Meeresgebiet oder auf Inseln oder an Küsten ausbrechen, ihre 
Auswürfe zwischen die Meeres-Absätze ein. Das Alles sind Vorgänge der Jetzt- 
welt, die in ähnlicher Weise schon in den älteren Zeiten der Erdbildung mögen 
stattgehabt haben. 
Noch mehr örtlich abgegrenzt und noch ungleichartiger in ihrer Erstreckung 
sind die Schichtenabsätze der Festlandgebiete. 
Uebertragen wir dies auf die Vorgänge in älteren geologischen. Zeiten und 
die von ihnen gebildeten Schichten der Erdrinde, so wird es erklärlich, wie viel 
Schwierigkeiten es hat, die gleichzeitig abgesetzten Gebilde irgend einer älteren 
Zeit über die ganze Ausdehnung der Erdoberfläche verfolgen zu wollen. In der 
That ist dies — selbst unter Zuhülfenahme des Charakters der Einschlüsse von 
Pflanzen- und Thierresten desselben Zeitalters — nur in annáhernder Weise 
möglich und viele Arbeit bleibt noch späteren Jahrzehenden und Jahrhunderten 
vorbehalten. 
Wie das Verfolgen einer einzelnen Schicht auf grosse Entfernungen hin seine 
Schwierigkeiten hat und über die ganze Erdoberfläche hinaus als unmóglich gelten 
muss, so hat auch die Uebersicht und Eintheilung der gesammten Schichtenfolge 
— also der verticalen Reihe — ihre Schwierigkeiten und ihre Unmóglichkeiten. 
Dies geht schon aus dem Umstande hervor, dass man die Schichten nicht als 
primitives Bau-Material verwenden und nicht von ihnen aufsteigend zu allgemein 
gültigen Schichtengruppen vorschreiten kann. Vielmehr haben die Bergleute und 
Geologen des XVIII. Jahrhunderts damit begonnen, grössere durch gewisse ge- 
meinsame Charaktere in die Augen fallende Schichtengruppen zusammen zu fassen 
und mit eigenen Benennungen zu bezeichnen. 
So sind das Steinkohlen-Gebirge, das Rothliegende und das Kupferschiefer- 
Gebirge früher unterschieden und benannt worden, ehe man darüber im Reinen 
war, ob jede dieser Schichtenfolgen auch über ganz Europa oder vielleicht über 
alle Erdtheile mit denselben Charakteren und mit derselben Abgrenzung nach 
unten und oben sich würde verfolgen lassen. Jetzt wissen wir, dass das obere 
Steinkohlen-Gebirge stellenweise z. B. in der Bliesgegend allmählich in das 
untere Rothliegende übergeht und man nur nach geringfügigen Merkmalen eine 
Grenzlinie zwischen denselben annehmen kann. So wissen wir jetzt auch, dass 
in einem grossen Theile von Nord-Amerika obige drei Schichtengruppen durch 
kalkige Meeresabsätze ersetzt sind und hier allmählich in einander übergehen. 
Hier haben also keine geologischen Ereignisse den Zusammenhang unterbrochen 
— wührend dies in Europa órtlich der Fall gewesen ist. So ist überhaupt die 
Abgrenzung sámmtlicher geologischer Schichtenfolgen, wenn sie auf einem Gebiete 
  
     
    
  
  
    
   
  
    
   
   
  
   
  
  
    
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
   
   
  
  
   
    
      
   
  
 
	        
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