Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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und Triakisoktaeder, am seltensten das Hexaeder und Oktaeder, das letztere 
selbst vorherrschend, wie an Grossularkrystallen von Elba. Bei undeutlicher 
Ausbildung bilden eingewachsene und verwachsene Krystalle Kórner, daher der 
Name Granat von granum, Korn. Nicht selten finden sich krystallinischkórnige 
Aggregate, grob- bis feinkórnige, die bisweilen bei grosser Máchtigkeit des Vor- 
kommens als Granatfels auftreten, bei abnehmender Grósse der fest verwachsenen 
Kórner bis dicht erscheinend. Sehr selten sind Krystalle kuglig gruppirt und 
bilden selbst scheinbar dichte einzelne oder gruppirte Kugeln mit glatter Ober- 
fläche, wie bei Zermatt in Wallis in der Schweiz. Secundür finden sich auch 
Geschiebe und lose Granatkörner. 
Die Granate sind unvollkommen spaltbar parallel co O, der Bruch ist muschlig, 
uneben bis splittrig. Sie sind meist farbig und selbst zu derselben Art gehórige 
haben verschiedene Farben, wührend nur drei Arten specifische Farbe haben, 
(der Uwarowit, Pyrop und Schorlamit); sehr selten sind fast weisse bis farblose, 
wie bei dem Grossular, Die gewóhnlichen Farben sind grüne, gelbe, rothe, 
braune und schwarze, graue und blaue kamen bis jetzt nicht vor. Der Glanz 
auf Flächen gut ausgebildeter Krystalle ist glasartig, muschlige Bruchflächen 
zeigen meist Wachsglanz. Sie sind durchsichtig bis undurchsichtig. Die Härte 
varirt zwischen 6,5 und 7,5 und das spec. Gew. zwischen 3,15 und 4,3, woraus 
zunüchst ersichtlich ist, dass nicht alle Granate einer Species angehóren, was 
besonders aus der Zusammensetzung hervorgeht. Von dieser hängt auch das 
verschiedene Verhalten v. d. L. ab, indem sie leicht schmelzbar bis fast un- 
schmelzbar sind. In Salzsáure werden sie wenig angegriffen, wenn sie dagegen 
vorher geschmolzen wurden, sind sie lóslich und scheiden Kieselgallerte ab. 
Die Zusammensetzung ist mannigfach und sehr wechselnd, so dass die 
Species nur nach den vorherrschenden Bestandtheilen trennbar sind, während 
stellvertretende Bestandtheile mannigfache Uebergänge bilden. Im Allgemeinen 
sind sie basische Doppelsilicate, 3 Molecule von Basen RO, 1 Molecul R,0, 
und 3 Molecule SiO, enthaltend und als Basen RO finden sich CaO, MgO, 
FeO, MnO, als Basen R,0, Al,O,, Fe,0,, Mn,O,, Cr,O,, neben SiO, in einem, 
dem Schorlamit auch TiO,. Aus den überaus zahlreichen Analysen der ver- 
schiedensten Granate geht hervor, dass in keinem nur zwei Basen enthalten sind, 
wenn man auch Granate nach der Zusammensetzung nach gewissen Basen unter- 
scheidet und benennt. Diese Namen beziehen sich nur auf die vorherrschenden 
Basen, neben denen andere als stellvertretende auftreten, bei einzelnen Vor- 
kommnissen ist selbst diese Benennung nicht ausreichend. Früher berücksichtigte 
man auch die Farben, unterschied gelbe, rothe, grüne, braune, schwarze und 
weisse, doch stehen die Farben nicht immer im Zusammenhange mit den wesent- 
lichen Bestandtheilen. 
Die wichtigsten Granatspecies sind folgende: 
a) Der Eisenthongranat oder Almandin. Seiner Zusammensetzung nach 
wesentlich der Formel Fe4A1,0,: 51,0, entsprechend, welche 43,37 Fisenoxydul, 
20,48 '"Thonerde, 36,15 Kieselsáure erfordert, nebenbei auch geringe Mengen von 
CaO, MgO, MnO und Fe,O, als wechselnde Stellvertreter enthaltend. Er ist 
der häufigst vorkommende Granat, dessen schönsten colombin- bis blutrothe Vor- 
kommnisse als Edelstein (Almandin genannt) benützt werden, daher auch edler 
Granat oder nach dem Vorkommen im Orient auch orientalischer Granat ge- 
nannt. Er ist roth bis róthlichbraun, hat H. — 7,0 —7,5 und spec. Gew. — 3,7—4,3 
und schmilzt v. d. L. nicht schwierig zu einer stahlgrauen bis eisenschwarzen 
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