238 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
erfolgt, die anderen Bewegungen dagegen äussern sich in Verschiebungen der
Grenzlinien von Meer und Festland, ohne dass daraus unmittelbar sich
ergäbe, welcher von beiden Betheiligten, das Meer oder das Festland, oder ob
nicht beide zugleich durch eine auf- oder abwärts gerichtete Bewegung diese
Verschiebungen ihrer Grenzlinien bewirkten.
Von vorne herein sind beide Arten der Niveaudifferenzirung gesondert zu
betrachten.
In dem Artikel »Gebirge« sind die Vorgänge der ersteren Art, Bewegungen
in der Erdfeste, welche zu Niveauveründerungen führen, ausführlich behandelt
worden und kann daher hier darauf zurückverwiesen werden.
Am wichtigsten sind unter den aufgeführten die Schollenbewegungen. Die
Beispiele, welche Bd. I pag. 526 angeführt wurden, zeigten Bewegungen dieser
Art, welche eine Niveaudifferenzirung oft um mehrere Tausend Meter bewirkt
haben. Zahlreich sind aber in allen Theilen der Festlande in den Gebirgen so-
wohl, als in den Ebenen die Anzeichen solcher Erscheinungen, die man auch
unter dem allgemeinen Namen der Verwerfungen zusammenfasst. Sie zeigen,
dass einzelne "Theile der Erdfeste nothwendig jetzt in einer anderen Hóhenlage
sich befinden, als zur Zeit ihrer. Bildung. Freilich ist bei allen diesen Er-
scheinungen nur das Eine mit Sicherheit festzustellen, nämlich, dass eine Be-
weglichkeit vorhanden war und dass eine Bewegung thatsächlich stattfand.
Wie dieselbe ausgeführt wurde, ob durch Aufwärtsbewegung, Hebung des einen
oder Abwärtsbewegung, Senkung des anderen Theiles, ob durch grössere Senkung
oder Hebung des einen Festlandstückes gegen das andere oder ob endlich durch
gleichzeitige, aber entgegengesetzte Bewegung beider Stücke, das entzieht sich
in den meisten Fällen sicherer Beurtheilung, wenngleich für manche, besonders
lokale Erscheinungen dieser Art eine vollständige Deutung nicht ausgeschlossen
ist. Vergl. z. B. Bd. I pag. 525.
Niveauveránderungen im Inneren der Continente sind thatsüchlich freilich bis
jetzt so gut wie gar nicht durch sichere, vergleichende Messung festgestellt.
Die zerstreuten Angaben hierüber entbehren z. Th. des thatsáchlichen Fundamentes,
wie z. B. W. Reiss für die Anden Süd-Amerika's gezeigt hat, für welche ein
wahrnehmbares Niedersinken behauptet wurdel?b). Wichtiger scheinen die An-
gaben, die sich an Veränderungen im Laufe der Flüsse, an ungleiche Ver-
änderungen in der Wasserstellung von Binnenseen anknüpfen, wie sie von R.
CREDNER für den Tsad-See im centralen Sudan”), von HELMERSEN°) für das Caspi-
sche Meer, von von RICHTHOFEN*) für Flussläufe an den Abhängen der Sierra
Nevada in Californien geltend gemacht worden sind. Von plôtzlichen Senkungen,
wie sie in Folge von Erdbeben, meistens aber auch nur in lokaler Erstreckung
stattgefunden haben, ist hier abgesehen. Vergl. Art. Erdbeben, I pag. 351.
Hebungen dieser Art scheinen überhaupt nicht zuverlássig constatirt zu sein.
So lange solche Verschiebungen, wie sie in den Verwerfungen sich äussern,
im Innern der Continente sich vollziehen und nur den Bereich gewisser For-
mationen oder Formationsgruppen betreffen, welche vorzüglich am Aufbau
der continentalen Gebirge betheiligt sind, wird dadurch die Grenzlinie des
Continentes gegen das Meer nicht nothwendig und nicht unmittelbar mitbe-
1) Verh. d. Ges. für Erdkunde, Berlin 1880, Nr. r.
2) Die Delta's. PETERMANN's geogr. Mitth. 1878, Ergünzungsheft Nr. 56.
3) Bullet. Acad. imp. de St. Petersburg 1874.
^) Anleitung zu wissensch. Beobacht. auf Reisen, pag. 307.
troffer
Bewes
wegur
dass ¢
mit S
und F
Landi
wenlg
hervo:
ist, al
Küste
schwe
I
einzel
meer
wegui
um d
Grafs
I
von B
Meer
Plate:
die C
einge
welch
Mäch
Steila
schiel
in de
selbe
Nivea
zu de
sind
sache
sehr
dem
des ]
angre
einer
einse
:
ähnli
i
3
war,
die ]
linie
linie
pany